Douglas AD-4W SkyraiderVC-12 Fighting Omars - "Mini-Guppy"von Bernhard Schrock (1:48 Tamiya)Genauso wie die meisten Modellbauer habe ich vor dem Erscheinen des Tamiya Modells gleich mehrere Bausätze im Keller gehortet. So lagen neben der Wiederauflage von Monogram unter dem Revell-Label, gleich zwei Kartons von Esci im Regal, von denen einer auch einen großen ”Bauch” beinhaltete... Jeder der denkt: ”immerhin können das Radom, die Flossen und der Rumpfrücken dem Esci-Bausatz entnommen werden”, wird leider keine Freude haben. Die Teile passen nämlich schlecht bis gar nicht! Beim Anlegen des Radoms im ”Rohzustand” klafft in der Mitte der seitlichen Rundung ein Spalt von ca. 5 mm und somit muß das Radom mühselig an die Tamiya Unterseite angepaßt werden, Zuerst rate ich an der Hinterkante ca. 2 mm wegzuschleifen, wobei mindestens mit dem 240-er gearbeitet werden sollte (man schleift sich sonst tot!!). Anschließend muß die Rundung der Vorderseite dem Rumpfquerschnitt an dieser Stelle empirisch angenähert, sowie der verbleibende Rest des Spaltes in der Mitte vor dem Ankleben aufgefüttert werden. Nach Studieren aller mir zur Verfügung stehenden Fotos scheint mir die richtige Lage des Radoms, ca. 2 mm hinter dem Lufteinlauf zu sein. Der Rücken ist brauchbar, jedoch um ca. 7 mm zu kurz... Nach Murphy habe ich es natürlich fast zu spät bemerkt, erst als ich die Position der Blattantenne und der Kerbe am Ansatz des Seitenleitwerkes festlegen wollte. Für die Verlängerung des Rückens empfehle ich einen Zweikomponenten-Spachtel (z.B. von Tamiya), der nicht schrumpft, sich gut modellieren und nach dem Trocknen gut bearbeiten läßt. Die mit 48 Stunden angegebene Nenn-Trockenzeit kann auf 24 Stunden verkürzt werden, wenn der Anteil des grünen Härters etwas vergrößert wird. Durch das Korrigieren dieses Fehlers taucht automatisch ein neuer auf: die Lage der Lufthutze für die Kühlung der umfangreichen Radarausstattung stimmt nicht mehr! Hier muß eine neue Lufthutze her, die z.B. durch Tiefziehen mit Hilfe eines selbstangefertigten Stempels hergestellt werden kann. Der Kasten von Tamiya offenbart eine späte Variante (A-1H/AD-6), die sich von einer frühen Skyraider (AD-1 bis AD-4) unter anderem durch die Panzerung des Rumpfes seitlich und unter der Kabine unterscheidet. Da die AD-4W auf der Basis der AD-4 entstand, die keine Panzerplatten hatte, müssen diese leider in mühseliger Kleinarbeit entfernt werden! eine weitere Hürde stellen 2 ”verkleidete Auslaßkanäle”, die sich zwischen den Auspuffrohr-Gruppen ihren Weg ins Freie suchen. Höchstwahrscheinlich handelt sich dabei um die Auslaßkanäle des Ölkühlers, der seiner natürlichen Abluft an der Rumpfunterseite seitens des Radoms beraubt wurde. An dieser Stelle hilft nur ein selbstgeschnitzter Tiefziehstempel aus einem 4 x 6 mm starken Evergreen-Profil und ein Tiefziehen der beiden Buateile. Ungeachtet der unterschiedlichen Breite beider Bauteile kann ein einziger Stempel verwendet werden. Nach dem Tiefziehen lassen sich beide Komponenten durch ”Zurechtkneten” in der Größe leicht verändert werden. Die Esci-Flossen haben in der Mitte einen Schlitz und sollen von vorn auf die Höhenflossen (Esci) aufgeschoben werden. Bei der Verwendung bei Tamiya passen sie leider nicht. Es ist wohl an dieser Stelle viel einfacher, die Flossen zu teilen und mit 0,5 mm Drahtstücken ohne Kleber in der richtigen Lage auszurichten. Im Bereich der seitlichen Luftbremsen wartet auf den Modellbauer wieder Arbeit, die durch den Verwendungszweck der AD-4W bedingt ist. Die installierte Radaranlage war zwar für die damalige Zeit modern, erforderte allerdings vier Hände zum Bedienen. So wurde im geräumigen Hinterrumpf eine Kabine für die zwei erforderlichen Radar-Operatoren geschaffen, zu der zwei seitliche Türen mit ovalen Fenstern den Zugang sicherten. In diesem Zusammenhang wurde der Rumpf in diesem Bereich auf der Innenseite verstärkt, erhielt außen sichtbare Verstärkungsleisten (über den Türen) und eine andere Aufteilung der Blechpanele. Da das Gravieren der ovalen Türen frei Hand schlecht geht, empfehle ich eine Schablone aus 0.5 mm starkem Material anzufertigen (siehe Bild). Obwohl mir die ausgebeulten Fenster für die Türen bei Esci zu dick und nicht ganz schlierenfrei erschienen, entschied ich mich doch, sie zu verwenden! Irgendwann ist auch bei mir die Motivation alles neu zu machen, bzw. zu korrigieren futsch! Auch beim Fahrwerk wartet auf den Modellbauer Arbeit. Zwecks Gewichtsersparnis wurde das Hauptfahrwerk ziemlich modifiziert, indem die seitlichen Abdeckklappen demontiert wurden. Damit nach dem Einziehen der runden Räder in rechteckige Fahrwerksschächte keine Turbulenzen auftreten, wurden bündig mit der Flügelunterseite ”Blecheinlagen” mit einer runden Öffnung passend zu den Rädern eingebaut. Auch die vorderen Verkleidungen für die Drehlager der Fahrwerksbeine erhielten eine andere, schmalere und asymmetrische Bauform mit ”abstehenden Ohren”, um den vorgenannten Modifikationen Rechnung zu tragen. Da durch den Einbau des sperrigen Radoms das Einhaken der Katapultleine an den Flügel-Katapulthaken nicht mehr möglich war, wurden diese an den Fahrwerksbeinen befestigt. An drei Stellen gibt es etwas zu tun: da die ”W” keine Bewaffnung hatte, wurden auch keine Waffenschächte eingebaut. Diese müssen ”verspachtelt” werden, wobei ich anstelle des Spachtels einen sehr flüssigen Sekundenkleber empfehle, der in den Gravuren von alleine fließt und die Arbeit ungemein erleichtert. Zum zweiten müssen die 28 Löcher für die Waffenträger an der Unterseite verschlossen werden, wobei ich auch hier vom Spachtel abrate. Ein Rundstab mit einem etwas zu kleinen Durchmesser und Sekundenkleber stellen hier die bessere Alternative dar. Die letzte Umbauaktion betrifft die festen Vorflügel, die mit je 5 Haltern so angeklebt werden müssen, daß ein deutlich sichtbarer Spalt entsteht.
Das Modell repräsentiert die Maschine mit der Bu.-Nr. 124771, die bei der Composite Squadron VC-12 (Kennung ”NE”) mit Nummer ”27” geflogen ist und als Repräsentant der U.S.Navy 1951 nach Reno im Zusammenhang mit dem stattfinden Rennen abgesandt wurde Bernhard Schrock Publiziert am 05. November 2003 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |