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DFS 230 A-2

Lastensegler

von Thomas Hannecke (1:48 Special Hobby)

DFS 230 A-2

Das Original...

Nachdem in den Jahren 1937/ 1938 insgesamt 30 Vorserienmaschinen vom Typ DFS 230 A-0 und 1939 / 1940 weitere 30 Maschinen vom Typ DFS 230 A-1 gebaut worden waren, läuft 1940 die Fertigung der ersten in Großserie gebauten Version der DFS 230 an. 539 Flugzeuge der DFS 230 A-2 werden insgesamt montiert werden, darunter die überwiegende Zahl (433 Exemplare) bei der Firma Hartwig in der thüringischen Stadt Sonneberg. Diese Firma hatte bereits luftfahrttechnische Erfahrung beim Bau von insgesamt 18 A-0 Vorserienmaschinen und 28 A-1 Serienflugzeugen sammeln können, ihr eigentliches Metier war aber kurioserweise - Spielzeug. Gegenüber der A-1 werden die A-2 Serienmaschinen nur geringfügig verändert. Für ein schnelleres Ausbooten der zehnköpfigen Kampfgruppe sorgt nun eine zusätzliche Ladeluke im hinteren Rumpfsegment, und ein zusätzliches aufklappbares Dachsegment direkt hinter der Kanzelhaube erleichtert das Aussteigen nach vorne. Ferner kann zum Transport eines (zerlegten) Gebirgsgeschützes die hintere Sitzbank für vier Mann ausgebaut werden. Äußerlich lässt sich diese Variante durch sieben statt acht Fenster und durch die zusätzliche Luke auf der linken Rumpfseite (in Flugrichtung gesehen) von der A-1 unterscheiden.

DFS 230 A-2

...und das Modell

Die Firma Special Hobby hat mit ihrem Modell der DFS 230 A (1:48, Bestellnummer SH 48014) ganze Arbeit geleistet. Die Passung der Teile ist gut, die Inneneinrichtung detailliert, und sogar ein paar Resinteile haben sie ihrem Modell spendiert. Technisch gesehen trüben nur wenige Wermutstropfen den Bastelgenuss. So müssen die Flügel ohne Haltestifte oder -laschen stumpf an die Rumpfseiten geklebt werden, und die Montage der Halteschlaufen für die Fallschirmjäger (9 Stück!) wird leicht zu einer Reißprobe für den Geduldsfaden. Hier am besten ganz vorsichtig mit einem 1 mm Bohrer Haltelöcher bohren (per Hand, mit dem Handstück ist man sehr schnell durch die Rumpfwand gebrochen). Von diesen beherrschbaren Kleinigkeiten abgesehen hat der Bausatz viel Spaß gemacht.

DFS 230 A-2

Ich kann die dargestellte Maschine keiner speziellen Einheit zuordnen, aber das Tarnschema (RLM 70 / 71 / 65) deutet darauf hin, dass sie nicht vor Sommer 1940 geflogen wurde, jedoch auch nicht wesentlich später, da dann gefleckte Tarnanstriche „en vogue" waren. Mit der Alterung habe ich mich stark zurückgehalten, denn außer Schulmaschinen wurden die fabrikneuen Vögel in der Regel ja nicht oft geflogen.

DFS 230 A-2

Der eine oder andere Leser mag sich wundern, wo denn an meinem Modell das Gestänge für die Schleppkupplung unter der Rumpfnase abgeblieben ist. Dieses Gestänge fehlt auf vielen Fotos der DFS 230 A-2, die Kupplungsklaue war im Rumpfinneren montiert und zum Einhaken des Schleppseils durch eine Öffnung in der Rumpfnase zugänglich (wie bei vielen Segelflugzeugen damals üblich). Diese Öffnung ist im Modell (völlig richtig) dargestellt. Allerdings eignet sich diese Lösung nur für den Seilschlepp, und das war offensichtlich der Grund dafür, später ein Gestell aus geschweißten Rohren vor dem Rumpf anzubringen. In die daran angeschraubte Schleppkupplung konnten unterschiedliche „Kupplungssteine" eingesetzt werden, in die dann wahlweise ein Schleppseil oder eine Schleppstange eingeklinkt werden konnte.

DFS 230 A-2

DFS 230 A-2

Quelle:

„Deutsche Lastensegler" von Heinz Mankau und Peter Petrick, Motorbuch Verlag, 1. Auflage 2008

Thomas Hannecke

Publiziert am 01. Februar 2014

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