SA-43 Hammerheadaus der TV-Serie Space 2063von Thomas Brückelt (1:72 Fantastic Plastic)
Knapp 30 Jahre lagen zwischen dem Aufkommen des Wunsches, dieses coole Gerät als Modell zu bauen und dessen Umsetzung im Maßstab 1:72. Mitte der 1990er konnte ich mich für die TV-Serie „Space 2063 – Above and beyond“ begeistern. Besonders der Weltraum- und atmosphärentaugliche Jäger SA-43 Hammerhead löste die Begeisterung aus. Ich denke, es war das erste Mal, dass in einer TV-Serie die Steuerbewegungen im Weltall mit Schubdüsen einigermaßen korrekt dargestellt wurden und sich die Raumjäger nicht wie Flugzeuge in einer Luftmasse bewegten. Die gesteuerten Rotationen um die jeweiligen Achsen wurden mit Schubstößen eingeleitet und auch wieder gebremst. Für die Steuerung in der Atmosphäre besitzt der Hammerhead konventionelle Steuerflächen. Er hat für den Atmosphärenflug zwei Luft atmende Triebwerke, sowie zwei weitere für den Flug im All. Auch das Cockpit mit einem Steuerrad und zusätzlichem Steuerknüppel schien gut durchdacht zu sein.
So habe ich mich über die Wiederauflage des Resinbausatzes von Fantastic Plastic sehr gefreut und ließ mir einen Kit über den „Teich“ schicken. Es war schnell zu erkennen, dass man hier etwas Nacharbeit investieren muss.
Bevor es mit dem Bau losging, sammelte ich einiges an Bildmaterial zusammen. Hier stieß ich auf hilfreiche Fotos von dem 1:1-Modell, das für den Film gebaut wurde. Ich fand auch auf Youtube die komplette Serie (deutschsprachig), leider in nicht ganz optimaler Bildqualität, aber dennoch war dies hilfreich. Dabei stellte sich schnell heraus, dass es ein paar Unterschiede zwischen dem Mock-up und den Modellen gab, die man bei den Flügen im All zu sehen bekam.
Der erste Blick auf die Teile ließ erkennen: Bis auf die Ruderspalte ist die Oberfläche glatt. Um dies zu ändern, legte ich mir das Gravurwerkzeug von Trumpeter zu. Diesem verpasste ich wegen seiner scharfen Klinge eine Schutzkappe. Ansichten aus dem Internet nahm ich als Referenz für die Blechstöße. Auf Fotos von dem Mock-up ist zu sehen, dass dieses mit verstellbaren Schubdüsen ausgestattet war. In den Flugszenen konnte man jedoch zumindest einmal sehen, dass die Düsen Lamellen hatten, wie sie der Bausatz mitliefert. Die verstellbaren Schubdüsen fand ich überzeugender, so konstruierte ich diese mit Hilfe eines CAD-Systems als 3D-Druckteil. Was ich unbedingt geändert haben wollte, waren die kantigen und dickwandigen Lufteinläufe. Hier konstruierte ich mit Hilfe einer erstellten Schablone Einlauflippen, die ihrer Bezeichnung auch gerecht werden. In die Intakes klebte ich Verdichterräder ein, die ich von einem anderen Bausatz übrig hatte. Dazu mussten die Übergänge in die Einlaufkanäle geschliffen werden, wobei diese im hinteren Bereich glücklicherweise nicht allzu weit weg von einem kreisförmigen Querschnitt waren. Die Endleisten waren so dick wie die Nasenleisten. Mit Feile und Schleifklotz schärfte ich diese, was natürlich das erneute Eingravieren der Steuerflächen bedeutete.
Da das Fahrwerk des Hammerheads seine rasante Form ziemlich stört, sollte das Modell fliegend gebaut werden. Eine Figur von Revell (NATO Pilots) wurde dafür angepasst. Die Aufnahme für den Stab des Displays, sowie den Ständerfuß sind ebenfalls Erzeugnisse aus meinem 3D-Drucker.
Lackiert habe ich den SciFi-Jäger mit dem Pinsel und Email-Farben von Revell. Hier hat man die Qual der Wahl: Will man einen silbernen Anstrich auftragen, oder doch lieber Hellgrau? Die in den Flugszenen gezeigten Hammerheads sahen silbern aus, das Mock-up war hellgrau angestrichen. Ich entschied mich fürs Metallische. Die Anleitung sieht vor, die Nasenleisten und Lufteinläufe blau zu lackieren, das konnte ich jedoch nirgendwo erkennen. So setzte ich einige Panels und Bereiche in unterschiedlichen Tönen ab, die ich teilweise aus Silber, Eisenfarbe, Aluminium und Hellgrau zusammenmischte.
Da die markanten Beschriftungen auf dem sauber gedrucken Decalbogen in Blau gedruckt waren, dies aber dann nicht mehr zu meiner Lackierung passte, druckte ich selbst entsprechende Decals in Schwarz aus. Hinzu kamen noch ein paar Wartungs- und Warnhinweise von anderen Modellen. Vor dem Washing versiegelte ich das Modell mit glänzendem Klarlack. Nachdem die Gebrauchsspuren trocken waren, sprühte ich seidenmatten Klarlack auf den Hammerhead.
Da das Modell eben nicht ganz aus der Schachtel gebaut wurde und man in der Gestaltung einige Freiheiten hat, hat mir der Bau recht viel Spaß gemacht. Auf diesen Exoten habe ich lange gewartet!
Thomas Brückelt, Publiziert am 23. August 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |