Messerschmitt Me 509JG 53von Roland Sachsenhofer (1:48 Trumpeter)Dies ist die zweite „Fünfnullneun", die ich aus dem neuen Trumpeter- Bausatz hergestellt habe. Nachdem der Bau hier schon vorgestellt ist, verweisen ich für eine Vorstellung der durchaus wissenswerten Bausatz-Eigenheiten auf diesen und belasse es hier bei einer Kurzfassung: Die Plastikteile sind erster Qualität, die wenigen Ätzteile erweisen sich als sinnvoll und die Decals marschieren komplett und am besten ohne Aufenthalt auf dem Werktisch in den Mistkübel. Das Vorbild ist niemals gebaut, geschweige denn geflogen worden. Die Projektstudie entstand aus dem Gedanken, ähnlich wie bei der amerikanischen P-39, den schweren Antrieb in die Nähe des Schwerpunkts zu bekommen, was sich auf die Flugeigenschaften im Allgemeinen und die Wendigkeit im Besonderen äußerst vorteilhaft ausgewirkt hätte. Einen Vorläufer findet die 509 in der real erprobten Me-309, die ebenfalls schon mit einem Bugrad ausgestattet gewesen ist. Die offensichtliche konstruktive Nähe zu dem japanischen Experimentalflugzeug Yokosuka R2Y legt einen erfolgreichen Austausch von Plänen nahe. Wieso zweimal eine fiktive Messerschmitt? Mir gefällt die Maschine einfach so gut, dass ich sie mir in zwei Extremen ansehen wollte: einmal als eine saubere und gepflegte Ausgabe und, als Kontrast, eine Maschine in hochgradig verwitterter Wintertarnung. Außerdem war dieser Ausflug ins Fiktive einfach einmal ein anregendes Gedankenspiel, um Mögliches auszuprobieren ohne allzu sehr an die reale Historie gebunden zu sein. Die Markierungen lehnen sich an jene einer konkreten Bf-109F des JG 53 an, die 1942 an der Ostfront geflogen worden ist - jedoch ohne Wintertarnung. Das vielschichtige und verwitterte Aussehen der 509 entstand durch die Verwendung von flüssigem Abdeckmaterial, das zu verschiedenen Zeitpunkten der Lackierung aufgetragen worden ist, um, rechtzeitig entfernt, die jeweils darunter liegende Farbschicht sichtbar werden zu lassen. Ich zeige euch ein Bild, wo ihr die aufgebrachte Maskierung auf der grob angelegten Norm-Tarnung erkennen könnt. Die Decals stammen von verschiedenen Bausätzen, bei dieser Ausgabe wurden nicht einmal mehr die Walkway- Markierungen des Bausatzes verwendet... Trumpeter stattet Innenräume und Fahrwerkschächte mit angemessener Detailfülle aus, das Ganze lädt aber doch sehr zum Weiterdetaillieren ein! Entsprechend habe ich dem Cockpit noch eine Ausstattung von Hebelchen und Griffen aus dem Ätzteilfundus spendiert, ebenso kamen weiterverwendete Ätzteile bei den nachgebauten Ruderanlenkungen zum Einsatz. Spritzenkanülen ersetzten die MG-Läufe während Kupferdraht für die Bremsleitungen herhalten musste. Das Staurohr habe ich ebenfalls aus zwei ineinander geschobenen Nadeln nachempfunden. Trumpeter lässt seinen fiktiven Vogel völlig ohne Funk in die Luft, deshalb musste ich aus gebogenem Draht, zugerichteter Nähnadel und Ähnlichem etwas nachbessern. Wer sich die einzelnen Bau- und Bemalungsschritte genauer ansehen will, kann dies gern hier im Werkstattbereich des JAM Forums machen. Ich hoffe, euch gefällt mein Versuch im Fiktiven! Wie immer stehe ich für Anregungen und Fragen offen! Ro punkt sachsenhofer at gmx punkt at
Roland Sachsenhofer Publiziert am 01. Dezember 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |