Messerschmitt Bf 109 F-4/TropAfrikakorps, Oblt. Hans-Joachim Marseillevon Alex Grivonev (1:72 Eduard)HintergründeEs war mal wieder an der Zeit, meine 109er-Sammlung zu erweitern. Das war die passende Gelegenheit, Eduards Formneuheit auf Herz und Nieren zu testen, und zwar in der Afrikakorps-Variante F-4/Trop. Der Profipack-Bausatz lässt kaum Wünsche offen, zu den wunderschönen und superfein ausgeführten Spritzgussteilen, verteilt auf zwei große und zwei kleine Rahmen, gesellen sich zwei Ätzteileplatinen, eine davon farbig bedruckt für das Cockpit, zwei Decalbögen und ein Bogen mit Lackiermasken. Ergänzt habe ich das Ganze lediglich durch gedrehte MG-Läufe und ein Pitotrohr von Master. Begonnen wurde wie immer mit dem Cockpit, welches schon aus der Box gebaut nicht zuletzt durch die farbigen Ätzteile richtig schön und bunt aussieht. Unter anderem ist sogar die Steuerkette für das Trimmrad nachgebildet, was ich persönlich in diesem Maßstab noch nie gesehen habe.
Der Detailgrad ist wirklich fantastisch, fast zu schade, die Cockpithaube geschlossen zu lassen, wie ich es vorhatte. Der Bau des Flugwerkes ging dann recht flott von der Hand, Passprobleme konnte ich keine feststellen, die Spachtelmasse durfte in ihrer Schublade schmollen. Die markanten Vorflügel und sämtliche Klappen lassen sich im ausgefahrenen Zustand darstellen. Das Seitenleitwerk ist als separates Teil vorhanden, die Ruder der Höhenleitwerke habe ich ebenfalls leicht ausgelenkt dargestellt. Diese muss man allerdings, wie auch die Querruder selber, sägen. Farbe kommt ins SpielKommen wir zur Lackierung. Gebaut werden sollte, wie bereits erwähnt, eine "Wüstenversion", und zwar nicht irgendeine Maschine, sondern die berühmte "Gelbe 14" von Oblt. Hans-Joachim Marseille. Die Grundlackierung erfolgte mit der Airbrush und Mr. Hobby Acrylfarben. Das RLM78 Hellblau der Unterseite, sowie das RLM79 Sandbraun der Oberseite wurden dabei in mehreren Schritten und Helligkeitsstufen moduliert aufgetragen. Aber auch als das Rumpfband, die Nase und die Tragflächenspitzen in Weiß dazu kamen, wirkte das ganze doch ein wenig eintönig. Als Nächstes habe ich mich einer Technik bedient, die man eher bei den "Panzerbauern" findet, einzelne Panele mit Ölfarben aufzuhellen. Dabei werden winzige tropfen Ölfarbe auf die Oberfläche verteilt und mit einem trockenen, weichen Pinsel "einmassiert". Die Farbtöne, die dabei verwendet werden, reichen von weiß bis zu hellen Pastelltönen. Durch die dezenten Farbnuancen und Verläufe kann man so auch einer buchstäblich"eintönigen" Lackierung etwas mehr Leben einhauchen. Ein paar dünne Schichten Future Bodenglanz drüber, Decals drauf, und abschließend das Ganze mit Mattlack versiegeln.
Kommen wir zu den Feinarbeiten. Ebenfalls eher bei den Liebhabern von Rad & Kette zu finden, war als nächstes das sogenannte "Microchipping" dran. Dabei werden mit einem superfeinen Pinsel winzige Farbabplatzer an den Blechstößen und sonstigen "belasteten" Stellen aufgemalt. Eine Technik, die viel Kontrolle über Pinsel und Farbe erfordert. "Weniger ist mehr" ist hierbei die Hauptdevise. Nach 1-2 Stunden betteln die Augen um eine Pause, aber nach getaner Arbeit kann sich das Gesamtbild sehen lassen. Dann die Endmontage, letzte Feinheiten, Verschmutzungen, Abgas- und Schmauchspuren entstanden mit Airbrush, Pastellkreiden und Pigmenten. Die Isolatoren am Antennendraht von "Ammo" wurden durch winzige Tröpfchen 2K-Klebstoff dargestellt.
FazitNeue Techniken erfolgreich angewandt, eine weitere schöne 109 darf sich zu der Bande gesellen und die Vitrine zieren, was will man mehr? Alex Grivonev Publiziert am 11. November 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |