Consolidated B-24D Liberatorvon Roland Sachsenhofer (1:72 Eduard)Zum ModellEduard packt eine ganze Menge in diesen Bausatz: die Plastikteile kommen von den „Liberator"-Formen des Hauses Academy bzw. Minicraft, die Ätzteilsätze für Innen und für den Außenbereich stammen ebenso wie die bei einem solchem klarsichtteilreichen Muster sehr hilfreichen Maskierfolien aus eigener Produktion. Die Bauteile haben eine Passgenauigkeit, die für die meisten Stellen eher als mitteprächtig zu bezeichnen ist. Leider waren bei meiner Ausgabe die vier Tragflächenbauteile stark verzogen und mussten über Wasserdampf in die korrekte Form gebracht werden - dies kommt aber anscheinend bei großen Spannweiten öfter vor und ist wahrscheinlich auf mein Exemplar beschränkt. Die Detailgenauigkeit im Cockpit/ Innenräumen wie im Fahrwerksbereich ist, würde man nur den Grundbausatz zur Verfügung haben, ebenfalls ausbaufähig. Was Academy zu wenig reingepackt hat, da hat Eduard meines Erachtens fast zu viel auf die Tube gedrückt: manche der Ätzteile verschwinden, einmal eingebaut, in nicht mehr einsehbare Winkel, andere verzwergen nahe an meine persönliche Wahrnehmungsgrenze und waren für mich schlicht nicht mehr handhabbar. Das soll aber keine Beschwerde sein: mit der überwiegenden Mehrzahl der Ätzteile hat der Modellbauer die Ausstattung, eine wirklich stimmig durchdetaillierte B-24D bauen zu können. Die Decals, die den Bau von fünf „Mission Centenarians" aus unterschiedlichen Kriegsschauplätzen zulassen, verarbeiten sich ganz wunderbar. In meinem Fall haben sie selbst das heikle Zerschneiden und das Übertragen auf die Windschutzbleche der Rumpf-MG Schützen problemlos mitgemacht. Dünn und fein wie sie sind, ist es eine wahre Freude, sie auf die gut präparierte Oberfläche aufzutragen. Zum VorbildMeine Variante stellt eine B-24D der 90th BG, 320th BS dar, wie sie 1943 im Südwestpazifik eingesetzt wurde. Diese spezielle Maschine sollte über hundert Missionen glücklich überstehen und wurde im Herbst 1943 für eine War Bond Tour in den Staaten ausgewählt. Nach dieser Aufgabe ist sie schließlich noch in einen TB-24D Transporter umgebaut worden. 90th Bomb Group - das meint die „Jolly Rogers", deren Totenkopfsymbol eine gewisse Bekanntheit erlangt hat. Dieses spezielle Abzeichen geht auf den Namen des Kommandeurs der 90th, Oberst Arthur Rogers, zurück. Meine Maschine stellt das Aussehen der s/n 41-24047vor dem September 1943 dar, erst dann wurden die Totenköpfe auf das Seitenleitwerk gemalt. Diese Maschine war im Übrigen auch nicht die einzige B-24 mit dem Namen „Moby Dick": anscheinend trugen alle Liberator der 320th BS in der einen oder anderen Form diesen Namenszug. Diese B-24D war nach längerer Zeit wieder einmal ein Ausflug in den 72er Bereich - so viel erfahrungsreichen Spaß wie er gemacht hat, wird er nicht der letzte gewesen sein.Alle, die einen Blick auf den nicht immer ganz irrtumsfreien und abwechslungsreichen Weg zum fertigen Modell werfen wollen, möchte ich zu einem Besuch bei meinem Baubericht im JAM Forum einladen. Wie immer stehe ich für Anregungen und Fragen offen! Ro punkt sachsenhofer at gmx punkt at
Roland Sachsenhofer Publiziert am 17. März 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |