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Arado Ar 196

Penang

von Roland Sachsenhofer (1:48 Italeri)

Arado Ar 196

Einer der wenigen Orte, an dem das Militär Japans und Deutschlands während des Kriegs tatsächlich zusammen getroffen sind, ist der Marinestützpunkt Penang in Malaysia. Die deutsche Seekriegsleitung wählte diesen Standort als Basis für U-Boote aus, die seit 1943 als „Monsun-Gruppe" in fernostasiatischen Gewässern operierten.

Auch die japanische Marine unterhielt hier einen Stützpunkt für U-Boote der I-Go Klasse sowie eine Seefliegerbasis. Ab 1944 wurden die deutschen Aktivitäten von zwei Arado 196 des neu eingerichteten „Fliegerkommandos beim Marinesonderdienst Ostasien" unterstützt. Diese überwachten ein- und auslaufende U-Boote und flogen Aufklärung.

Arado Ar 196

Die Quellenlage zum Aussehen der Schwimmerflugzeuge ist, naja, übersichtlich - eines aber ist gut belegt: beide Maschinen trugen eine authentische japanische Tarnung.

Online, in der Literatur oder auch in der Italeri Bauanleitung findet man allerlei Darstellungen dieser Maschinen, die sich alle in den wesentlichen Punkten decken: Die Arados scheinen nebst der japanischen Lackierung einen weißen Spinner und schwarze Schwimmerspitzen aufgewiesen zu haben.

Ob dieses Erscheinungsbild mit RLM Farbtönen oder mit von den Japanern gelieferten Farben umgesetzt worden ist, wird sich wohl nicht mehr mit Sicherheit bestimmen lassen. Das einzige authentische Foto dieser Arados, das ich im Zuge meiner Recherchen ausgraben konnte, stammt übrigens aus der lesenswerten MMP Publikation "Kugisho E14Y Glen, the airplane that bombed America" von Ishiguro/ Januszewski.

Arado Ar 196

Ich habe für mein Modell die Variante mit RLM 65 und RLM 72 gewählt, wobei ich auf Acrylfarben von Gunze zurück gegriffen habe; für die Farbe der Oberseite war allerdings etwas Mischen angesagt, da RLM 72 in der Palette dieses Herstellers nicht vorkommt.

Der Bau des Italeri Modells verlief im Großen und Ganzen problemlos. Nach meiner bisherigen Erfahrung mit der „großen" Arado in 1:32 von Revell kam mir die Cockpitgestaltung jedoch etwas zu vereinfacht vor. Abhilfe schaffte ein wenig Zubehör von Eduard, wobei alle Ätzteile außer den Sitzgurten aus der Restekiste stammen. Ebenso habe ich die Ruderanlenkungen am Heck mit Ätzteilen improvisiert.

Darüber hinaus gehend nachgerüstet wurde sonst nichts - da kann man fast von einem Bau out of the box sprechen.

Arado Ar 196

Ein wirklicher Bonus der Italeri- Ausgabe dieses Seeflugzeugs ist der beiliegende Transportwagen. Die Holzstruktur der Mittelplanken wirkt zwar etwas übertrieben, aber mit kurzem Schleifen und ein wenig Farbe wird der Eindruck schon stimmiger.

Die Passgenauigkeit und die Feinheit der Darstellung von Strukturen wissen zu überzeugen, wenn auch die Ausprägung mancher Partien, etwa der Vorderenden der Schwimmer oder des Kartentisches des Funkers, etwas fantasievoll wirkt.

Arado Ar 196

Insgesamt aber möchte ich diesem Modellbausatz die volle Punktezahl geben - woher sein schlechter Ruf kommt, ist mir nach diesem erfreulichen Modellbauereignis nicht ganz klar geworden.

Einen Baubericht gibt‘s im Werkstättenbereich unseres Forums.

Wie immer stehe ich für Anregungen und Fragen offen: ro punkt sachsenhofer at gmx dot at

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Arado Ar 196

 

Roland Sachsenhofer

Publiziert am 16. Dezember 2013

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