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Hawker Tempest

von Christian Hagens (1:72 Revell)

Hawker Tempest

Die Hawker Tempest war ein britischer Jagdbomber und Abfangjäger, der 1942 aus der Hawker Typhoon entwickelt wurde. Das Muster konnte schnelle Bodenangriffe ausführen, aber auch rasante Luftziele, wie die Fieseler V1-Rakete oder sogar die Messerschmitt Me 262, abfangen.

Hawker Tempest

Der Bausatz mit der Seriennummer 04176 hat es in sich und stellt eine echte Herausforderung dar. Er wurde 1993 zuletzt aufgelegt, stammt aber noch aus den frühen Tagen des Bündner Unternehmens. Dementsprechend gibt es grobe erhabene Details wie z.B. Nieten von umgerechnet 3,5cm Breite und Höhe! Wen so etwas stört, der muss also entweder alle Details erneuern oder auf einen anderen Bausatz ausweichen. Ich habe den Bausatz über ein bekanntes Online-Auktionshaus erworben und war mir über seine Schwächen im Klaren. Sie hatten es mir allerdings angetan – ich wollte meine Scratchbau-Fähigkeiten ausbauen und ich wurde nicht enttäuscht. Dazu gehört aber (noch) nicht das Gravieren neuer Details – so weit bin ich da nun auch wieder nicht.

Hawker Tempest

Der Bau begann wie gewohnt mit dem Cockpit. Ein solches gab es in dem Sinne gar nicht, lediglich ein einteiliges Bodenteil mit angegossenem Sitz ist vorhanden. Noch dazu mit erheblichem Grat mitten auf der Sitzfläche. Ich habe natürlich vergessen ein Foto des Teils zu machen, also geht es gleich los mit dem Scratchbau. Das Instrumentenbrett ist ein Stück des Kartons – mattschwarz bemalt und mit wahllos gesetzten Kreisen, Punkten und Linien in Weiß, Gelb und Rot. Durch die äußerst dicke Cockpithaube hindurch wird man es später sowieso nicht richtig erkennen können. Weiter ging's mit dem Sitz, hierzu schnitt ich einen Pilotensitz einer Avro Vulcan (von Airfix) zurecht und klebte ihn auf die geglättete Bodenplatte. Die Innenwände des Cockpits wurden mit Stahlstreben belebt, hierbei handelt es sich um ausgediente Sidewinder-Raketen. Nun noch alles in Olivgrün bemalt – fertig. Der Pilot lag dem Kit bei und ist auch ok so.

Hawker Tempest

Als nächstes fiel mir auf, dass der Kühler nach hinten heraus gar keine Öffnung besaß - also Nacharbeit. Eine Ewigkeit des Schmirgelns und Feilens später förderte ich schließlich ein Loch zu Tage! Nun noch den Rest des Cockpit-Sitzes hineingesetzt – fertig. Auf eine Klappe, wie in echt, habe ich bewusst verzichtet, denn sie wäre im Laufe der Zeit sowieso wieder abgefallen.

Hawker Tempest

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Ein Blick auf die Gußäste ließ mich das Anbringen von Außenlasten in Form zweier Außentanks oder acht Raketen schnell ausschließen. Denn an ihren Pylonen waren schräge Passstifte zu finden. Ein Blick in die Fahrwerkschächte zeigte, dass an ein Anbringen des Fahrwerks auch nicht zu denken war. Erstens waren die Flügel schon schwer symmetrisch anzubringen, zweitens waren die Fahrwerksschächte nicht mal im Ansatz detailliert. Und dazu waren die Fahrwerksbeine schief. Also: Gear up! Jedoch gab es keine Klappen fürs Spornrad. Als Lösung habe ich den Spalt mit Plastikplättchen ausgeklebt und plan geschmirgelt.

Hawker Tempest

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Als nächstes war der Propeller dran. Beim Zusammenfügen der Rumpfhälften hat die primitiv konstruierte Propellerwelle wohl einen Tropfen Klebstoff aufgefangen und klemmte daraufhin zuverlässig. Die Lösung des Problems erklärt sich von selbst, siehe Bilder.

Hawker Tempest

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Nun ging es an die Lackierung. Dazu maskierte ich die Flächen, auf denen nacher die Invasionsstreifen aufgetragen wurden und die obere Rumpfhälfte mit Malerkrepp. Nun trug ich mit der Airbrush zwei Schichten Hellgrau Seidenmatt von Revell auf.

Hawker Tempest

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Als nächstes war die Oberseite dran, hier verwendete ich eine Mischung aus Hellgrau Seidenmatt und Himmelblau Matt. Es folgte das Maskieren des Tarnverlaufes.

Hawker Tempest

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Anschließend wurde eine Schicht Revell Schwarzgrün Matt aufgetragen.

Hawker Tempest

Nun ging es an die Invasionsstreifen. Meine schwarzen und weißen Emailfarben waren leider eingetrocknet, daher griff ich auf Acrylfarben von Humbrol zurück.

Zuerst weiß…
Zuerst weiß…

...dann schwarz.
...dann schwarz.

Nach dem Entfernen des Klebebandes besserte ich noch einige kleine Lackabplatzer mittels Pinsel aus und machte mich gleich an die gelben Flügelvorderkanten, die MGs und die Abgasrohre.

Hawker Tempest

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Es folgten die Decals, diese waren sehr dick und schwer aufzutragen: Bestes Beispiel hierfür sind die Roundels auf den Tragflächenoberseiten. Trotz Unmengen an Revell Decal Soft wollten sich die Folien partout nicht über die Nieten legen. Also habe ich sie mit Klarlack festgeklebt. Abschließend versiegelte ich das Ganze mit Matt Varnish von Humbrol. Da ich das Modell ohne Farwerk nicht in der Vitrine aufstellen kann, machte ich mich flugs an den Bau eines Aufstellers. Hierzu bohrte ich ein Loch von 2mm Durchmesser in den Schwerpunkt des Modells.

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In heißem Wasser bog ich einen Gussast mit zurechtgefeilter Spitze in Form und bepinselte ihn in Revell Aluminium. Den Holzfuß habe ich aus einer Buchenlatte gemacht, welche ich rundhobelte und mit Olivenöl behandelte. Das Öl gibt dem Holz einen schönen dunklen Ton.

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Hier nun weitere Bilder.

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Hawker Tempest

 

Ich wollte mich am Scratchbau probieren – und dieser Bausatz gab mir genügend Gelegenheiten dazu. Klar, viele können es wohl besser, aber Übung macht ja bekanntlich den Meister.

Christian Hagens

Publiziert am 30. August 2013

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