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Mitsubishi A5M4 Typ 96 Claude

von Peter Buchholz (1:72 Fujimi)

Mitsubishi A5M4 Typ 96 Claude

Das Original:

Die Mitsubishi Jukogo Company begann 1934 unter der Leitung des Konstrukteurs Jiro Horikoshi mit der Entwicklung des ersten trägergestützten Kampfflugzeuges A5M für die Japanische Luftwaffe und beendete mit dieser Konstruktion u.a. auch die Ära der Doppeldecker. Der Erstflug des Prototyps war 1935. Die produzierten Versionen waren neben den Prototypen die A5M1, A5M2, A5M3, A5M4 und A5M4-K (doppelsitziger Trainer). Im aktiven Einsatz stand die A5M in den verschiedenen Versionen von 1937 bis 1942 und wurde später durch die bekannte A6M „Zero“ abgelöst. Die A5M4 war 7,50 Meter lang und hatte eine Spannweite von 11 Metern. Das Leergewicht betrug 1210 kg, das max. Abfluggewicht 1670 kg. Ausgerüstet mit dem 9 Zyl. Sternmotor Nakajima Kotobuki-41 mit 550 kW, erreiche die A5M4 eine Höchstgeschwindigkeit von 435 km/h. Die Bewaffnung bestand aus zwei 7.7 mm Maschinenkanonen und zwei 30 kg Bomben unter den Tragflächen.

Mitsubishi A5M4 Typ 96 Claude

Der Bausatz:

Fujimi bietet von der A5M Mitsubishi Type 96 mehrere verschiedene Versionen an, der Inhalt ist jedoch bis auf zwei bis drei Kleinteile und etwas anderer Decals immer identisch. Zur Qualität muss man bei diesen Bausätzen nicht viel sagen, feine versenkte Gravuren, sauber gespritzte Teile mit guter Passgenauigkeit. Dem Bausatz liegen Decals für drei verschiedene Maschinen bei, zusätzlich jedoch noch einzelne Zahlen von 0 bis 9. Hiermit lassen sich dann zusätzlich noch verschiedene A5M4 aus den Einheiten darstellen, vorausgesetzt man kennt die möglichen und verwendeten Kennzeichen, denn diese „Liste“ fehlt leider in der Baubeschreibung. Die Detaillierung der einzelnen Bauteile kann man bei dem Maßstab und der „Größe“ der A5M4 als recht gut bezeichnen. Der Sternmotor mit Zylindern und das Cockpit sind recht gut getroffen und können bei Bedarf mit wenig Aufwand noch verfeinert werden.

Mitsubishi A5M4 Typ 96 Claude

Bau und Farbe:

Etwas „Jet-Müde“, keine Lust auf langwierige und aufwendige Projekte, einfach mal etwas für den schnellen Modellbauspaß zwischendurch, so bin ich eigentlich zum Bau dieses kleinen Japaner gekommen. In meinem Vorratslager musste ich dann nicht lange suchen, einfach mal nach den Kartons schauen die da ganz unten liegen, und von denen als wichtiger eingestuften Bausätzen schon fast plattgedrückt werden. Da lagen nun u.a. auch drei verschiedene Mitsubishi Type-96 Carrier Fighter, kurz Deckel auf und mit prüfendem Blick sofort erkannt, dass dieser Bausatz für die Situation genau das Richtige ist. Ein schöner kleiner Flieger mit einer überschaubaren Anzahl von Teilen und ordentlicher Bausatzqualität, so was kann man in ein paar Stunden zusammenleimen und Spaß haben.

Mitsubishi A5M4 Typ 96 Claude

Das dem dann wieder nicht so wahr, die Stunden erst Tage und dann Wochen wurden, dürfte jedem erfahrenen Modellbauer eigentlich klar sein. Zumal man bei solch einem Modell, was nicht gerade in die Kategorie „favorisiertes Interessengebiet“ fällt, schon nach kurzer Zeit ins Straucheln kommt weil man enttäuscht feststellen muss, dass einem aber auch überhaupt nichts an Hintergrundmaterial zur Verfügung steht. So verbringt man dann automatisch bei und zwischen jedem Bauabschnitt mit verzweifelter Suche und Recherche nach den notwendigen Details. Doch im Nachhinein muss ich sagen, dass auch so was Spaß machen kann, man wächst förmlich während des Baus in das Modell hinein und erfährt so schrittweise immer mehr über ein Luftfahrzeug bzw. eine Epoche, für die man sich sonst eher weniger interessiert. Der Bausatz an sich stellt keine große Herausforderungen an den Modellbauer, einige kleine Details wie die z.B. Positionslichter, Steuerstangen zu den Querrudern, Kühlluftklappen an der Motorverkleidung, Trittstufe und der Sternmotor wurden noch geändert bzw. hinzugefügt. Vorsicht ist bei dem Staurohr geboten, im Bausatz auf der falschen Seite und an falscher Position wie auch in der Bauanleitung, sollte unbedingt geändert werden da es sich um ein recht markantes Detail der A5M4 handelt, ich habe es auch Kanülen und dünnem Plastik neu angefertigt. Zusätzlich habe ich noch Seiten- u. Höhenruder abgetrennt und mit Stiften in etwas angestellter Position wieder angebracht.

Mitsubishi A5M4 Typ 96 Claude

Die schwierigste Aufgabe war die Lackierung der A5M4 in der von mir ausgesuchten Variante, aufgetragen wurde damals ein Gold schimmernder Schutzlack auf die Maschinen in Naturmetall, um vor der salzhaltigen Seeluft zu schützen. Viele Versuche waren notwendig um diesen Effekt einigermaßen authentisch darzustellen. Als Grundlage wurde von mir die Maschine mit Modelmaster Metalizer Aluminium erst komplett lackiert, anschließend dann mit schwach eingefärbtem Glanzlack überlackiert bis der gewünschte Effekt erreicht war. Anfangs machte ich mir noch die Mühe das jeweils angefertigte Mischungsverhältnis aus Lack und verschiedenen Farben zu notieren um später mal darauf zurückgreifen zu können, jedoch habe ich das nach dem ca. fünften Fehlversuch aufgegeben. Viele Versuche später gelang dann endlich ein für mich akzeptables Ergebnis, schade nur, dass ich das Mischungsverhältnis selbst nicht mehr kenne, viele Kollegen haben mich schon danach gefragt. Eine abschließende Alterung bzw. Abnutzung im Bereich der Flügelwurzeln am Einstiegsbereich und der Flügelforderkante, lässt sich anschließend recht einfach mit feinster Stahlwolle durch vorsichtigen Abrieb bis auf den silbernen Grundlack erreichen. Die von mir verwendete Lackierung und Decals stellen eine Mitsubishi A5M4 stationiert auf dem Flugzeugrtäger HIRYU aus der Zeit um September 1940 dar. Dokumentationen und Grundlagen zur A5M4 sind übrigens recht schwierig zu bekommen, dieses musste ich während der Bauzeit auch enttäuscht feststellen, einige Internetrecherchen und das Buch „Mitsubishi A5M CLAUDE“ von Tadeusz Januszewski sind allerdings ausreichend zum Bau eines meiner Meinung nach recht authentischen Modells der A5M4.

Mitsubishi A5M4 Typ 96 Claude

Fazit:

Als Fazit kann ich festhalten, dass es bei mir zwar nicht der ganz schnelle zwischendurch Modellbau war, aber es hat sehr viel Spaß gemacht sich mit diesem kleiner Japaner etwas eingehender zu beschäftigen. Aufgrund des mir fehlenden Fachwissens zu den japanischen Maschinen wird der ein oder andere bestimmt ein paar Fehler finden, doch ich glaube im großen und ganzen ist die A5M4 recht gut gelungen. Auf jeden Fall ist die „goldige“ Maschine ein schöner Farbtupfer zwischen dem vielen Grün und Grau der späteren Zeit.

Peter Buchholz

Publiziert am 13. Dezember 2004

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