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Junkers Ju 88 C-6

von Thomas Junge (1:72 AMT/Ertl)

Junkers Ju 88 C-6

Bis zum Erscheinen der Ju 88 von Hasegawa, war die Ju 88 von AMT/Ertl - später von Amtech als Ju 88 S1/S3 T1/T3 oder G-10 Mistel wiederaufgelegt -  neben dem Italeri Kit wohl die erste Wahl. Das Modell verfügt über schöne versenkte Gravuren, eine ordentliche Inneneinrichtung und sehr gute Decals. Insoweit ist das AMT-Modell dem Italeri-Kit mit seinen erhabenen Gravuren deutlich überlegen. Im Kasten macht die Ju 88 daher eine ganz gute Figur.

Junkers Ju 88 C-6

Die Motoren sind nicht unbedingt gut gelungen und sollen sowohl für die C-6 als auch für die G-6 Variante verwendet werden, obwohl die Originale verschiedene Motoren hatten. Beim Zusammenbau beginnen allerdings erst die Schwierigkeiten. Die Flügel passen schlecht an den Rumpf, die Motoren ganz schlecht an die Flügelgondeln und auch die MG-Wanne passt mäßig an den Rumpf - hier muss irre viel gespachtelt und geschliffen werden. Auch die Kanzel passt nicht richtig, und so ist man doch etwas enttäuscht von dem Bausatz, der im Kasten so vielversprechend aussah. Von der Passgenauigkeit her ist das Italerimodell viel besser. Jetzt wird man sich allerdings keine großen Gedanken mehr machen müssen, da das Hasegawamodell wohl alle anderen in den Schatten stellt.

Junkers Ju 88 C-6

Junkers Ju 88 C-6

Markiert wurde das Flugzeug mit Decals der Firma Third Group Decals. Es handelt sich um die Einsatzmaschine F8 + RY des Olt. Kurt Necesany, dem Kommandeur der 14. Staffel des KG 40. Diese Staffel war wie die 13. Staffel des KG 40 eine Zerstörereinheit und diente dem Schutz der deutschen U-Boote bei Zu- und Abfahrt der französischen Häfen. Anfangs konnten die Ju 88 des KG 40 den deutschen U-Booten die Sunderland und Liberator vom Halse halten, wurden aber später immer häufiger Opfer von Mosquitos und Beaufighters, die zum Schutz der alliierten U-Bootjäger in der Biscaya patroullierten. Kurt Necesany erzielte ca. 20 Abschüsse bei über 500 Einsätzen. Am 14.2.1944 wurde er selbst abgeschossen und blieb über dem Atlantik für immer vermisst.

Junkers Ju 88 C-6

Zu der Farbgebung der Maschinen gibt es verschiedene Auffassungen. Manche meinen die Ju 88 wäre mit einer normalen RLM 70/71/65 Splintertarnung - mit großen RLM 76 Flächen übernebelt - versehen gewesen, andere behaupten, die Ju 88 C-6 des KG 40 wären aus der Nachtjagdproduktion entnommen worden und daher in RLM 74/75/76  lackiert worden. Ich habe mich dieser Meinung angeschlossen, weil es einfacher war zu lackieren, ich glaube aber, dass die Maschine tatsächlich mit der normalen RLM 70/71/65  Splintertarnung, die mit großen RLM 76 Flächen versehen war, lackiert worden war. Ein Fehler ist mir auf jeden Fall unterlaufen: Die Ju 88 des KG 40 hatten keine Flammendämpfer. Ich wollte zuerst einen Nachtjäger bauen und hatte mich dann aber umentschieden.

Junkers Ju 88 C-6

Junkers Ju 88 C-6

Junkers Ju 88 C-6

Thomas Junge

Publiziert am 31. März 2007

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