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Focke-Wulf Ta 154 A-0

von Roland Sachsenhofer (1:48 Dragon)

Focke-Wulf Ta 154 A-0

Die Ta-154 entstand zu einer Zeit, in der die Dringlichkeit, ja die Überfälligkeit eines spezialisierten Nachtjägers offensichtlich geworden war. Anders als die Konkurrenzprojekte Do-335 oder He-219 hatte dieser Entwurf den für die Führung ansprechenden Vorteil, mit über 50 Prozent aus dem in großen Mengen zur Verfügung stehenden Werkstoff Holz zu bestehen.

Focke-Wulf Ta 154 A-0

Nach dem Erstflug im Juli 1943 schien die Ta-154 zu großen Hoffnungen Anlass zu geben; flugs hatte man aus propagandistischen Gründen dem vielversprechenden Muster den Projektnamen „Wespe“ entzogen und den inoffiziellen Namen „Moskito“ verliehen. Die Anspielung war klar: dem gegnerischen überlegenen „Wooden Wonder“, der D.H. 98 „Mosquito“, dass sich zu dieser Zeit relativ ungefährdet über Deutschland bewegen konnte, sollte bald wirksam mit einer eigenen Moskito entgegen getreten werden können.

Focke-Wulf Ta 154 A-0

Allerdings sollte es sich bald zeigen, dass sich dies in der geplanten Form nicht verwirklichen lassen würde. Schwierigkeiten erwuchsen der Ta-154 ironischerweise aus gerade dem Umstand, der sie für das RLM so attraktiv gemacht hatte: der für die anspruchsvolle Verleimung der Holzwerkstoffe verwendete Klebstoff begann nach kurzer Zeit das Holz an den Klebestellen zu zersetzen. Fatale Abstürze waren die Folge, ein Erprobungsstopp kostete wertvolle Zeit - und selbst als das Problem mit dem verwendeten Klebstoff rasch gelöst worden war, konnte der Großserienbau der Ta-154 nicht mehr gerettet werden. Das Konkurrenzmodell Heinkel He-219 hatte sich als geplanter neuer Nachtjäger der Luftwaffe durchgesetzt.

Focke-Wulf Ta 154 A-0

Von den geschätzt knapp fünfzig produzierten Maschinen der A-Serie wurden einige noch bei Nachtjagdeinheiten verwendet, andere dienten zum Zweimot-Training zukünftiger Me-262 Piloten, andere wieder sollten als geplante „Pulkzerstörer“ oder in Mistel-Kombinationen aufgebraucht werden.

Focke-Wulf Ta 154 A-0

Der Bausatz bietet alles, was ein unaufwendiges und relativ problemloses Bauvergnügen benötigt. Sogar eine Ätzteilplatine liegt Dragon dem „3 in 1“ Bausatz bei. Allerdings sind diese Teile größtenteils der Darstellung des FuG 220 Lichtenstein gewidmet, was mir nicht sehr sinnvoll erscheint, da die runden Dipolantennen in diesem Maßstab wohl niemals befriedigend von flachen Ätzteilen dargestellt werden können.

Die Bausatzteile zeigen eine sehr angenehme Passung, geizen allerdings an den wirklich interessanten Stellen ein wenig mit Details. Cockpit und Fahrwerksbeinen habe ich deshalb mit Ätz- und Plastikteilen aus den Restekisten etwas „ausgebaut“, was gerade bei der Darstellung mit geöffneter Kabinenhaube unumgänglich ist. Bei der Darstellung der Kabinen-Verriegelung konnte ich mich an Originalfotos orientieren.

Focke-Wulf Ta 154 A-0

Ein Detail, das ich unbedingt ändern wollte, war der horizontale Stand des Modells, der, wenn man unverändert aus der Schachtel baut, zu aufrecht ausfällt. Anders als bei den V-Mustern zeigen Abbildungen der Serienmaschinen diese meist mit tief durchgedrückten Hauptfahrwerk-Federbeinen. Eine ziemlich eindrucksvoll „hockende“ Moskito ist dann das Resultat.

Um diese Eigenheit darstellen zu können habe ich, ganz dem wirklichen Vorgang entsprechend, die Federbein-Bauteile um ca. je 3mm gekürzt. Im Nachhinein gesagt hätten es ruhig noch ein, zwei Millimeter mehr sein können. Aber auch so ahmt das Modell nun den hecklastigen Sitz einer betankten Ta-154 ganz gut und befriedigend nach.

Focke-Wulf Ta 154 A-0

Mein Modell zeigt übrigens Werknummer 120004 in der Form, wie sie in Erfurt 1944 in der Einsatzerprobung gestanden hat.

Auch für meine zweite Ta-154 kann ich resümieren, dass es sich um einen gut gemachten und empfehlenswerten Bausatz eines recht eindrucksvollen Flugzeuges handelt, der es durchaus verdient, öfters einmal auch gebaut zu werden!

Einen Baubericht sowie eine Übersicht über die Bausatzteile gibt es hier bei „Scalemates“.

Wie immer stehe ich für Anregungen und Fragen offen: ro.sachsenhofer@gmx.at

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Roland Sachsenhofer

Publiziert am 06. Juni 2017

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