Mitsubishi A6M2B Zerovon Martin Kestner (1:32 Tamiya)Die Mitsubishi „Zero" wird von Tamiya in zwei Varianten im Maßstab 1:32 angeboten. Ich habe mich für die Ausführung A6M2b entschieden, da sie im Gegensatz zur späteren Variante A6M5 im Original einen Meter mehr Spannweite besaß - die Flügelspitzen waren klappbar - und außerdem bei dem geschichtsträchtigen Angriff auf Pearl Harbour eingesetzt wurde. Der von einigen Modellbaukollegen viel gelobte Bausatz hat allerdings sowohl Stärken als auch Schwächen. Zu den Pluspunkten gehört: Der Bausatz ist sehr reichhaltig ausgestattet: neben den gut gespritzten Plastikteilen findet man Fotoätzteile aus robustem Edelstahl, Reifen und Bremsschläuche aus Gummi, Metallstangen und -bügel, ein Pitotrohr aus Metall, Schrauben und Muttern, Antennendraht, Maskierfolie für die Cockpitfenster sowie Bindfaden für die Bremsklötze. Zurüstteile von Drittanbietern sind wirklich nicht erforderlich. Die Klarsichtteile sind hervorragend transparent und wirken fast wie Glas.
Die Motorhaube ist abnehmbar. Sie besteht aus zwei Teilen, die perfekt ineinandergreifen und bei leichtem Druck einrasten. Der Zusatztank ist abnehmbar. Er wird durch O-Ringe gehalten. Cockpit und Motor sind sehr detailliert und einfach zu bauen. Der Stoßdämpfermechanismus des Hauptfahrwerks ist gut nachgebildet. Für das Instrumentenbrett sind mehrere Abziehbilder vorhanden, die von hinten auf Klarsichtteile geklebt werden. Dadurch entsteht der Eindruck von Tiefe. Alle Steuerflächen und die Bremsklappen sind beweglich. Die Bauanleitung ist sehr ausführlich und bietet diverse Praxistipps.
Eindeutige Schwachpunkte des Bausatzes sind: Die Räder des Hauptfahrwerks sind zu groß für den Fahrwerksschacht. Das Fahrwerk lässt sich daher nicht komplett einklappen. Die Cockpithaube ist zwar schiebbar, hat aber kaum Halt auf dem Rumpf. Dreht man den Flieger auf den Kopf, fällt die Cockpithaube ab. Um den detaillierten hinteren Motorraum zu zeigen, muss man die beiden seitlichen Abdeckungen weglassen. Alternativ könnte man sie nur festkleben. Eine Magnethalterung (z.B. wie bei der Mustang) wäre hier sinnvoll. Die Befestigung der Motorbaugruppe am Rumpf ist schwierig, weil man das Brandschott und vier Haltestangen gleichzeitig in zwei verschiedenen Ebenen genau in Position bringen muss. Die Flächenspitzen sind nicht klappbar. Man kann zwei Satz Flächenspitzen bauen (aus- und eingeklappt) und zwischen diesen wechseln. Das Anbringen der Tragflächen am Rumpf erfordert viel Schleifarbeit und etwas Spachtelmasse und ist damit untypisch für Tamiya Qualität. Die Abziehbilder sind zu dick und haften nicht gut auf der Oberflächenstruktur. Die Lackierung des Modells habe ich mit Tamiya Acrylfarben vorgenommen. Da für Ober- und Unterseite die gleiche Farbe zu verwenden ist, brauchte ich nicht viel abzukleben. Das rote Rumpfband habe ich lackiert, da, wie oben gesagt, die Abziehbilder leider zu dick sind. Trotz aller kleinen Schwächen ist es dennoch eines der besseren Modelle in meiner Sammlung.
Martin Kestner Publiziert am 17. Februar 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |