Dornier Do 317 V1von Rainer Kijak (1:72 Special Hobby)Zum Vorbild
Mitte 1939 forderte das Technische Amt des RLM eine Flugzeugkategorie, die es noch nicht gab, den mittelschweren Bomber, der auch als leistungsstärkeres Nachfolgemuster der vorhandenen Kampfflugzeuge geeignet sein sollte. Aus diesem Entwicklungsauftrag entstand bei Dornier darauf die Do 317. In dieser neuen Ausschreibung forderte das Technische Amt ein 600 km/h schnelles Flugzeug, sturzflugfähig und mit einer Bombenlast von 4.000 kg sollte das Flugzeug noch 3.600 km weit fliegen können. Die Zweimotorigkeit des Flugzeuges sollte beibehalten werden.
Das Amt forderte außerdem fernbediente Waffenstände und eine Druckkabine für die Besatzung. Als Triebwerke waren die noch in der Entwicklung befindlichen Triebwerke DB 604 und Jumo 222 vorgesehen. Das Technische Amt gab bei Dornier sechs Musterflugzeuge in Auftrag, für die Prototypen musste man aber auf zwei DB 603 zurückgreifen. Bei Dornier in Friedrichhafen wurde im Oktober 1940 eine Attrappe des Besatzungsraumes besichtigt. Dabei ging es der Kommission in erster Linie um die Anordnung der Waffenstände, Instrumentierung und Sichtverhältnisse.
Die Mustererprobung der Do 317 begann am 8.9.1942 mit dem Prototyp Do 317 V1, Kennzeichen VK+IY. Bereits die ersten Erprobungsergebnisse zeigten keine entscheidenden Verbesserungen der Flugleistungen gegenüber der Do 217 E und P. Daraufhin ordnete das Technische Amt die Einstellung aller Arbeiten an. Die anderen fünf Prototypen wurden aber noch fertiggestellt und für die Mitnahme von HS 293-Gleitbomben umgerüstet und als Do 217 R bezeichnet. Auf den Einbau einer Druckkabine wurde verzichtet und die Maschinen wurden der in Orléans-Bricy stationierten III/KG 100 zugewiesen. Zum Modell
Das Modell ließ sich, wenn die üblichen Probleme ausgeblendet werden, gut bauen, zumal das Cockpit als komplettes Resin-Teil beiliegt. Die Sitze sind ebenfalls aus Resin und gut detailliert. Einzig die Kanzel als dreiteiliges, tiefgezogenes Teil bedarf einer größeren Beachtung, bis alles passt.
Den Anstrich habe ich entgegen der Bauanleitung in RLM 65-70-71 ausgeführt, da ich denke, dass so ein Prototyp sicher nicht in dem für Jäger vorgehaltenem Grau ausgeführt wird. Nach dem Ende der Erprobung wurden die sechs Prototypen unter der Bezeichnung Do 217 R fertiggestellt, hier erhielten die Maschinen sicher den üblichen Anstrich in RLM 76-72-73. Rainer Kijak Publiziert am 08. Juli 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |