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Airspeed Oxford Mk.I

2. Service Flying Trainings School, RAF, Brize Norton (England) 1940

von Andy Hartung (1:48 Special Hobby)

Airspeed Oxford Mk.I

Eigentlich würde ich sagen, dass der Maßstab 1:48 nicht mein Maßstab ist, doch wäre das mittlerweile gelogen, da sich über die letzten Jahre schon einige Modelledieser Größe in meine Sammlung geschlichen haben, am Ende kommt es mir wohl nur darauf an, ob das Modell für mich interessant ist oder eben nicht. In diese Kategorie hat es unter anderem auch die Airspeed Oxford von Special Hobby geschafft.

Airspeed Oxford Mk.I

Mit seiner auffälligen gelben Bemalung, dem MG-Turm und der generell auffälligen, aber einfachen Form hat es mir dieser Flieger irgendwie angetan. Hinzu kommt, dass solche Butter-und-Brot-Flugzeuge viel zu wenig Beachtung im Modellbau finden, weshalb ich immer wieder versuchen will, mit dem Kauf solcher Bausätze die Hersteller zu unterstützen, auch wenn es vielleicht nicht zu 100% in mein Beuteschema passt. Letztes Jahr im Frühling landete diese Maschine in meinem immer größer werdenden Stash.

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Zum Bau

Begonnen habe ich das Projekt bereits im Mai des Jahres. Das erste Auspacken hat schon gezeigt, dass der Flieger hier doch nicht ganz ohne ist und einiger Nacharbeiten bedarf und die Form noch aus einer Zeit kam, bei der Special Hobby noch voll in seiner Short-Run-Phase war. Gleichzeitig ist das ganze hier ein Multimediabausatz mit vergleichsweise groben Plastikteilen, feineren Ätzteilen und ein bisschen ausgewaschenen Resinteilen. Was wiederum richtig gut ist, sind die beigelegten Masken.

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Der Bau startete mit dem Innenraum. Dabei waren gerade die beiden Sitze des Piloten und Co-Piloten kleine Bausätze an sich, denn bereits hier entfiel ein Großteil der PE-Teile für Gurte und der Halterung. Außerdem wurden zwei Hebel aus Resin zum Verstellen der Sitze angebracht. Es waren also schon ein paar Fertigkeiten im Umgang mit Ätzteilen gefragt. Des weiteren folgte die Steuerkonsole aus Resin, versehen mit weiteren kleinen Hebeln aus dem Ätzteilbogen. Für das Instrumentenbrett lag nur ein Abziehbild bei. Es folgte die Trennwand zwischen Cockpit und Funkraum, im hinteren Bereich folgte noch eine Sitzschale für den Funker sowie drei flaschenähnliche Bauteile, deren Zweck mir unbekannt ist. Ansonsten ist das Bodenteil relativ glatt und undetailliert.

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Airspeed Oxford Mk.I

 

Dafür sind aber die Seitenwände in der Ox-Box recht ordentlich gemacht worden. Auch das Bordfunkgerät macht bemalt und verbaut einen super Eindruck. Hier macht sich dann aber doch wieder die Qualität der in die Jahre gekommenen Bauteile bemerkbar, denn die beiden Tischbeine waren unterschiedlich lang, obwohl es identische Bauteile gewesen sein sollten. Nun ja, nicht weiter dramatisch. Als letztes Teil für den Innenraum war noch der Heckstand zu bearbeiten und der hat es in sich gehabt. Denn dieser ist horizontal geteilt und am unteren Teil befand sich ein riesiger Auswurfpunkt, der auch an der späteren Glasflasche hing. Diesen zu entfernen ohne alles zu zerstören, war schon eine Herausforderung, das Ganze sollte aber auch noch halbwegs so versäubert werden, dass man später nichts mehr von außen sieht. Irgendwie ist es mir aber dann doch noch gelungen, dass Ganze zu retten und akzeptabel zu verbauen.

Airspeed Oxford Mk.I

Airspeed Oxford Mk.I

Den Rumpf habe ich dann wieder Stück für Stück zusammengesetzt, sodass ein möglichst genauer Übergang entstand und ich nicht viel Nacharbeit muss. Da der Flieger kaum Strukturen hat, konnte man relativ wenig zerstören. Dennoch musste ich einige Male nachspachteln und wieder schleifen. Danach habe ich das Klarteil eingesetzt, hier entstand aber ein unschöner Überstand, der auch mehrfach versäubert werden musste, natürlich aber erst, nachdem die Scheiben abgeklebt wurden. Ein paar Gravuren an der Flugzeugnase musste ich aber nochmal nachziehen.

Airspeed Oxford Mk.I

Airspeed Oxford Mk.I

Die Flügelpaare hatten leider ein paar Passprobleme, insbesondere bei den Motorgondeln. Hier mussten ebenfalls die Lücken verfüllt, aber auch ein Überstand behoben werden. Außerdem mussten die Löscher für die drei Positionslampen am Rumpf gebohrt werden, um hier anschließend die Klarteile einzusetzen. Da das Plastik hier sehr dick ist, war das nicht unbedingt einfach. Zumal ich keinen passenden Bohrkopf hatte und das Loch mit meiner Schlüsselpfeile auf die entsprechende Größe ausgefräst habe.

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Die Flügel dann an den Rumpf zu setzen war eine weitere Schwierigkeit, denn hier war die Passung vorne nicht so gut. Mit etwas Probieren ging es dann aber in eine akzeptable Position. Die Motoren waren für mein Verständnis auch nicht so gut dargestellt, so nutzte ich gezogene Gussäste, um zumindest ein paar Leitungen noch darzustellen, das hat diese aber auch deutlich aufgewertet. Die Propeller habe ich erst ganz am Ende lackiert und bearbeitet, da sie sowieso erst am Ende angebaut werden sollten.

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Nach vielen Stunden das Bauens war es aber endlich so weit: Es konnte an die Lackierung gehen. Die Maschine wurde zunächst schwarz grundiert, anschließend sind mir noch ein paar Stellen aufgefallen, die ich ausbessern musste. Dann kam das AK 3rd Generation „Drityellow“ für die schöne auffällige Lackierung am Bauch und der Flügelunterseite zum Einsatz. Diese bereitete mir aber ziemliche Probleme. Zum Teil hat die Farbe die Düse meiner Airbrush verstopft, dann war die Farbe wieder zu dünn, dann sind Laufnasen entstanden, dann war das Maskingtape nicht gerade drauf. Es braucht also wirklich viele Anläufe, bis ich nur mit dem Gelb einigermaßen zufrieden war. Das britisch darkgreen und Braun, ebenfalls von AK 3rd Generation, war dann wieder kein Problem gewesen. Typischerweise hat sich wieder das Phänomen eingestellt, dass mir der Flieger direkt nach dem Lackieren gar nicht mehr gefiel und ich am überlegen war, abzubrechen.

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Mit der Detailbemalung und dem Anbringen der letzten Teile stieg die Motivation dann endlich wieder. Doch gerade der letzte Teil zog sich, da ich aus beruflichen und anderen Gründen kaum noch zum Bauen kam und nur kleine Schritte machen konnte. Mit dem Anbringen der Decals, welche für mich, der eigentlich eher 1:72 baut, vergleichsweise groß waren, gefiel mir das Flugzeug dann endlich wieder gut. Im letzten Schritt kam dann noch eine dezente Alterung, ehe eine Klarlackschicht das Modell versiegelte und damit das Projekt auch beendet war.

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Zum Vorbild:

Ich entschied mich für die Airspeed Oxford der 2. Service Flying Training School der RAF. Erst Mitte Dezember 1939 kam sie zur Truppe und war auf dem Fliegerhorst in Brize Norten stationiert. Auf ihr sollte eine ganze Reihe von Flugpersonal und Besatzungsmitgliedern ausgebildet werden. So war unter anderem die Ausbildung von Bomben- und Heckschützen, aber auch die von Navigatoren, Bordfunkern und ferner auch Piloten vorgesehen. Doch eine lange Karriere war dem Flugzeug nicht vergönnt, bereits im August 1940 fiel der Flugplatz einem deutschen Bombenangriff zum Opfer. Mit ihr wurden noch weitere 44 Oxfords und ein Dutzend Hurricanes zerstört, was den Ausbildungsbetrieb kurzzeitig logischerweise stark beeinflusste.

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Airspeed Oxford Mk.I

 

Fazit:

Die älteren Bausätze von Special Hobby haben es in sich, wie ich bereits ein paar Mal festgestellt habe. Daher sind diese auch keinesfalls als Wochenendprojekte zu betrachten. Ich habe sogar die Feststellung gemacht: Je kürzer die Anleitung, umso länger die Bauzeit. Und trotzdem lohnt sich die Arbeit. So wird man am Ende immer mit einem exotischen Flugzeug belohnt, welches dazu noch meist eine besondere Lackierung trägt, in der Sammlung auffällt und von der Darstellung überzeugt. Und die Oxford fällt im Einheitsgrau auch definitv auf.

Airspeed Oxford Mk.I

Andy Hartung

Publiziert am 19. September 2024

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