Airspeed AS.58 Mk.II Horsavon Thomas Hannecke (1:72 Airfix)Das OriginalNachdem sich die GAL.48 Hotspur als zu klein für den Kampfeinsatz erwiesen hatte steht der RAF ab Frühjahr 1942 mit der Airspeed A.S.51 Horsa Mk.I ein ausreichend geräumiger Lastensegler zur Verfügung. Allerdings bestätigt sich schon rasch, was bereits bei Beladeübungen am Prototypen der Mk. I im Airborne Forces Experimental Establishment und bei der 1. Airlanding Brigade im März 1942 erkannt worden war. Die Schwachstelle des Entwurfs ist neben der fast 1 Meter hohen Ladekante, die zum Be-und Entladen die Verwendung von Rampen erfordert, die große (2.4m x 1.5m) Ladeluke an der linken Rumpfseite vorne. Deren Tür ist an der Unterkante angeschlagen und soll heruntergeklappt eine Laderampe bilden. Allerdings ist sie sehr steil, und als die Luftlandesoldaten während der Erprobung versuchen, einen Jeep in den Laderaum zu bugsieren, schlagen die Vertreter der Firma Aispeed, die bei diesen Versuchen anwesend sind, die Hände über dem Kopf zusammen. Ein Motorrad? Ja, gerade noch. Aber alles war schwerer ist beschädigt die Struktur. Außerdem muss die Ladung auch noch um die Ecke in Richtung der Flugzeugachse gewuchtet werden. Anstrengend, zeitraubend und - vor allem beim Entladen unter Beschuss - gefährlich. Dies führt zur Entwicklung des Nachfolgemusters, der Airspeed A.S.58 Horsa Mk.II. Die seitliche Ladeluke hat einer normalen Tür Platz gemacht, dafür kann die gesamte Rumpfnase seitlich an Scharnieren nach rechts weggeklappt werden. Somit lassen sich Fahrzeuge viel leichter direkt in Richtung der Flugzeugachse einladen. Der Rumpfboden ist verstärkt, der Rumpf selber um 29 cm auf 20,70m verlängert worden. Die maximale Zuladung steigt gegenüber der Horsa I um 113 kg auf 3346 kg. Um das zusätzliche Gewicht aufzunehmen erhält die Maschine ein neues Bugfahrwerk mit Doppelbereifung. Ferner entfallen die beiden Schleppösen an den Fahrwerksbeinen. Das bisherige Zugseil, das sich Y-förmig aufgespalten hatte, wird jetzt durch ein einfaches Seil ersetzt, das am Bugfahrwerk eingehängt ist. Damit ist, im Gegensatz zur Horsa I, ein Doppelschlepp möglich - theoretisch wenigstens. Insgesamt werden von der Horsa Mk. II ca. 1561 Maschinen gebaut. Das ModellDer Bausatz A05036 von Airfix ermöglicht den Bau der A.S.51 Horsa I oder der A.S.58 Horsa II. Es liegen Abziehbilder für jeweils eine britische und eine amerikanische Einsatzmaschine (Normandie) sowie für eine Schulmaschine bei. Wie im Original bildet die hintere Rumpfhälfte samt Leitwerk eine separate Baugruppe und kann für ein Diorama abgetrennt dargestellt werden. Auch die Türen / Ladeklappe liegen lose bei und ermöglichen so, falls gewünscht, einen Blick in den hinreichend detaillierten Laderaum. Überhaupt ist die Detaillierung für einen Bausatz dieses Maßstabs gut. Dies gilt vor allem für das stark verglaste Cockpit. Die Passgenauigkeit ist hervorragend, der Bausatz selber rundum gelungen. Die Achillesferse liegt eindeutig in der Bauanleitung. Hier wird leider oftmals nicht klar zwischen der Mk.I und der Mk. II unterschieden, und die Gefahr, ungewollt einen „Hybrid" zu bauen, ist hoch. Daher Vorsicht in folgenden Punkten:
Das Modell ist eindeutig hecklastig. Um es auf seinem Bugfahrwerk stehend bauen zu können hat Airfix eine Heckstütze aus Plexiglas beigelegt. Ich habe lange mit mir gekämpft, anstelle der Stütze ein Bleigewicht zu verwenden - Platz genug ist ja im Laderaum. Aber das Hauptfahrwerk erschien mir dann doch auf Dauer als zu fragil. Um etwas Farbe in die Vitrine zu bringen habe ich mich zum Bau der Schulmaschine entschieden. Mit ihrer gelb-schwarz gestreiften Unterseite ist sie zwischen ihren tarngrün / tarnbrau / tarngrauen Kameraden ein echter Hingucker. Quellen
Thomas Hannecke Publiziert am 06. Oktober 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |