Curtiss Tomahawk IIB (P-40C)von Christian Vidal (1:48 Trumpeter)Mein Modell stellt eine Curtiss Tomahawk Mk.IIB (P-40C) der No. 112 „Shark Mouth“ Squadron aus Sidi Haneish in Ägypten gegen Ende 1941 dar. Die Maschine entstammt einem Los, welches von der britischen Beschaffungskommission bei Curtiss im RAF-Standard-Tarnanstrich für Europa geordert worden war. Nachdem sich allerdings sehr schnell herausgestellt hatte, dass die Tomahawk Mk.II (P-40B/C) den deutschen Me 109 deutlich unterlegen war, wurde das Gros der Maschinen in den nahen Osten umgeleitet und dort gegen die Italiener eingesetzt. 112 Sqn. hatte bereits über Griechenland (noch mit der alten Gloster Gladiator) und Kreta gekämpft, und Mitte 1941 auf die Tomahawk gewechselt. Im Januar 1942 tauschte die Staffel dann ihre Tomahawks gegen die modernen Kittyhawks (P-40D/E) ein. Zu diesem Zeitpunkt hatten ganze zwei Maschinen die komplette Einsatzzeit von Juli bis Dezember überlebt… Der Bausatz ist die Tomahawk Mk.IIA von Trumpeter, welche mit Gurten aus Tamiya-Tape versehen und durch Ergänzung des Antennenmastes auf dem Rumpfrücken auf Mk.IIB umgebaut wurde. Der Zusammenbau klappt eigentlich problemlos, man kommt im Grunde bis auf eine Stelle (obere Verkleidungen des Vorderrumpfes) ohne Spachtel aus – und ehrlich gesagt, habe ich ihn mir auch da gespart. Ansonsten gibt es separate Ruderflächen und Landeklappen (die Querruder sind seltsamerweise ab Werk ausgelenkt wie ein Höhenruder), Fotoätzteile für Fadenkreuz, Lufteinlassgitter sowie zwei Paneele zum Kaschieren des Flächen-Rumpf-Überganges. Die Lackierung erfolgte mit dem Pinsel und verdünnten Humbrolfarben. Da die von Curtiss ab Werk aufgebrachten Farben leichte Abweichungen zu den britischen Lacken aufwiesen, habe ich meine Standard-RAF-Farben ebenfalls durch Zumischen eines anderen Grün-/Brauntones leicht abgewandelt. Allerdings sind die Bemalungsangaben vom Bausatz eine Sache für sich: Auf dem Karton hat die Tomahawk einen Wüstenanstrich, laut Anleitung den Europaanstrich. Der Name der Maschine (im Orginal „Nan“) fehlt im Decalsatz, ist aber auf dem Deckelbild eh fälschlicherweise als „Mum“ wiedergegeben. Den Tarnverlauf auf der Steuerbordseite habe ich so noch nie gesehen und mich stattdessen an Originalfotos orientiert. Bei der Tommy habe ich mich zum ersten Mal an einem Washing versucht und dabei ein Pastellkreide-Spüli-Wasser-Gemisch verwendet. Die Schmauchspuren der MGs sowie die Abgasfahne entstanden ebenfalls mit aufgepinselter, zerriebener Pastellkreide. Die Decals stammen von Cartograf und beschränken sich auf das Nötigste, waren aber unter Verwendung von Weichmacher durchaus brauchbar. Ich hatte im Internet einen Baubericht gefunden, wo das Modell mehr oder weniger verrissen wurde. Angeblich sind die Höhenruder zu klein, das Seitenruder zu tief, das Cockpit zu eng und die Gravuren samt Stoffbespannung viel zu stark für den Maßstab. Außerdem hatte die P-40 im Original wohl nur von der Tragflächenvorderkante bis ca. zum Hauptholm versenkte Nieten, der Rest war erhaben ausgeführt. Ehrlich gesagt habe ich nicht nachgemessen und letztlich sieht das Modell in meinen Augen trotzdem nach einer P-40 aus, so dass ich damit gut leben kann. Christian Vidal Publiziert am 03. Mai 2007 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |