Jakowlew Jak-3von Bernhard Schrock (1:48 Eduard)So ziemlich genau vor 10 Jahren erreichte mich der Karton mit der Il-2 von AM. Es war auch die Zeit, in welcher für die Tarnbemalung der Sturmoviks neue Erkenntnisse bekannt wurden. Gleich drei bis vier Farbtöne sollten mäanderförmig auf der Oberseite mit weichen Übergängen aufgetragen werden. Super! Und dabei hasste ich diese Art der Lackierung! Beim Studieren der Publikation aus der Serie Monografie Lotnicze staunte ich nicht schlecht über die Vielzahl von Materialien, aus welchen der fliegende Panzer gebaut war. So keimte der Gedanke, das Modell so zu lackieren, als ob es gar nicht lackiert wäre.... Beim Ordnen des Bausatzbestandes im Keller vor ein paar Wochen fiel mir der Karton der P-40N von Eduard ins Auge... Die habe ich doch schon vor Jahren gebaut, oder? Das Öffnen des Deckels lüftete das Geheimnis: es war die Jak-3 von Eduard, ohne Bauanleitung und ohne Decals, aber mit einem schönen Ätzteil des gleichnamigen Herstellers. Es dämmerte langsam, dass es sich um ein Vorserienexamplar handelte, das ich vor vielen, vielen Jahren direkt von Eduard bekam...Der Bausatz ist einfach und besteht aus einer überschaubaren Anzahl von Bauteilen. Glücklicherweise war der Beipackzettel zu dem Ätzteilsatz erstaunlich informativ. Beim Überlegen, was mit einem Bausatz ohne Decals anzufangen sei, stöberte ich in dem Stehordner mit den Publikationen über sowjetische Typen und fand eine Publikation aus der Serie Monografie Lotnicze, die der Jak-1 und Jak-3 gewidmet war. Auch dort wurde genau beschrieben, aus welchen Materialien das Original bestand. Den Rest können Sie sich dazudenken: anstatt einem Dacalbogen hinterher zu rennen und der Modllbauszene eine 34ste Jak-3 im Grau/Grau zu präsentieren, erinnerte ich mich an das Jahr 1998 und beschloss, auch dieses Modell so zu lackieren, als ob es gar nicht lackiert wäre.Die Tragflächen und der hintere Teil des Rumpfes waren mit Sperrholz beplankt. Laut ML wurden diese Bereiche danach verspachtelt und lackiert (Farbton?). Im Rahmen der künstlerischen Freiheit ließ ich jedoch diese Tatsache unter den Tisch fallen! Die Verkleidung des Motors sowie die Zugangspanele zum Cockpit waren aus Aluminium. Auch das trapezförmige Panel unter dem linken Höhenruder war aus Metall. Im Modell wurde es mit Baremetalfoil beplankt Die Steuerflächen hatten entweder eine Holz- oder Metallkonstruktion und wurden mit Stoff bespannt. Das Modell ist weitestgehend aus dem Kasten: nur an wenigen Stellen wurden einige Teile hinzugefügt. Zwecks Einsicht in das schöne Cockpit fiel die Entscheidung zugunsten der drei Teile für die Verglasung: leider mit fatalen Folgen. Weder offen noch geschlossen ließ sich das Schiebeteil zufriedenstellend positionieren. Kurzerhand wurde daher ein neues Teil gezogen. Sie können sich vielleicht noch an das BSH-Prinzip errinnern: ein Schraubstock mit Holzleiste, ein Toaster und zwei Flachzangen :-)
Bernhard Schrock Publiziert am 11. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |