Henschel Hs 129Die Qual der Wahlvon Achim Pörtner (1:48 Esci)
Die Idee und der Bau liegen schon ein paar Jahre zurück. Angefangen hat es, als ICM Piloten und Luftwaffenpersonal im Winterdress herausgebracht hat. Es sollte bei der nächsten Maschine ein Winterdiorama sein. Da eine der Figuren eine 50 kg-Bombe geschultert hat, war die Auswahl der Maschinen beim Blick ins Vorratsregal ein wenig eingeschränkt. Die Wahl fiel (wieder mal!) auf einen Bausatz-Oldie aus den 1980ern, denn ich wollte da auch nicht an ein aufwändiges Model, weil ich bis dato auch keine Erfahrungen mit den abwaschbaren Winteranstrichen der Luftwaffe hatte. Auf Bildern gab es die unterschiedlichsten Zustände des Farbauftrages zu bewundern.
Doch als ich den alten Esci-Karton öffnete und die Bauanleitung durchblätterte, war ich zwischen den Varianten aus Russland und Afrika hin- und her gerissen. Da es zu diesem Zeitpunkt bei den Autobauern gerade große Mode war, Neuwagen und Rostlaube in einem Modell darzustellen, sagte ich mir: warum nicht Hitze und Kälte auf kleinem Raum und an einem Flieger darstellen?
Fangen wir mit der Winterseite an: den schneebedeckten Boden habe ich zuerst mit Gips und weißer Farbe hergestellt. Das sah mir zu unecht aus. Der nächste Versuch mit Backpulver gefiel schon wesentlich besser, aber die Fixierung mit Klarlack (sowohl matt als auch glänzend) oder Sprühkleber ließen den Schnee gelblich werden.
Mal abgesehen davon, dass man sich den Schnee ständig vom Diorama gesprüht hat. Haarspray aus 40 cm Entfernung brachte dann die Lösung. Der Schnee blieb, wo er sein sollte und man konnte nachträglich auch noch Ausrüstung „eindrücken“. Vielleicht hätte ich mir auch nur ein wenig „Schneespray“ vom Weihnachtsfest übrig behalten sollen…
Beim Winteranstrich der Maschine hatte ich dann fast alles einmal durchprobiert. Wasserfarbe, Kreiden, Buntstifte, Ölfarben, etc. Lackierungen hatte ich mit Schleifpapier bearbeitet, um einen abgenutzten Zustand zu generieren. Letztlich wurde es dann weiße Acrylfarbe, lasierend aufgetragen und mit einem in Tamiya-Verdünnung getränkten Wattestäbchen an den Stellen, wo es mir am sinnvollsten erschien, wieder vorsichtig in Flugrichtung abgerieben. Mit dem Ergebnis war ich dann sehr zufrieden. Dann noch die üblichen Verschmutzungen und fertig war die Russlandseite.
Die „Sommerseite“ war im Vergleich zur „Winterseite“ recht unspektakulär. Hier kam wieder eine Verlinden-Figur zum Einsatz, die mit ihrer „spärlichen“ Bekleidung einen herrlichen Kontrast zu dem vermummten Kollegen von ICM auf der anderen Seite darstellte.
Entstanden ist so ein echter Hingucker, auch wenn es ein recht einfach gehaltenes Modell ist. Die Idee werde ich demnächst mal wieder mit Fahrzeugen oder Schiffen ausprobieren… Austausch und Anregungen hierzu, wie immer, gerne unter achim.poertner ät freenet punkt de
Achim Pörtner Publiziert am 22. April 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |