Fairey Fulmar Mk.IGroupe de Chasse 1/4, Vichy Luftwaffevon Frank Richter (1:72 Special Hobby)Heute möchte ich euch die einzige Fairey Fulmar vorstellen, die nicht nur mit britischen Kokarden geflogen ist. Es handelt sich um eine Fulmar Mk.I mit der Seriennummer N4006, die am 27. März 1941 in Dakar notlanden musste und kurzerhand von der Groupe de Chasse 1/4 der französischen Vichy Luftwaffe "übernommen" und für einige Monate dort eingesetzt wurde. Ursprünglich gehörte N4006 zur No. 807 Squadron (HMS Furious) der britischen Fleet Air Arm. Der Bausatz stammt von Special Hobby und wurde 2012 unter dem Zusatz "Captured Markings" als limitierte Serie angeboten. Diesen Bausatz habe ich in einer separaten Bausatzvorstellung mal näher begutachtet. Bei der Fulmar von Special Hobby handelt es sich noch um einen typischen Vertreter aus der Zeit der Short-Run Formen. Auf den ersten Blick macht er einen ganz brauchbaren Eindruck, bei genauerem Hinsehen stellt man fest, dass die Detaillierung nur mäßig und die Gussqualität nicht gerade eben berauschend ist. Es liegt eine kleine Ätzteilplatine mit bei sowie Räder und zwei weitere Teile aus Resin. Der Zusammenbau begann wie üblich mit dem Cockpit, hier bietet uns Special Hobby einige einfache erhaben geprägte Details an, insgesamt aber recht mager. Der zerklüftete Aufbau spiegelt sich auch im Bausatz wieder, die Bauanleitung ist hier nicht immer ganz klar und eindeutig. Die Mühe in dem Bereich nachzudetaillieren habe ich mir nicht gemacht, da die Kanzel nur in der geschlossenen Version beiliegt. Das Einzige, was man wirklich gut sieht, ist der Sitz, und da machen sich die geätzten Gurte dann ganz gut. Etwas ungeschickt gelöst sind die Fahrwerksschächte, die man aus mehreren nur mäßig zueinander passenden Teilen aufbauen muss. Wer denkt, jetzt da einen super detaillierten Schacht zu bekommen, ist auf dem Holzweg. Außer ein paar erhabenen Strukturen am Boden der Schächte sind diese vollkommen glatt. Da der Boden Teil des oberen Flügels ist, musste hier ordentlich vor- und nachgearbeitet werden. Nachdem Cockpit und die Flügel zusammen waren ging der Rest recht unspektakulär vonstatten. Passprobleme gab es auch bei den Teilen mit den Kanonenmündungen (die dunkelroten Teile am Flügel) und dem Landescheinwerfer. Da man keinerlei Optionen bezüglich ausgelenkter Steuerflächen und dergleichen hat, gibt's auch nix groß zu überlegen. Rumpf und Tragfläche brauchten wieder Spachtel und Schleifpapier, genau wie die Klarsichtteile. Lackiert wurde der Flieger mit Lifecolor Farben. Das Abkleben der Haube hat eine Ewigkeit gedauert. Die wenigen Decals sind hauchdünn und leider auch sehr empfindlich, besonders die weißen Seitenstreifen (Vichy-Streifen) bröselten sehr leicht auseinander. Gealtert wurde nur minimal mit den Tuschestiften von Faber-Castell, die mit der Pinselspitze. Weitere Bilder
Frank Richter, Publiziert am 11. April 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |