Churchill ARKvon Erich Rauthe (1:35 Tamiya)Zur Geschichte
Spätestens nach dem Desaster der Briten bei Dieppe am 19. August 1942 war der britischen Heeresleitung klar, dass die 1939 abgebrochenen Pläne zur Herstellung von grabenüberschreitenden Fahrzeugen sofort wieder aufgenommen werden mussten. Dann dauerte es noch bis Ende 1943, bis mit Hilfe des experimentierfreudigen General Percy Hobart von der 79. brit. Pz.Div. eine einfache Lösung vorgestellt werden konnte: Bei einem Panzer vom Typ Churchill entfernte man den Turm, die seitlichen Schürzen und die Kettenabdeckungen. Auf die Wanne montierte man Auflagen in Spurweite und brachte vorne und hinten Rampen an, die über Seilzug abgelegt und aufgenommen werden konnten. Das Fahrzeug wurde „Armoured Ramp Carrier“ (ARK) genannt.
Der Einsatzablauf gestaltete sich wie folgt: Der Panzer wurde in den Graben oder Flussbett gefahren und die Rampen nach Bedarf abgelegt. Es gibt Einsatzberichte, wo zwei ARK aufeinander gestellt wurden, um einen Übergang zu schaffen. Bis Kriegsende wurden auf der Basis von Churchill-Panzern noch weitere ARK gebaut, z.B. wurden die Rampen auf 3,80 m verlängert, um auch Radfahrzeugen die Überquerung zu ermöglichen. Die in Italien kämpfende britische 8. Armee fertigte in Eigenregie einige ARK, wo man auf die Auflagen auf der Wanne verzichtete und nur die Rampen anbrachte. Die überquerenden Fahrzeuge fuhren dann direkt über die Wanne und oben liegende Kette des ARK, diese Fahrzeuge wurden Typ Mark II bezeichnet. Technische Daten Churchill ARK
Modell 35210 von Tamiya aus 1977
Da sieht man wieder, dass Tamiya schon in den 70er Jahren feine Modelle auf den Markt brachte. Schweren Herzens musste ich trotzdem die Kreissäge von Dremel einsetzen, um die Wanne von Seitenschürzen und Abdeckungen zu befreien. Danach wurden die Wannenseiten mit den Halterungen für die Bohlenauflagen neu aufgebaut, ebenso das Heck mit der Motorlüftung. Dann kamen die Halterungen an Front und Heck für Gelenkstützen. Eine Menge Arbeit machten die Auflagen und die Rampen, wobei ich versuchte, die Stahlkonstruktionen getreu dem Original nachzubauen. Zum Schluss kam dann die Technik mit der Gelenkstütze mit Ketten und Seilzug für die Rampen. Für die Farbgestaltung war wieder „Humbrol-Acryl --Spray“ und „Revell Aquacolor“ zuständig. Für die dezente Alterung sorgte Graphitstaub, abschließend wurde das Modell mit „Flat Clear“ von Tamiya konserviert. Erich Rauthe Publiziert am 22. September 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |