Goodyear F2G-2 Super CorsairGoodyear´s Experimentvon Bernhard Schrock (1:48 Tamiya)Die interessanteste aller Corsairs war keineswegs eine aus der Produktion von Chance Vought, sondern eine von dem Lizenznehmer Namens Goodyear. Um dem Bedarf der Navy nach einem leistungsstarken, tieffliegenden Jäger gerecht zu werden, wurde bei Goodyear eine Serienmaschine des Typs FG-1 (F4U-1D) für die Installation des mächtigen R-4360 von P&W modifiziert und als F2G bezeichnet. Dieses Triebwerk war das stärkste serienmäßig in den USA gebaute Kolbentriebwerk, besaß 28 Zylinder in einer 4-Sternkonfiguration und leistete in der Version für die F2G um die 3000 PS. Das enorme Drehmoment des gewaltigen Motors wurde durch ein Hilfsruder ausgeglichen, das beim Start um ca. 12° nach rechts ausgelenkt wurde. Die Leistung des oft als Corn Cob (Maiskolben) bezeichneten Motors, setzte ein 13 8" Propeller von Hamillton Standard in die Vorwärtsbewegung um. Eine lange Zeit saß ich in dem Startloch und wartete auf einem Bausatz. Als endlich ein Komplettbausatz der F2G von Pend Oreille zum Preis von stolzen 50$ herauskam...., bin ich zuerst im Startblock "kleben geblieben", um anschliessend davon zu laufen!! Es ist ein Grauen, was den Modellbauer für die 50$ erwartet!! So blieb mir nicht anderes übrig, als die F4U-1G von Tamiya zu modifizieren. Von PO stammen im Prinzip nur die Windschutzscheibe, die gewölbte Schiebehaube sowie die Motorverkleidung samt dem brauchbaren Motor und die vordere Rumpfsektion bis zum Beginn der Windschutzscheibe. Der Vergaser des Corn Cob lag im Vergleich zum Double Wasp weiter oben und wurde im Gegensatz zu der FG-1 nicht über die Einlässe in der Tragflächenwurzeln sondern über einen Lufteinlass auf der Motorhaube versorgt. Aus diesem Grund sind die Lufteinlässe bei der F2G kleiner und versorgen nur die Ölkühler mit Luft Leider mussten auch die wenigen übernommenen Komponenten korrigiert werden: die Vorderkante der Motorverleidung verläuft beim Original nicht rechtwinklig zur Oberkante, sondern ist leicht nach vorne geneigt. Die Ganze Haube ist außerdem in Wirklichkeit nicht zylindrisch, sondern hat vorne einen etwas kleineren Durchmesser als hinten. Die Form und Lage der "Kanäle" für die Auspuffrohre stimmt auch nicht und wurde mit Sheet und Putty korrigiert bzw. modelliert. Bei der Erstellung der Schachbrett-Lackierung half der Computer, mit dem die trapezförmigen Karos konstruiert wurden.
Bernhard Schrock Publiziert am 19. Juli 2002 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |