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Dewoitine D.501

von Christoph Schnarr (1:48 Hi-Tech)

Dewoitine D.501

Als die Dewoitine D.500 im Jahre 1932 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde und später zur D.501 und D.510 weiterentwickelt wurde, galt der neue französische Jagdeinsitzer als Meilenstein in der Entwicklung moderner Jagdflugzeuge. Mit der D.500 begann in Frankreich die Abkehr vom bewährten stoffbespannten Doppeldecker hin zum modernen freitragenden Tiefdecker, der vollständig aus Metall im damals völlig neuartigen Senknietenverfahren gefertigt wurde. Das Konzept freitragender Konstruktionselemente revolutionierte den Flugzeugbau, wurde so erstmals bei der D.500 verwirklicht und setzte in den nächsten 13 Jahren den weltweiten Standard für alle nachfolgenden Entwicklungen.

Dewoitine D.501

So modern die D.500 Serie bei ihrem Erscheinen auch war, so schnell wurde sie aber auch Opfer des rasanten technischen Fortschrittes, der den Flugzeugbau der dreißiger Jahre bestimmte. Bereits 1938 wurden die D.500/501/510 gegen moderne Muster ausgetauscht. Zum Zeitpunkt des Frankreichfeldzuges waren keine der alten Dewoitines mehr im Einsatz bei den Frontverbänden. Die verbliebenen Maschinen befanden sich hauptsächlich im Bestand von Fliegerschulen.

Dewoitine D.501

Ende 1999 brachte der französische Kleinserienhersteller Hi-Tech erstmals ein Spritzgussmodell der Dewoitine D.501 im Maßstab 1:48 auf den Markt. Kurze Zeit später erschien von Fonderie Miniature (FM) ein Bausatz der D.510. Beide Bausätze sind bis auf die versionsspezifischen Unterschiede und Abziehbilder vollkommen identisch. Ich habe mich für das Hi-Tech Modell entschieden, wobei die nachfolgenden Anmerkungen zum Bau auch auf das FM-Modell der D.510 übertragbar sind. Bei dem Bausatz handelt es sich um ein typisches Kleinserienprodukt, das im Vergleich zu den Modellen anderer Kleinserienhersteller qualitätsmäßig im unteren Durchschnitt anzusiedeln ist. Außer Plastikteilen beinhaltet der Bausatz noch Teile in Resin, Vaku und Zinn sowie zwei Rahmen mit Ätzteilen. Viele Einzelheiten müssen zudem im Eigenbau angefertigt werden, worauf Hi-Tech in der Bauanleitung aber auch hinweist.

Dewoitine D.501

Der Zusammenbau beginnt mit dem Cockpit, das bis auf den aus Resin gefertigten Cockpitboden komplett aus Ätzteilen besteht. Die Passgenauigkeit der Ätzteile ist gut. Das Resinteil ist allerdings etwa 3mm zu breit und erfordert einige Nacharbeit bis die Passform zufriedenstellend ausfällt. Der Pilotensitz ist ein Vakuteil. Die Sitzgurte stellte ich aus Bleifolie von Verlinden her, wobei die Gurtschnallen den Ätzteilen des Bausatzes entnommen wurden.

Dewoitine D.501

Selbst hergestellt werden mussten die Auspuffhutzen, die aus Rundstäben bestehen, in die zuvor ein Loch gebohrt wurde. Beim weiteren Zusammenbau des Modells stellte ich fest, dass der Verlauf der vorderen Rumpfkontur von Rumpfspitze bis zur Höhe des Windschutzes viel zu flach verläuft, was letztlich die gesamte Form der Motorverkleidung negativ beeinflusst. Korrigiert habe ich diesen Formfehler aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes jedoch nicht. Interessant ist nur, dass die Planform der D.501 in der Bauanleitung im Gegensatz zum Modell korrekt dargestellt wurde. Im Eigenbau müssen außer den Auspuffhutzen auch die Streben des Höhenleitwerks, Einstiegsleiter, Venturirohr, der Windschutz vor dem Cockpit und die Lamellen des Radiatorgrills vor dem Ölkühler am Vorderrumpf hergestellt werden.

Dewoitine D.501

Zudem wurden der Hecksporn und die Radverkleidung weiter detailliert, sowie Teile der Fahrwerksstreben ebenfalls im Eigenbau hergestellt, da die Bausatzteile viel zu grob nachgebildet waren.

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Die Lackierung ist einfach und besteht aus Silber über alles. Für den ungewöhnlichen Verlauf des schwarzen Blendschutzes an der Motorverkleidung fertigte ich mir eine Schablone an, indem ich die Form von der Profilzeichnung in der Bauanleitung auf ein Stück Papier übertrug und ausschnitt. Danach klebte ich ein Stück feines Malerkreppband auf eine glatte Oberfläche (z.B. alter Spiegel oder Glasplatte) und übertrug den Blendschutzverlauf von der Papierschablone auf das Kreppband. Mit einem scharfen Skalpell schnitt ich die benötigten Abdeckmasken aus dem Kreppband und deckte damit die entsprechenden Stellen am Modell ab. Der Propeller besteht aus Zinn und musste mit einem selbstgefertigten Schaft ausgestattet werden. Lackiert wurde er dunkelbraun. Die Holzmaserung malte ich danach mit Buntstiften auf.

Dewoitine D.501

Hi-Tech hat dem Bausatz leider nur Decals für eine bestimmte, dafür allerdings recht attraktive Maschine beigefügt. Es handelt sich um die Dewoitine D.501, N°181 von der 2e Escadrille G.C. 1/8 (ex. 3C3 Aeronavale), die 1938 von einem Piloten namens Tesserand von der Basis Marignane in Frankreich aus geflogen wurde. An den Decals der französischen Kokarde fehlt der blaue Punkt in der Mitte und zur Darstellung der Trikolore am Seitenruder liegt nur der mittlere weiße Streifen bei. Da es sich beim Vorbild um ein ehemaliges Flugzeug der französischen Marineflieger gehandelt hatte, liegen dem Decalbogen auch die zur Markierung von Marineflugzeugen üblichen Ankersymbole bei. Sie müssen auf den Kokarden und am Seitenruder angebracht werden, sind aber leider etwas zu klein ausgefallen.

Dewoitine D.501

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Dewoitine D.501

Christoph Schnarr

Publiziert am 22. Januar 2006

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