Junkers F 13von Christian Vidal (1:72 Revell)Revells Wiederauflage der Junkers F 13 im Maßstab 1:72 war wieder einer meiner Spontankäufe, denen das "Halden-Schicksal" vorher bestimmt zu sein schien. Dummerweise fiel mir kurz darauf auch ein Exemplar von Air Britains "Royal Air Force Aircraft J1-J9999" in die Hände, wo mir beim Durchblättern ein zigarettenschachtelgroßes Foto einer Junkers F 13 mit britischen Kokarden auffiel. Das OriginalIm Jahre 1922 kaufte das britische Luftfahrtministerium auf Anregung Dr. Gustav Lachmanns eine Junkers F 13 zu Ganzmetall-Testzwecken. Diese aus früher Fertigung stammende F 13 (mit kleinen Tragflächen, Ruder ohne Ausgleichsflächen) wurde bei Handley Page zusammengebaut, während der Motor erst beim Royal Aircraft Establishment (RAE) montiert wurde. Später gelangte die Maschine für kurze Zeit zum Aircraft Experimental Establishment nach Farnborough. Vermutlich wurden dort Belastungstests an den Tragflächen durchgeführt, jedenfalls heißt es im Buch weiter: "Wing tested to destruction, 6/23" Scheinbar wurde anschließend eine neue Tragfläche montiert, denn im Oktober wurde die Maschine wieder ans RAE überstellt, welche sie für weitere Leistungsteste und „Windtunnelversuche“ (gab es Mitte der 20er schon so große Windtunnel?) verwendete. Zu dieser Zeit wurde auch bei der Royal Air Force das Serial J7232 beantragt. 1924 ist eine Notlandung bei Frensham in der Grafschaft Surrey vermerkt, Ende 1925 wurde die F 13 dann aus dem RAE-Bestand gestrichen. Erst 1929 taucht sie wieder in britischen Unterlagen auf, zu der Zeit flog sie beim "Special Duties Flight" in Netheravon. Nach dem Absturz einer britischen F 13 mit sechs Toten im Juli 1930 wurde J7232 dann im Rahmen der Unfalluntersuchung ein halbes Jahr der Witterung unter freiem Himmel ausgesetzt, bis der Rumpf im Dezember schließlich bis zur völligen Zerstörung getestet wurde. Das ModellWie bereits oben erwähnt, hatte J7232 ursprünglich die kleinen Tragflächen, während dem Revell-Kit die großen Schwimmerflugzeug-Tragflächen beiliegen. Allerdings wurden letztere später zum Serienstandard für alle F 13. Da die originalen Tragflächen 1923 "kaputt gemacht" wurden, nahm ich daher zu meinen Gunsten an, dass im Anschluß eine "große" Tragfläche als Ersatz montiert wurde. Die Aluminiumlackierung erfolgte mit Revell Aqua Color 99, welches mit der Airbrush aufgetragen wurde. Die Kokarden, einschließlich der weiß unterlegten Buchstaben am Heck, stammen von einem alten Modeldecal-Bogen. Leider erwiesen die sich als ziemlich starr, so dass sie sich trotz literweisem Einsatz von Weichmacher nicht sauber der Wellblechstruktur des Rumpfes anpassen wollten (Zum Glück hatte die RAF ansonsten ausgesprochen wenige wellblechbeplankte Flugzeuge im Einsatz, so dass ich die Decals auch bei weiteren Projekten verwenden werde.). Bei der Rumpfkennung umging ich dann das Problem, indem ich die Kennung dann mit dem Computer erstellte und anschließend auf Decalfolie druckte. Christian Vidal Publiziert am 20. Mai 2007 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |