Supermarine Spitfire Mk IXeSpitfire über Leningradvon Bernhard Pethe (1:144 Eduard)Das Flugzeug:Mit dem Erscheinen der Fw 190 befand sich die Mk.V leistungsmäßig plötzlich deutlich im Nachteil. Da die Einführung der Mk.VIII aber noch auf sich warten ließ, wurde eine Zwischenlösung gebraucht. So wurde die Zelle der Mk.V mit den neuen Motoren der Merlin-60er-Serie ausgerüstet und es entstand die Mk.IX. Tatsächlich wurde eine ganze Reihe früher Mk.IX aus Mk.V umgerüstet. Obwohl nur als Zwischenlösung bis zur Einführung der Mk.VIII geplant, wurden insgesamt weitaus mehr Mk.IX als Mk.VIII produziert, in der Gesamtstückzahl wurde sie nur von der Mk.V übertroffen. Mk.IX gab es mit den normalen, gekappten und sogar mit den langen Tragflächenenden der Höhenjäger, meist waren zwei 20-mm-Kanonen und vier .303 MGs, später auch zwei Kanonen und zwei .50 MGs eingebaut (sog. E-Tragflächen). Da die Mk.IX bis zum Kriegsende produziert wurde, unterlag sie auch ständigen Verbesserungen. So wurde beispielsweise der Ladedruck des Motors später auf 25 lbs angehoben, was die Leistung der Maschine in geringer und mittlerer Höhe verbesserte. Einige späte Mk.IX wurden mit einer Vollsichthaube ähnlich der Hawker Tempest und dem vergrößerten Seitenruder der Mk.VIII gebaut. Der Pilot:Wassili Antonowitsch Matsijewitsch wurde am 13. April 1913 als Sohn einer Arbeiterfamilie geboren. Er absolvierte 1933 eine zweijährige Ausbildung an der Leningrader Marineakademie und trat kurz danach im Alter von 20 Jahren in die Rote Armee ein. Er wollte ursprünglich in die Marine, beendete aber 1936 die militärische Pilotenschule in Orenburg. Er blieb sogar ein Jahr länger an dieser Schule, um die Kommandantenkurse zu besuchen. Im Juni 1942 wurde Matsijewitsch Kommandeur des 26. GIAP (26. Jagdfliegerregiment). Er flog 196 Einsätze, 138 von ihnen bei Tag und 58 in der Nacht. Er erzielte 16 bestätigte Einzelabschüsse und sechs geteilte. Die meisten von ihnen machte er mit der I-16. Mit dieser Maschine war er sehr erfahren. Allerdings wurde er auch mindestens zwei Mal selbst abgeschossen. Am 14. Februar 1943 wurde ihm der Titel eines Helden der Sowjetunion verliehen. Im Jahr 1944 erhielt die Sowjetunion eine Lieferung von 1188 Spitfire Mk.IX nach dem Leih- und Pachtgesetz. Die 26. GIAP war unter den ersten Regimentern, denen diese Maschine zugeteilt wurde. Matsijewitsch war von dieser Maschine vollauf begeistert und seine Fähigkeiten mit dieser Maschine umzugehen waren bald konkurrenzlos. Seinem Regiment gelang es nur in wenigen Fällen Luftkämpfe mit diesen neuen Maschinen zu provozieren. Dies gelang vor allem mit deutschen Nachzüglern, die noch über Leningrad kreisten und auf neue Befehle warteten. Matsijewitsch gelangen mit der Spitfire Mk.IXe sieben Luftsiege, fünf Einzelsiege und zwei geteilte Luftsiege.
Zum Modell:Die kleine Spitfire gab es mit drei anderen Modellen im gleichen Maßstab als Begrüßungsgeschenk beim E-Day 2015 in Prag. Diesen Spitfire Bausatz gibt es auch in der Super44 Serie (Cat.no.: 4428) als Dual Combo Kit. Die knapp 20 Teile passen vorzüglich und sind mit Tamiya Extra Thin schnell verbunden. Zusätzlich wurde lediglich ein Sitz und ein Steuerknüppel eingebaut. Bei einem geschlossenen Cockpit ist da nicht mehr viel zusehen. Eduard macht es leicht, da noch mehr ins Detail zu gehen. Es gibt in diesem Maßstab und zu dem Modell noch ein Ätzteilset von Eduard, mit Cockpitteilen und Landeklappen. Nur da muss man sich richtig auf diesen Maßstab einlassen und diese Intention hatte ich nicht. Es sollte nur mal eine kleine Fingerübung zwischendurch sein. Bei Jiří Brožek entstand unter dem Label Jbr Decals, der Bogen „Spitfire Niners of the World“. Die Decals mit neun verschiedenen Spitfire Bemalungen ließen sich sehr gut verarbeiten. Bei den Farben wurde auf Xtracolor zurückgegriffen.
Bernhard Pethe Publiziert am 27. November 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |