McDonnell Douglas RF-4E Phantom IIHellenic Air Force, 7519 "Eye in the Sky"von Georgios Efthymiadis (1:72 Revell)Heute möchte ich euch gerne nach langer Zeit mal wieder einen Jet vorstellen, und zwar eine RF-4E Phantom, die im Dienste der HAF steht. Eine Sondermaschine aus 2005. Dieselbe Maschine mit der US Seriennummer 69-7519 wurde gut zwei-drei Jahre später noch einmal farbenfroher bemalt. Das betrifft aber nur den vorderen Rumpf. Das Heck ist so geblieben wie hier gezeigt. Das Interessante hierbei dürfte auch sein, dass es sich um eine ex Bundesluftwaffe Phantom handelt, die mit der deutschen Nummer 35+72 ihren Dienst beim Luftaufklärungsgeschwader 52 in Leck verrichtete. Insgesamt wurden 27 RF-4Es 1993 von der Luftwaffe an die HAF für das TaktischeLuftaufklärungsgeschwader 348 MTA in Griechenland AB/Larisa CW/110 überreicht. Zusätzlich verfügt die Staffel 348 über die RF-4C Variante, die 1978 direkt neu aus den USA gekauft wurden. Seit über 30 Jahren verfügt nun die 348 MTA, die den Beinamen MATIA - das Augen - hat, über Phantoms, die nicht nur Fotos schießen können. Generell sind die Maschinen nicht bewaffnet, sie können weder Bomben abwerfen noch die klassische Sparrow abfeuern, oder andere moderne Waffen. Diese Aufgaben sind den anderen Phantomvarianten zugeteilt. Im Ernstfall kann sie jedoch zur Selbstverteidigung bis zu vier Sidewinder Raketen mit sich führen. Die einzigen Waffen, die jedoch ernst zu nehmen sind (auch wenn sich das komisch anhört) sind die hochauflösenden und infrarotfähigen Kameras, die in drei Stationen unterteilt sind. Die RF wird als erste einen fremden Luftraum eindringen und die letzte sein, die ihn verlässt. Neben dem weitergeleiteten Infomaterial spielt auch die elektronische Kriegsführung eine große Rolle, da die RF-4E auch den ASTAC und den ALQ- 101 Pod einsetzen kann. Aber nicht nur für militärische Zwecke werden die Maschinen eingesetzt, sondern auch für zivile bzw. für topographische Erfassungen der Bergregionen und Inseln sowie zu Suchaktionen und zur Koordinierung. Eine willkommene Tätigkeit, da die Besatzungsmitglieder so immer wieder trainieren können. Obwohl die Phantom in Griechenland meines Erachtens sehr stark von der F-16 und der Mirage 2000 verdrängt wird, ist sie aus den Luftstreitkräften gar nicht weg zu denken. Sie zählt immer noch bis heute zu den zuverlässigsten und leistungsstärksten Flugzeugen, die je gebaut wurden. Gut, dass in Griechenland der Sprit etwas billiger ist, denn die Triebwerke J79-GE17 verballern eine Menge. Höchstwahrscheinlich werden diese Flugzeuge bis ins Jahr 2020 im Dienst bleiben, und somit wird die Phantom über eine Legende (die sie schon ist) hinauswachsen. Nun kommen wir zum ModellAlso, wer das Modell noch nicht gebaut hat, für den tut es mir Leid. Es ist ein sehr schöner Bausatz, der fast keine Wünsche offen lässt. Die hervorragende Passung und die guten Details für diesen Maßstab sind das Non plus Ultra. Auch ohne den zusätzlichen Kauf von Fotoätzteilen lässt sich was draus machen. Nette Details sind vor allem im Cockpit aufzufinden. Die beiden Martin Baker Mark Seven Zero Zero(H) Schleudersitze habe ich aus eigenen Mitteln etwas verfeinert, mit Gurtzeug aus Alufolie, zwar nicht originell aber besser als gar nichts. Die Nachbrennerschubdüsen müssen aber doch von innen mit einer Art verstärkter Alufolie verfeinert werden. Da die meisten Phantom Modelle über keine vernünftigen Lufteinlaufkanäle für die Turbinen verfügen, (das regt mich am meisten auf) habe ich entschlossen, sie durch selbst gebaute Plastikteile zu verplomben. Und ein kleines weiteres Detail ist die Antikollisionsleuchte an der Seitenflosse. Hier wurde ganz vorsichtig gesägt, zuvor muss aber der Staudruckmesser entfernt werden, damit ich arbeiten konnte. Später wurde dieser durch einen gezogenen Gussast wieder eingesetzt, und mit einem Fähnchen versehen. Die anderen Erkennungsleuchten, die so ziemlich klein sind, wurden zunächst mit Silber gefärbt und später mit der entsprechenden Farbe klar eingefärbt.
Weitere zusätzliche Arbeiten gab es nicht, es ist ein sehr schöner Bausatz, der einfach aus dem Kasten gebaut wurde. Es sei denn, man möchte noch zusätzlich Seitenruder, Höhenflossen, Querruder und Nasenkantenklappen aussägen und verstellen, das ist aber ein anderes Kapitel. Die FarbgebungHierfür musste ich etwas experimentieren, um ganz ehrlich zu sein. Ich habe zwei ganze Tage damit verbracht, die richtigen Töne zu treffen, was Farben anbelangt bin ich ein Fanatiker. Wenn man nicht die passenden Farben hat, muss man halt leiden! Hier die geeigneten FS Nummern für euch. Fs 34079, 34082(RAL6003) und FS36044(RAL7021). Das ganze setzte sich dann fort bei der Seitenflosse, Gott sei Dank nur was das helle Blau betrifft, und zwar einmal mit Hum 47+Rev 50 etwa 5 zu 5 würde ich sagen, und für das dunkle Blau Rev 52. Hierfür gibt es leider keine passenden Federal Standard Nummern. Und für die eisenfarbigen Bereiche 1405, 1415 und 1415 von Testors/Modell Master. Nach einem guten Futureauftrag verpasste ich der RF Verwitterungsspuren. Jede einzelne Gravur durchzog ich mit einem kleinen Pinsel aus eine Mischung mit Wasser und geriebener kreide Umbra gebrannt, das ganze bekam am Ende eine Versiegelung aus mattem Lack. Die AbziehbilderSie stammen aus dem Icarus Sortiment #72003 und sind von hervorragender Qualität, lassen sich jedoch nur mit sehr viel Ruhe und Geduld anbringen. Und eins nach dem anderen, am besten man schickt alle vorhandenen Familienmitglieder ins Bett. Als das Modell fertig gestellt war, kam wieder mal die Frage, was für eine Bodenplatte soll es diesmal werden? Das, was bei meiner kleinen Hawker Hunter F.58 nicht gelungen war, weil das Logo zu klein war, sollte hier gelingen. Anfangs hatte ich die Qual der Wahl, das Phantom Maskottchen oder das Logo der Staffel? Das Maskottchen machte im Endeffekt das Rennen, ganz nebenbei besaß es auch einen schönen Titel: Eye in the Sky, ein schöner rockiger Song aus meiner Jugend von The Alan Parsons Project, das waren Zeiten...
Einfach vergrößert ausgedruckt und mit Hilfe von Pauspapier nachgezeichnet. Zuerst die Außenkonturen und dann einfach mit Wasserfarben bemalt. Sieht doch geil aus, oder? Man könnte es auch sogar an die Wand nageln! Das Phantom Maskottchen schaut oftmals viel zu ernst! Und in manchen Fällen apathisch. Man konzentriert sich auf seine Augen, denn einen Mund besitzt es nicht! Um dem ganzen einen gewissen Kick zu verpassen, malte ich dem kleinen Kerl eine schiefe ausgestreckte Zunge. Jetzt sieht es so aus, als ob er noch fleißiger suchen würde, und lustiger ist es allemal. Wie immer viel Spaß an euch alle beim Basteln! Georgios Efthymiadis Publiziert am 23. September 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |