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North American P-51B-5 Mustang

43-6877 "The Stars Look Down"

von Jacqueline Fischer (1:48 Tamiya)

North American P-51B-5 Mustang

Die US-Amerikaner entwickelten gegen Ende des Zweiten Weltkrieges ein gutes Händchen dafür, „kriegsmüde" Jagdflugzeuge nicht einfach einzuschmelzen, sondern zu Zweisitzern umzubauen, um sie als „Hacks" für Taxiflüge und dergleichen zu verwenden. So geschehen mit der hier als Modell nachgebauten P-51B.

North American P-51B-5 Mustang

Auf den - nach Entfernung des Rumpftanks - eingebauten Passagiersitz zwängte sich am 4. Juli 1944 kein Geringerer als der Oberkommandierende der Alliierten in Europa, General Dwight D. Eisenhower. Dies nicht zum Spaß, sondern für eine buchstäblich „fliegende" Inspektion der Kriegslage in Frankreich. Am Steuerknüppel für diesen denkwürdigen Flug saß Major General Elwood R. "Pete" Quesada, der zu jenem Zeitpunkt jüngste General in der USAAF.

Angesicht einer derart auffälligen Ansammlung von Generalssternen wurde die Maschine kurz darauf passenderweise "The Stars Look Down" - "Die Sterne blicken herab" getauft.

North American P-51B-5 Mustang

Für meine Projektideen stolpere ich normalerweise zuerst über Originalbilder, bevor ich mich auf die Suche nach passenden Decals mache. Hier war es genau umgekehrt. Mir fiel auf dem Decalbogen VA4868 von Ventura aus Neuseeland zwischen wenig spannenden Kittyhawks eine - auf den ersten Blick noch langweiligere - P-51B auf. Dass letztere keineswegs eine Langweilerin war, sondern etwas mit speziellem Hintergrund, wurde mir schon nach wenigen Google-Minuten klar. Von Eisenhowers „Betriebsausflug" gibt es einen YouTube-Film; Original-Fotos existieren meines Wissens nur wenige, und es fällt auf, dass die Maschine auf praktisch jedem Bild wieder ein bisschen anders aussieht.

North American P-51B-5 Mustang

Die Tamiya-Stang mit dem älteren „Gewächshaus"-Canopy dürfte für viele eine alte Bekannte sein, die guten Gewissens out-of-the-box zu bauen wäre. Eigentlich ist nur der Propeller nicht ganz korrekt geformt, was aber mit Hilfe des Aftermarkets recht einfach zu korrigieren ist. Es gibt inzwischen mehrere Anbieter dafür; ich bevorzuge Ultracast aus Canada. Die etwas hübscher profilierten Räder stammen vom selben Hersteller, ebenso die Flaps.

North American P-51B-5 Mustang

Der Umbau zum Zweisitzer gestaltete sich relativ einfach: den hinteren Teil des Cockpits mit dem Rumpftank / Funkgerät wegsäbeln, Boden verlängern, zusätzlichen Sitz mit Rahmen aus der Ersatzteilkiste draufsetzen, (fast) fertig. Die Panzerplatte hinter dem Pilotensitz ist für dieses „Taxi" überflüssig. Das vordere Cockpit wurde zusätzlich noch mit einem Zoom-Ätzteilesatz von Eduard aufgemotzt.

North American P-51B-5 Mustang

Für das hintere Canopy habe ich beim linken Rumpfteil den Bereich mit dem halbrunden Fensterausschnitt weggesägt, durch ein Stück zurechtgebogene Klarsichtfolie ersetzt und es so zugeschnitten, dass das Canopy geöffnet dargestellt werden konnte. Es handelt sich dabei um eine spätere, praktischere Ausführung mit Scharnieren; bei Eisenhower war das mit der Seitenscheibe noch heimwerkermäßig improvisiert...

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Das Olive Drab / Neutral Grey für den Anstrich stammt - wie so oft bei mir - von Vallejo Model Air, die Decals wie schon erwähnt von Ventura. Das seltsame Zeichen (= griechischer Buchstabe „Pi", unter Mathematik-Muffeln wie mir auch als Kreiszeichen gefürchtet!) am hinteren Rumpf war auf dem Decalbogen falsch wiedergegeben und musste in Eigenregie nachgemacht werden. Für die Alterung verwende ich seit einigen Jahren Farbpigmente, auch wieder von Vallejo.

North American P-51B-5 Mustang

Original wie Modell sind nur auf den ersten Blick „gewöhnlich"; manchmal lohnt es sich eben doch, zweimal hinzugucken!

Jacqueline Fischer,
Jacquelines Modellbauseiten

Publiziert am 22. August 2017

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