Arado Ar 234 C-3in spekulativem Tarnkleidvon Alexander Jost (1:48 Revell)Das Original:Die Arado 234C entstand als Weiterentwicklung aus dem zweimotorigen Jet-Bomber Ar 234B-2, der allerdings beim Start von unbefestigten Pisten selten auf seine Startraketen ("Rauchbehälter") verzichten konnte. Um ausreichende Leistung zu erhalten, wurde die Arado 234 mit vier BMW 003A-1 Triebwerken mit je 8000KP Schub ausgestattet. Konzeptionell waren neben der Jagdbomber-Variante (C-3) auch Aufklärer (C-4) und Nachtjäger (C-7) vorgesehen. Mit Beginn der Serienproduktion im Februar 1945 wurden bis zum Kriegsende allerdings nur 19 Maschinen, meist vom Typ C-3 und C-4, gebaut und an das Kampfgeschwader 76 und die 1. (F.)7123, eine Aufklärereinheit, ausgeliefert. (Quelle: Revell) Konstruktionstechnisch verwendete man den Rumpf der B-2 Variante und baute Gondeln mit zwei parallel nebeneinander liegenden Triebwerken unter beide Flügelseiten. Außerdem wurde eine umgestaltete, bauchförmige Cockpitsektion am Bug angefügt, die von der B-2 durch modifizierte Cockpitausstattung und veränderte Anordnung der Seitenfenster und Oberlichter abwich. Ausgestattet mit zwei nach vorne und - optional - zwei nach hinten feuernden MG 151/20 waren bei der Zusatzbewaffnung neben SC-500 und -1000er Bomben auch Kanonenbewaffnungen verschiedenster Kaliber in Unterrumpfgondeln, Raketen und sogar Torpedos vorgesehen. Das Modell:Das angegebene Tarnschema der "F1+VS" (8./ Kampfgeschwader 76, Burg bei Magdeburg) orientiert sich an der Standard-Lackierung der B-Modelle in "Splintertarnung" RLM 81 Braunviolett und RLM 82 Lichtgrün sowie RLM 76 Hellgrau (Unterseiten). Das Hellgrau wird am Rumpf wellenförmig hochgezogen. Dabei habe ich, anders als von Revell in der Bemalungsanleitung angegeben, den hellgrauen Wellenverlauf auf der Flugzeugoberseite fortgeführt und dadurch die Splintertarnung "durchbrochen", was ein abwechslungsreiches Tarnschema ergab. Ansonsten rüstetete ich den Jet-Bomber standesgemäß mit der schweren SC-1000 Bombe (Unterrumpf) und zwei Zusatztanks unter den Triebwerken aus. Interessant wurde es dann nochmal bei der Cockpitkanzel: dort wurden beim Original mehrere Hundert unlackierte Stahlniete zur Befestigung der Plexiglashauben- und Fenster verwendet. Ich stellte das dar, indem ich Revell Aqua Color 91 (Eisenfarbe) mit einer Zahnstocherspitze auftupfte. Es lohnt sich übrigens, zuvor ein wenig Zeit in die Detaillierung des Cockpits zu investieren, weil der Arbeitsplatz des Piloten auch nach der Montage gut einsehbar ist. Fazit:Die vierfach angetriebene Arado 234 fristet in Modellbaukreisen ein ausgeprägtes Stiefmutter-Dasein. Das hat dieser elegante Jet nicht verdient! Potential für interessante Darstellungsmöglichkeiten der "C"-Arados gibt es reichlich. Quellenhinweise:
Dezember 2012 Weitere BilderDas Cockpit ist auch nach dem Zusammenbau gut einsehbar. Alexander Jost Publiziert am 09. Januar 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |