McDonnell Douglas RF-4E Phantom II“Kurnass 488”, 119. Staffel “The Bat Squadron”von Christian Schmidt (1:72 Hasegawa)Etwas über die Entstehungsgeschichte der Phantom II zu schreiben wäre wie „Eulen nach Athen zu tragen". Ab 1970 stellte die IAF (Israel Air Force) nach und nach die Phantom II in den Versionen F-4E und RF-4E in Dienst. Eine der Staffeln der Phantom war die Tayeset 119, die berühmte „Bat Squadron" mit den roten und blauen Blitzen auf dem Leitwerk. „Kurnass 488" war eine von vier RF-4E der „Bats" und wurde Ende der 90er Jahre außer Dienst gestellt und durch die F-16I „Sufa" ersetzt. Für das Modell entschied ich mich für den Hasegawa Bausatz der RF-4E „IDF", der in einer limitierten Auflage erschien und sehr schnell vergriffen war. Der Unterschied zum normalen Bausatz war die Luftbetankungssonde aus Zinn, die dem Bausatz beiliegt, und ein wichtiger Bestandteil für das Erscheinungsbild israelischer Phantom II ist. Als Zubehör wurden Schleudersitze von Aires, Eduard-Ätzteile für das Cockpit sowie Decals von Isra Decal und Sky Decals verwendet. Die Abdeckkappen der Sidewinder sind selbst gemacht und die „Remove before Flight" Fähnchen sind aus einer roten Plastiktüte ausgeschnitten. Die Farbtöne der Tarnung sind aus Revell Aquacolor selbst zusammengemischt. Der Bau des Modells ist relativ unkompliziert. Mit etwas Geduld und Vorsicht kann die Spachtelmasse getrost in der Schublade gelassen werden. Einzig mit der Lösung der Kamerafenster des Aufklärers am Bug der Maschine bin ich unzufrieden. Hier liegt das komplette Bauteil als Klarsichtteil bei. Nicht dass das Maskieren ein Problem wäre. Nur kann man bei Klarsichtteilen die Sauberkeit der Klebestellen nur schwer beurteilen. Also wurden erst mal alle Fenster maskiert und das Teil grau lackiert und erst dann eingeklebt. Die Steuerflächen wurden ausgesägt und angelenkt wieder angeklebt. Ansonsten ist der Bau völlig problemlos. Die Phantom wurde gleich im Grau der Unterseite grundiert, nochmals etwas verschliffen. Danach erfolgte der endgültige Farbauftrag der Unterseite. Oben sieht die Sache schon anders aus. Hier sind die Lackierarbeiten recht aufwändig. Durch die recht unterschiedlichen Farbtöne dauert es seine Zeit bis die Oberflächentarnung aufgebracht ist, ohne dass sich Sprühnebel der einen Farbe in die andere Fläche verirrt. Ich hab so gut eine Woche mit dem Lackieren verbracht. Am Schluss war die Farbe dann dünn wie Wasser und der Druck lag bei grade mal 0,2 bar. Die komplette Tarnung wurde freihändig ohne Abkleben aufgetragen. Nachdem alles gut durchgetrocknet war kam erst mal eine Schicht Klarlack drüber, um die Oberfläche zu schützen. Dann ging es an die Lackierarbeiten der Hitzeschutzbeplankung am Heck und der schwarzen Nase. Es ist sinnvoll beim Bau die Triebwerksdüsen wegzulassen und erst zum Schluss einzukleben. So spart man sich eine Menge Maskierarbeit. Danach kam wieder eine Schicht glänzender Klarlack als Untergrund für die Decals. Und davon gibt es jede Menge! Die Decals von Sky Decals und Isra Decal sind eine Klasse für sich. Hervorragend recherchiert, gedruckt und optimiert für das Hasegawa Modell machen sie die Phantom zu einem richtigen Hingucker. Auf der Rhino sind insgesamt zwei DIN A4 Bögen Decals aufgebracht worden. Dafür liegt extra ein Plan bei, da die Decals sich immer wieder überlappen. Ich hab gute fünf Tage dafür gebraucht und zwischendurch drei Mal mit Klarlack versiegelt, um die Oberfläche zu schützen. Aber das Ergebnis belohnt die viele Arbeit. Zum Schluss hab ich die Klarsichtteile für die beiden Cockpits maskiert, lackiert und aufgeklebt. Die Abdeckkappen für die Sidewinder, die Leiter sowie die „Remove before flight" Fähnchen bringen noch etwas Leben ins Modell. Belohnt wurde die viele Arbeit an der Phantom auf der „German Model Masters 2010". Dort gewann die Maschine Gold in der Kategorie: Luftfahrzeuge 1:72 und kleiner. Christian Schmidt Publiziert am 14. September 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |