Messerschmitt Bf 109 E-4von Kay Koglin (1:48 Revell)In einer Revellverpackung präsentiert sich nun das Hasegawamodell und wartet mit dem Novum der üblichen Hasegawaqualität auf. Das Modell hat nun schon einige Jährchen Modellbauregalerfahrung hinter sich und kann aber immer noch heutigen Ansprüchen genüge tun. So sind zum Beispiel die Vorflügel und Landeklappen separat ausgeführt, die Kabinenhaube geteilt und das Cockpit ausreichend detailliert - läßt aber noch genug Raum für zusätzliche Detaillierungen. Revell bietet drei Bemalungsversionen an. Zum einen H.-J. Marseille, Nordafrika April 1941, Helmut Wick,1./JG2 Richthofen 1940 und eine Nachtjagdversion 3./NJG1,1941. Zum Modell:Abweichend von den Bausatzversionen fiel die Entscheidung zu Gunsten des Höllenhundes von Gerhard Schöpfel. Eine sehr interessante Version schon wegen der gelben Flächenenden an den Tragflächen und dem Höhenruder und des Führerwimpels am Antennenmast. Da es doch so einiges zu verbessern gibt, hatte Verlinden schon vor Jahren für Abhilfe gesorgt. Das die Verlindensets nicht gerade vor Paßgenauigkeit strotzen, dürfte bekannt sein. Es ist viel Trockenanpassen erforderlich und von nötigen Korrekturen und Schleifen sowie Improvisationen kann ausgegangen werden. Das Cockpit besteht aus Resin und Ätzteilen. Eines muß man dem lassen, es wurde mit viel Liebe zum Detail gearbeitet und das braucht eben auch beim Verbauen seine Zeit. So besteht die Bodenplatte des Cockpits aus 8 Teilen um diesem eine optische Aufwertung zu verpassen. Die Blende für den Steuerknüppel am Cockpitboden muß etwas nachgeformt werden damit er eine gewölbte Form erhält. Wichtig dabei ist das Ätzteil mit Hilfe eines Feuerzeugs oder Minnibrenners auszuglühen. Danach läßt es sich über einer Kugellagerkugel oder ähnlichem formen. Der Rest des Cockpits wie Seitenwände und Sitzhalterung sind unproblematisch. Wenn wie im Falle meines Modells die hintere Klappe für den Zugang des Funkgerätes geöffnet dargestellt werden soll, ist spätestens jetzt Schleifen und viel Geduld erforderlich. Das Heraustrennen der Luke erfolgt in dem zuerst an alle Eckpunkte eine kleine Bohrung gesetzt wird, somit wird vermieden, dass beim Heraustrennen versehentlich zu weit in Richtung Rumpf gearbeitet wird und damit ein Einpassen des Ätzteils, welches den inneren Rahmen darstellt, fast unmöglich macht. Nachdem die Luke sauber herausgearbeitet wurde, kann nun von innen die Rumpfhälfte dünner geschliffen werden bis nur wenige zehntel Millimeter Rumpfstärke bleiben. Das gibt optisch viel her, da somit eine originale Blechstärke des Rumpfes bleibt. Zum Ausbau der rechten inneren Rumpfseite, welche später durch die Luke sehr schön zu sehen ist, werden nun die Spannten und die restliche innere Rumpfstruktur mit Hilfe von Ätzteilen nachgebildet. Auch hierbei empfiehlt es sich diese auszuglühen. Der Einbau der Funkanlage und deren Verkabelung ist schon ein Geduldspiel mit Spaßfaktor wenn man sich vorweg im Klaren ist, dass der Faktor Zeit nebensächlich ist und nur das Ergebnis zählt. Der genaue Ablauf kann selber bestimmt werden und alle Schritte zu erläutern würde den Rahmen sprengen. Nur soviel als Tipp am Rande, dass alle Verkabelungen, die an die Funkgeräte geführt und verklebt werden, ebenfalls auszuglühen sind. Die Drähte lassen sich dadurch prima biegen und verbleiben in ihrer Position. Das Vorbohren an den Resinteilen versteht sich von selbst um die Kabel nur noch mit etwas Sekundenkleber versehen hinein stecken zu können. Der Innenraum wurde mit RLM 02 lackiert, die Funkgeräte in Schwarz. Damit nicht alles so farblos wirkt, darf hier der Phantasie freier Lauf gelassen werden. Die Kabel besser hell gestalten oder mit Streifen oder Farbpunkten versehen, selbiges gilt für Knöpfe oder Schalter an der Funkausrüstung. Der Motor und Rumpfzusammenbau:Der Motor ist nur im oberen Bereich dargestellt und wie in diesem Falle das untere Haubenteil im Motorbereich weg zu lassen, erfordert einige Nacharbeiten. Der Kühler und deren Anschlüsse wurden nachgebaut sowie auch die Waffenanlage. Dabei ist Fotomaterial unabdingbar und eine volle Grabbelkiste absolute Grundvoraussetzung. Sollte sich jemand mit dem Gedanken tragen, kann ich nur darauf hinweisen, sich bei CMK oder Aires das Detailset zu besorgen und zu verbauen. Es ist zwar auf das Tamiyamodell gemünzt, aber macht sicher nicht halb soviel Arbeit wie dieser steinige Weg. Die Verkabelung im Motorbereich besteht aus Kupferdraht unterschiedlicher Stärken. Das Cockpit soweit eingepaßt, erfährt nun seine Farbgebung in RLM 02 von Extra Color. Nach dem Abtrocknen kann nun verdünnte dunkle Farbe eingelassen werden um eine Tiefe zu erreichen. Danach mit Mattlack versiegel, trockenmalen und Details wie Knöpfe Schalter farblich hervorheben. Der Rest des Zusammenbaus geht ganz nach Bauplan und muß nicht weiter erwähnt werden, da es absolut unproblematisch von statten geht. Die Farbgebung in RLM 02/70/65 erfolgte mit Extra Color. Die Flächenenden wurden erst mit Weiß unterlegt mit RLM 04 lackiert und anschließend abgedeckt um die endgültige Tarnung aufzubringen. Die Techmod Decals waren salopp gesagt Sch...., absolut steif und der Trägerfilm oh je. Selbst mit Essig nix zu machen. Von Weichmacher, na ja, da haben sie sich dann doch etwas überzeugen lassen. Ich für meine Fälle habe Alternativen gefunden was Decals betrifft. Das Endfinish entstand in der üblichen Art: Gravuren einlassen (nachdem die Decals drauf sind!!), Mattlack drüber, danach etwas nachschattieren mit Hilfe von verschiedenen Farbtönen, welche mit Mattlack vermischt sind. Dabei ist der persönliche Geschmack und die Höhe des Alterungsgrads maßgeblich. Kay Koglin Publiziert am 02. Februar 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |