Messerschmitt P.1101Strahljäger mit Raketenbewaffnung (Luft 46)von Max Hauswald (1:32 Das Werk)Vorwort
Das Projekt P.1101 von Messerschmitt begann als Experimentalflugzeug, welches im Laufe der Versuche und Entwicklungen in einen Jäger entwickelt werden sollte. Um die Entwicklung zu beschleunigen, wurden viele vorhandene Komponenten, u.a. von der Me 262-Produktion, eingesetzt.
Im Prinzip ist das gesamte Flugzeug um das Heinkel HeS 011 Triebwerk herum gebaut. Es sollten unterschiedliche Bauformen des Leitwerks erprobt werden: ähnlich wie bei der Me 262 mit tiefem Höhenleitwerk, eine V- und eine T-Version. Eine Besonderheit sollte ein, am Boden einstellbarer Flügel sein, welcher die Pfeilung zwischen 35° und 45° annehmen sollte. Es ist jedoch davon auszugehen, dass dies nur für die Zeit des Experimentalzustandes gedacht war. Die P.1101 ist nie geflogen – mehrere geistige Nachfolger jedoch schon, welche erheblich von der Entwicklung bei Messerschmitt profitierten: die Bell X-5 und die Saab 29 „Tunnan“. Modell
Das Werk überrascht, sehr regelmäßig, mit interessanten Fluggeräten in 1:32. Diesmal war die Wartezeit – gefühlt – besonders lang. Der Preis ist, in meinem Empfinden, recht hoch angesetzt. Doch im Hochsommer 2025 war es endlich soweit und der Paketzusteller klingelte. Ein großer, vollgepackter Karton überraschte mit diversen Optionen wie: zwei Flügelformen, zwei Leitwerke, Wagen für das Triebwerk & einem kompletten Triebwerk, vier X-4 Flugkörper, zu öffnende Kanonenschächte uvm. Das Fluggerät kann mit herausgenommenem Triebwerk gebaut werden, ich bin jedoch kein Fan von aufgerissenen Waffen- oder Wartungsklappen und daher wurde alles zugeklebt: ich möchte eine einsatzbereite Maschine mit Bewaffnung bauen, es wäre unrealistisch hier das Triebwerk herauszunehmen. Das Cockpit und viele Teile sind gut detailliert – jedoch nicht alles. Beispielsweise alle Klappen der Fahrwerksschächte und der Kanonenzugänge sind ohne Nieten – wieso?! Sehr, sehr schade bei dem Preis. Als hätte man vergessen hier Details aufzubringen – insbesondere die Schächte für die Kanonen werden täglich geöffnet, hier kann man schön Lackschäden um die Schrauben herum darstellen. Auch die Klappen der Fahrwerksschächte bestehen aus einer Grundstruktur (innen) und einem Blech oder Holzteil darüber – vermutlich geschraubt oder vernietet.
Des Weiteren passen die sehr großen Halbschalen der Triebwerksverkleidung nicht so toll – zumindest bei mir. Die Auflagefläche fürs Kleben ist relativ klein, man muss schon vorsichtig hantieren. Ich hätte es toll gefunden, wenn man die Möglichkeit der geschlossenen Maschine UND das Triebwerk auf dem Wagen haben könnte – es fehlt dazu nur ein Triebwerksausgang für das Flugzeug. So bleibt leider nur entweder oder. Nun habe ich ein flugfähiges Flugzeug, einen leeren Wagen und ein unsichtbares, hochdetailliertes Triebwerk (eingebaut). Lackierung und Alterung
Ich wollte eine einfache Tarnung von RLM 81 und 82 erstellen – wie denkbar im Jahr 1945/1946. Dazu die Ruhrstahl X-4-Lenkflugkörper in einer „realistischeren“ Einsatzlackierung – die Bilder der überlieferten Exemplare zeigen Versuchsversionen. Wichtig in dem Maßstab sind sicherlich die Abnutzungen durch den täglichen Gebrauch: auf den Flügeln wo die Warte tanken mussten, an den zu öffnenden Wartungsklappen, an den Einstiegklappen. Im Cockpit habe ich Sitze aus Bleifolie angebracht – so leer kann man kein 32er Modell stehen lassen und die Gurt-Decals sind für mich keine Option. Fazit
Das Fazit fällt gemischt aus. Ich denke, man könnte in dem Maßstab und zu dem hohen Preis evtl. Beigaben wie geätzte Sitzgurte und sogar Kanzelmasken erwarten. Eine Option das tolle Triebwerk und ein flugfähiges Flugzeug zu erstellen ist nur die doppelte Ausführung des Triebwerksausgangs (und vielleicht einer fake-Oberschale des Triebwerks für den Rumpf) entfernt – und wieso keine Nieten an den Kleinteilen wo doch der Rumpf überall Nieten aufzeigt? Max Hauswald Publiziert am 11. Oktober 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |