MiG-19PM Farmer-EErster Überschalljäger der polnischen Luftwaffevon Bernhard Schrock (1:48 Trumpeter)Irgendwann mal wenn ich groß bin, werde ich die komplette polnische Luftwaffe im Modell in der Vitrine stehen haben... Beim heutigen Stand der Medizin stehen die Chancen nicht schlecht, denn schätzungsweise müsste ich so um 90 Jahre alt werden. 2004 konnte der lange Weg dorthin um den ersten Überschalljäger verkürzt werden. Der Bausatz von Trumpeter ist sehr ambitioniert. So hat der fernöstliche Hersteller alle Steuerflächen sowie die Landeklappen separat ausgeführt. Der Bausatz beinhaltet allerdings für die letzteren keine Führungsschienen, Ausleger oder sonst etwas ähnliches. Der interessierte Modellbauer muß an dieser Stelle improvisieren. BSH hat sich an dieser Stelle mit 0,3 mm starken Drahtstücken beholfen. Der Bausatz beinhaltet Markierungen für je eine PM der sowjetischen Luftwaffe bzw. der NVA sowie eine chinesische F-6B. Die Elemente begeistern allerdings weder durch ihre Qualität noch durch die Genauigkeit. Somit fiel die Entscheidung leicht, den Bogen Nr. 48-020 von HDL zu verwenden und eine polnische Maschine zu bauen. Wie gewohnt bei HDL ist der Decalbogen sauber auf hauchdünnem Trägerfilm gedruckt und auf der Modelloberfläche praktisch nicht zu sehen. Das Modell repräsentiert die Maschine mit der Bugnummer 905 vom 28. Jagdgeschwader, die in Slupsk-Redzikowo stationiert war. Die späteren Varianten wie P bzw. PM unterschieden sich vor allem von den früheren Baureihen durch die längere Bugpartie mit einem größeren Lufteinlass sowie durch den längeren Rückenwulst. Für beide Komponenten beinhaltet der Bausatz getrennte Bauelemente, von welchen die Bugpartie viel zu schmal geraten sind. Die Korrektur von diesem Fehler gestaltet sich äußerst schwierig. Es ist leider mit dem Vergrößern des Durchmessers des Lufteinlasses nicht getan, da im Original der Rumpf einem Zylinder ähnelt, im Bausatz hingegen nimmt sein Durchmesser deutlich ab. Die Korrektur müsste etwa ab der Windschutzscheibe erfolgen. Das Alu-Finish entstand mit der BSH-bewährten Mischung aus Alu-Metalizer und Sealer (beides von Testors) im Verhältnis 1:1. Die Betonung der Blechstöße erfolgte mit dem Sealer, dem ein wenig schwarze Farbe (H21) hinzugemischt wurde. Die übrigen farbigen „Kleckse“ entsprechen dem MiG-Standard: die Radarverkleidungen und Radfelgen sind Mittelgrün (ca. 50% H2 und 50% H126/Mittelgrau), das Cockpit und die Innenseiten von den Fahrwerksschächten sowie die Luftbremse in einem hellen Grau-Blau gehalten.
Das Heckteil um die Düsen herum passt leider sehr schlecht; dickflüssiger Sekundenkleber als Füller ist die beste Wahl.Ungeachtet der beschriebenen Schwierigkeiten hat das Bauen des Modells doch Spaß gemacht, nach dem Motto "back to the roots!". Bernhard Schrock Publiziert am 15. Mai 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |