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Douglas EF-10B Skyknight

Willi der Wal

von Jürgen Jaacks (1:48 Czech Model)

Douglas EF-10B Skyknight

Zur Geschichte des Flugzeuges

Die Douglas F3D-2Q Skyknight (Spitzname 'Willi der Wal'), 1962 in EF-10B umbenannt, war das erste US Navy und Marines Strahlflugzeug, das dem taktischen elektronischen Krieg (ECM) gewidmet war. Das große und schwere Flugzeug wurde durch zwei 3000 Pfd Westinghouse J34-WE-24 Turbojets angetrieben. Im Cockpit saß die zweiköpfige Besatzung nebeneinander und bewaffnet war die Skyknight mit vier 20-mm-Kanonen. Die Skyknight war mit einem APQ-36-Such- und Erfassungs-Radar ausgestattet.

Douglas EF-10B Skyknight

Im Frühling 1965 autorisierten die Gemeinsamen Generalstabschefs die Rolling Thunder-Bombardierungskampagne gegen ausgewählte Ziele in Nord Vietnam. Konfrontiert mit der schnellen Zunahme von radargesteuerter AAA und kürzlich identifizierter SA-2 Boden-Luftraketen kam die dringende Anforderung, die EF-10Bs des VMCJ-1 aus Da Nang, Süd Vietnam einzusetzen. Diese EF-10Bs haben dann Drohungswarnungen und ECM-Unterstützung für die Einsätze der Angriffs- und Aufklärungsflugzeuge gegen nordvietnamesische Luftverteidigungsradarnetze zur Verfügung gestellt. Die historische erste USMC-Kampfmission, die aktive ECM verwendete und gegen feindliche Radare gerichtet war, wurde durch eine EF-10Bs am 29. April 1965 zur Unterstützung einer USAF-Mission geführt. Ein weiterer Einsatz kam am 27. Juli 1965 hinzu, als vier der EF-10Bs von VMCJ-1 einen massiven USAF Angriff gegen kürzlich identifizierte SAM-Stellungen in der Nähe von Hanoi unterstützten. Obwohl es die Mission der Skyknight war, feindliches Radar zu stören, während sie Luftangriffe in Nord Vietnam eskortierten, griffen die Flugzeuge bald auch Boden-Ziele auf ihren Rückflügen an.

Diese Angriffe auf Ziele nach Gelegenheit, die durch ihre hoch entwickelte ECM Ausrüstung genau lokalisiert werden konnten, erwiesen sich aber bald als sehr kostspielig für die EF-10B Flotte. Diese Angriffe wurden untersagt, weil die Skyknight weder Schleudersitze hatte, noch genügend schnell war, um das das Zielgebiet zügig zu verlassen. Bis zum Rückzug der EF-10B aus Vietnam im Oktober 1969 lag der Fokus in der ECM-Unterstützung auf  SA-2 Flugabwehrraketen und deren Radare.

Douglas EF-10B Skyknight

Zum Bausatz :

Der Bausatz von Czech Model ist ein typischer Vertreter der Sorte "Short Run". Im Kasten findet man neben Spritzgussteilen für alle großen Teile auch eine Vielzahl von kleinen Teilen aus Resin für das Cockpit und den Bugfahrwerksschacht und andere kleine Details.

Decals für einen in Blau gestrichenen Nachtjäger aus den frühen Fünfzigern, einen in Schwarz gestrichenen Nachtjäger im Koreakrieg und eben für einen ECM-Flieger der Marines aus dem Vietnamkrieg sind beigefügt. Zu bekommen ist dieser Czech Model Bausatz wohl nur noch "unterm Tisch" auf Ausstellungen.

Douglas EF-10B Skyknight

Der Bau:

Um es kurz zu machen - Short Run vom Übelsten. Das Cockpit war noch recht annehmbar, es war in weiten Teilen aus Resin. Aber insbesondere die Triebwerksgondeln unter dem Rumpf waren eine einzige lange Spachtelorgie mit diversen Schleifgängen. Auch sonst war viel Spachteln und schleifen notwendig, um glatte Übergängen zu den Tragflächen und auf dem Rumpfrücken hinzubekommen.

Der Bausatz ist also nichts für Modellbauer, die sich über kleine Passungenauigkeiten aufregen. Dafür stand am Ende eine Mühle auf dem Basteltisch, die echt wie ein Walfisch aussieht.

Die Decals waren gut zu verarbeiten und als einzige Ergänzung außerhalb des Bausatzes habe ich Zusatztanks aus einem Skyhawk-Bausatz geräubert.

Douglas EF-10B Skyknight

Jürgen Jaacks

Publiziert am 08. November 2010

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