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Grumman F4F-4 Wildcat

von Hubert Ortinger (1:48 Tamiya)

Grumman F4F-4 Wildcat

Geschichte

Die F4F war das wichtigste Jagdflugzeug der US Marine beim Kriegseintritt der USA im Dezember ’41 nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor. Ursprünglich als Doppeldecker XF4F-1 geplant wurde das Konzept im Frühjahr 1936 auf Drängen der Marine für die Entwicklung eines Ganzmetall-Mittel-Deckers XF4F -2 spezifiziert.

Nach vierjähriger Entwicklungsarbeit mit verschiedenen Prototypen erhielt Grumman endlich einen Produktionsauftrag zum Bau von 54 Serienflugzeugen mit der Bezeichnung F4F-3, die ab Feb. 1940 auf verschiedenen Marinebasen umfangreichen Entwicklungserprobungen unterzogen wurden.

Die inzwischen international angespannte Lage erforderte eine verstärkte Aufrüstung und die damit verbundene Erweiterung der Produktion auf 200 Maschinen, die bis zum Jahreswechsel ’40/’41 in 22 Staffeln zum Einsatz kamen. Bei Kriegseintritt waren insgesamt 245 F4F-3 im Einsatz.

Grumman F4F-4 Wildcat

Den ersten Kampfeinsatz flogen 12 Wildcat der 211. Marine-Jagd- Staffel von der Insel Wake gegen angreifende japanische Mitsubishi G3M Bomber. Bereits im März 1940 erhielt Grumman den Auftrag zum Bau einer F4F mit klappbaren Tragflächen und verstärkter Bewaffnung. Der erste Prototype dieser Version XF4F-4 flog erstmals am 14. April 1941.

Trotz der Massezunahme durch den Klappmechanismus und zwei weitere MGs und der damit verbundenen Leistungseinbußen erhielt Grumman insgesamt Aufträge zur Produktion von 1169 Wildcats. Die ersten F4F-4 Wildcat wurden auf die US Träger Yorktown, Enterprise und Hornet verteilt. Von den Trägern Ranger, Santee, Sagamon und Suwanee flogen im November 1942 F4F-4 Wildcat Einsätze bei der Operation „Torch“, der Invasion amerikanischer Truppen in Französisch-Marokko. Alle sichtbaren Nationalitäts-Markierungen (außer Flügeloberseite) erhielten hierfür eine gelbe Umrandung.

Grumman F4F-4 Wildcat

Bausatz

Besondere Kriterien des Bausatzes sind die Maßstabstreue, Passgenauigkeit und Detaillierung, im Besonderen wiedergegeben durch die gemischten versenkten und erhabenen Gravuren. Negativ fallen nur die für eine geöffnete Darstellung zu dicke Cockpithaube und der die Sicht durch die Rumpffenster versperrende Cockpitboden auf. Hervorzuheben sind außerdem das separate Seitenruder und das in einem Stück gegossene Höhenleitwerk.

Grumman F4F-4 Wildcat

Rumpf

Wer sich entschließt, das exzellente Superdetailset von Aires zu verwenden, muss sich auf umfangreiche Arbeiten mit der Minifräse einstellen! Belohnt wird er mit einem Cockpit, das für sich allein schon ein Schmuckstück darstellt. Genauso der P&W R 1830 Doppelsternmotor mit allem was dazugehört. Der Einbau gestaltet sich etwas schwierig, da er als Einheit mit der Auspuffanlage, Brandschott und Fahrwerkschacht unmittelbar vor das Cockpit eingeklebt werden muss. In meinem Fall mussten die Motorträger leicht gekürzt werden, weshalb ich sie auch gleich gegen Plastikrundstäbe auswechselte und mir dadurch das Entgraten ersparte.

Die Einrichtung der hinteren Rumpfhälfte ließ sich anhand von Originalaufnahmen relativ leicht nachbauen. Die innere Rumpfstruktur wurde im Verlauf der Blechstöße aus Evergreen Plastikprofilen nachempfunden. Funkgeräte, Pressluftflasche und Reservetank konnten aus Plastik- und Resinresten geschnitzt, mit Schaltern und Kabeln entsprechend versehen und eingepasst werden. Dünne Stahldrähte stellen die Steuerkabel dar. Das Staufach für das Rettungsfloß liegt als Resinteil bei. Ich „entleerte“ das Fach und fügte als Demonstration das Schlauchboot von Verlinden hinzu.

Um das Hinterrad ohne Verkleidung darzustellen wurde es komplett neu aus Metallteilen zusammengelötet und wie im Original am hintersten Rumpfschott befestigt. Am Hauptfahrwerk mussten nur die Bremsleitungen hinzugefügt werden. Die Bausatzräder sind O.K. und wurden nur wenig abgeflacht.

Grumman F4F-4 Wildcat

Tragflächen

Hat man erst mal den Raum für die Waffenschächte auf „Blechstärke“ abgefräst (oben und unten!) passen sie wie von selbst, und ich habe sogar noch Führungsrohre für die MG-Läufe eingesetzt, die nach dem Zusammenkleben der äußeren Tragflächen mit der Vorderkante plangeschliffen wurden. Das erleichtert das Einsetzen der MGs nach dem Lackieren. Da die  Läufe außerdem gleich lang sind und die Waffen versetzt eingebaut waren, schließen die Mündungen keineswegs alle mit der Flügelvorderkante ab!

Auch der Klappmechanismus verblüfft durch ein höchstes Maß an Passgenauigkeit (nach dem Fräsen!), und wäre er nicht aus Resin, ließe er sich sogar beweglich darstellen! Das ist auch der Grund, warum er wie beim Original mit Stangen am Höhenleitwerk stabilisiert wird. Einzig die kleine Wartungsklappe, unter der auch die selbstgefertigte Handkurbel verstaut wird, muss selbst hinzu gebaut werden.

Grumman F4F-4 Wildcat

Lackierung/Markierung

1942 wurden Marine-Flugzeuge im Zweifarben-Standardanstrich lackiert, d.h. oben „navy blue grey“ und unten „light gull grey“. Um dem Maßstabseffekt gerecht zu werden und dem Modell mehr Tiefe zu verleihen, wurde die Oberseite partiell leicht aufgehellt. Die Hauptfahrwerkstreben waren außerhalb des Rumpfes schwarz gestrichen (vermutlich zum besseren Kenntlichmachen für den Landeoffizier).

Der Schacht selbst sowie die inneren Streben samt Motorträger waren „light grey“. Das ist noch eine Spur heller als die Rumpfunterseite und wird gerne mit Weiß verwechselt. Auch die hintere innere Rumpfstruktur erhielt diesen Anstrich wie restaurierte Maschinen belegen. Das Cockpit grundierte ich mit „interior green“ und hellte mit „zink chromate“ auf. Ebenso bei Waffenschächten, Klappmechanismus und Staufach, nur etwas heller sprich: gelber! Nur bei den Einstiegen habe ich dezent mit Aluminium trockengemalt, und den Trittschutz mit feinem Schmirgelleinen bis auf die Nieten abgefeilt.

Grumman F4F-4 Wildcat

Der Decalbogen enthält Markierungsmöglichkeiten für vier verschiedene Einsatzmuster; unter anderem auch für eine Stationierung auf dem Escort-Carrier USS Santee, jedoch nicht während der Operation „Torch“, d.h. ohne gelbe Umrandungen. Wie sich herausstellte hätte ich diese besser lackieren sollen! Die Figuren sind von Verlinden und wurden fast ohne Änderungen übernommen.

Grumman F4F-4 Wildcat

Grumman F4F-4 Wildcat

Grumman F4F-4 Wildcat

Grumman F4F-4 Wildcat

Grumman F4F-4 Wildcat

Grumman F4F-4 Wildcat

Hubert Ortinger

Publiziert am 11. November 2009

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