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Focke-Wulf Fw 190 D-11

von Klaus Reinhardt (1:48 Eduard Bausätze)

Focke-Wulf Fw 190 D-11

Dieses Modell einer Fw 190 D-11 der Verbandsführerschule des Generals der Jagdflieger (VFS/GdJ) im Maßstab 1:48 habe ich vor einigen Jahren für meinen langjährigen Freund Hans-Peter Münzenmaier (genau: er postet dankenswerterweise meine Modelle) zum Geburtstag gebaut. Es war mein zweiter Versuch an dem damals schwer gehypten Bausatz aus dem Hause Eduard, nachdem der erste (und später noch ein paar weitere) krachend gescheitert war. Obwohl ich wahrlich kein Modellbau-Neuling bin, hatte ich einige Schwierigkeiten zu überwinden und habe Blut und Wasser geschwitzt, ob ich das Ding rechtzeitig fertig bekommen würde. Doch dazu später mehr.

Focke-Wulf Fw 190 D-11

Zunächst etwas Historie: bei der D-11 handelte es sich um eine „aufgemotzte“ D-9 mit leistungsfähigerem Motor (Jumo 213F, der sich aber als recht störanfällig erwies) und geänderter Bewaffnung (vier Flügel-Kanonen). Hieraus ergaben sich die augenfälligsten Unterscheidungsmerkmale gegenüber der D-9, nämlich der anders geformte und vergrößerte Lader-Lufteinlauf und die durch den Wegfall der Rumpf-MGs nun glatte Abdeckung vor der Windschutzscheibe.

Focke-Wulf Fw 190 D-11

Focke-Wulf Fw 190 D-11

Im Februar/März 1945 wurden im Focke-Wulf-Stammwerk etwa 20 D-11 gebaut. Etwa eine Handvoll davon ging an die oben erwähnte Verbandsführerschule nach Bad Wörishofen, die Anfang Februar dorthin verlegt hatte und Ende April aufgelöst wurde. Die Einssatzzeit dieser D-11 war also ziemlich kurz und wegen besagter Motorprobleme dürfte sie auch nicht allzu oft geflogen sein.

Focke-Wulf Fw 190 D-11

Doch nun zum eigentlichen Modell. Dessen Bau gestaltete sich wie bereits angedeutet ziemlich herausfordernd. Der Vorderrumpf ist nämlich ausgesprochen labberig und erhält Stabilität und exakten Querschnitt erst durch zwei einzufügende Baugruppen (Schotts mit Anbauten, u.a. dem hinteren Teil des Motors). Leider sind deren Einbauwinkel nicht exakt definiert. Macht man hier einen Fehler, lassen sich die beiden Rumpfschalen hinterher vorne nicht schließen oder der Vorderrumpf wird zu breit oder zu schmal und die Windschutzscheibe sowie die Abdeckung davor passen nicht. Am besten montiert man in einem Zug die beiden Baugruppen, klebt sie in eine Rumpfhälfte und dann die beiden Rumpfschalen zusammen, so dass man noch schieben und drücken kann, bevor der Klebstoff getrocknet ist. Aber dazu sollte man halt drei oder besser vier Hände haben. Irgendwann hat es schließlich aber doch noch geklappt. Ähnliches gilt für die Flügel-/Rumpfmontage. Sitzt hier der durchgehende „Holm“ (Rückwand des Fahrwerksschachtes) nicht hundertprozentig korrekt, kann es sein, dass er beim Einbau des Flügels mit dem hinteren Schott im Rumpf kollidiert.

Focke-Wulf Fw 190 D-11

Bei der D-9, die ich gerade in Arbeit habe, konnte ich mit Erleichterung feststellen, dass Eduard sich dieser Sache inzwischen angenommen und die Bauanleitung um geeignete Schablonen und Winkelangaben ergänzt hat, so dass die beschriebenen Schwierigkeiten nun weitgehend behoben sind.

Focke-Wulf Fw 190 D-11

Nun aber zu dem für mich wichtigsten und schönsten Teil des Modellings, der Bemalung, in diesem Fall unten und seitlich RLM 76 (Standard-Version), oben RLM 81 (dunkelgrüne Version) und RLM 82 sowie am Seitenleitwerk ein paar angedeutete Flecken in 81 (dunkelbraune Version). Die entsprechenden Farbtöne habe ich wie meist aus Gunze (Hobby Color)-Farben selbst zusammengemischt und freihändig per Airbrush aufgetragen. Die Farbübergänge habe ich dabei bewusst fließend gehalten, da dies den wenigen mir vorliegenden Originalaufnahmen entspricht. Die Flügelunterseite versuchte ich in einem Alu-Ton darzustellen, wobei ich mir die bisweilen vertretene Auffassung zu eigen gemacht habe, dass das deutsche Aluminium damals einen eher milchig-weißgrauen Farbton hatte. Den vorderen Teil des Flügels habe ich in der dunkleren der beiden Oberseiten-Farben gespritzt.

Focke-Wulf Fw 190 D-11

Manche Quellen nennen hier allerdings RLM 75. Die Balkenkreuze wurden mittels Schablonen aufgesprüht. Da ich mit der Bemalung des Rumpfes nicht ganz zufrieden war, habe ich diese später korrigiert. Dem sind leider die Decals „Winkel weiße 61“ zum Opfer gefallen. Das Modell zeigt die Maschine nun eben, bevor sie diese Markierung erhalten hat.

Focke-Wulf Fw 190 D-11

Klaus Reinhardt

Publiziert am 04. August 2023

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