Dassault Super EtendardArmada Argentinavon Christian Lehmann (1:72 Academy)Die Motivation für den Bau des Modells entstand aus einem Gruppenprojekt des Modellbauclubs in dem ich Mitglied bin. Thema ist der Falklandkrieg, welcher sich 2012 zum 30. Mal jährt. Da ich dazu tendiere etwas ausgefallene Modellbauthemen aufzugreifen, fiel meine Wahl auf das Modell der Super Etendard des französischen Herstellers Dassault. Bei Ausbruch des Krieges war Argentinien im Besitz von acht Maschinen, einer Bestellung von 14 Maschinen, sowie 5 Flugkörpern des zugehörigen Waffensystems Exocet, einem Anti-Schiffs Flugkörper. Die im Modell dargestellte Maschine gehört zur 2a Escuadrilla Aeronavalle de Caza y Ataque (2. Marine Jagdbomberstaffel) und war am 04.05.1982 an dem Angriff auf die britische Flotte beteiligt, bei dem die HMS Sheffield so schwer beschädigt wurde, dass sie am 10.05.1982 sank. Für das Modell wurde der Bausatz von Academy, der günstig im Internet zu erstehen war, verwendet. Leider war ein Teil der Markierungen nicht zu verwenden, da sie entweder mit der falschen Farbe oder nicht ausreichend detailliert gedruckt sind. Abhilfe für dieses Problem schaffte der Decalbogen von "Condor Decals". Auch fehlten bei dem Bausatz den ich erstand die Kanonenmündungen in den unteren Lufteinläufen (evtl. sind hier die Formen verschlissen). Nach umfangreichen Überlegungen, wie ich diese nachträglich darstellen könnte, bestellte ich im Internet für wenig Geld den Hellerbausatz des gleichen Flugzeuges, um eine Vorlage für die Gestaltung der Kanonenmündungen zu bekommen. Letztendlich entschied ich mich den kompletten, vorderen, unteren Rumpfbereich (inklusive Bugfahrwerkschacht) des Hellerbausatzes in den Academy Bausatz zu implantieren. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war die gute Gestaltung der Kanonenmündungen des Heller Bausatzes. Auch entspricht der obere Bereich des Bugfahrwerkes von Heller dem Original eher als das beim Academy Teil der Fall ist. Bei diesem ist allerdings der untere Bereich originalgetreuer, so dass ich von beiden Bugfahrwerken die besseren Bereiche verwendete und daraus eines neu aufbaute. Für die Hauptfahrwerksräder verwendet ich ebenfalls die Hellerbauteile, da hier die Felgen realitätsnaher sind. Allerdings sind diese zu breit. Das wurde korrigiert indem beide senkrecht zur Rotationsachse durchgesägt wurden, so dass sie um den Sägespalt schmaler wurden. Für das Modell wurden außerdem Ätzteile von Eduard verwendet. Sie enthalten neben Bremsleitungen, Antennen und neuen Finnen für die Zusatztanks auch Teile, mit denen sich das Cockpit, der Schleudersitz und die Kabinenhaube aufwerten lassen. Da es keinen entsprechenden Schleudersitz im Zubehörhandel gibt, habe ich den Hellerschleudersitz verwendet. Diesen habe ich aufgewertet, indem ich ein Sitzkissen und Gurte mittels Tamiya 2-Komponenten Spachtelmasse modelliert und Teile aus dem Eduard Ätzteil Set verwendet habe. Da mir keine Fotos von abgestellten Maschinen bekannt sind, bei denen die Luftbremsen geöffnet sind, habe ich diese nach vorherigem Aufbohren der Durchbrüche geschlossen dargestellt. Während des Angriffes auf die britische Flotte waren die Super Etendard mit einem Zusatztank unter der linken- und einem Exocet Flugkörper unter der rechten Tragfläche ausgerüstet. Hierfür wurden der Tank und Flugkörper des Academy Bausatzes und die Pylone des Heller Bausatzes verwendet. Diese entsprechen besser dem Vorbild, wurden aber noch nach Fotos überarbeitet und mit Gravuren versehen. Lackiert wurde das Modell mit Humbrol H125 (Oberseite), H47 Hellblau (Seitenruder und Höhenruder), H140 (Cockpit), Tamiya X2 Weiß (Unterseite, Seitenleitwerk und Höhenruder) und XF2 (Bugkonus). Nach etwas Zusatzaufwand ist aus den zwei Bausätzen ein hübsches kleines Modell entstanden - the best of both worlds.
Referenzen:
Christian Lehmann Publiziert am 04. Mai 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |