Saab S 29C Tunnanvon Renato Beck (1:72 Heller)HistorieDie S-29C ist ein Foto-Aufklärer, welcher aus der J-29B entwickelt wurde. Dabei wurden je Seite die Kanonen durch drei Fotokameras, jeweils eine nach vorn und zwei nach unten gerichtet, ersetzt. Am 3. Juni 1953 fand der Erstflug statt. Ingesamt wurden 76 „Cesars" gebaut. Mitte der fünfziger Jahre gab es für sie ein Modernisierungsprogramm. Der auffälligste Unterschied, der jetzt als S-29E bezeichneten Maschinen, ist der neue Tragflügel mit einem Sägezahn und Grenzschichtzaun. Weitere Veränderungen waren unter anderem eine zusätzliche Antenne im Lufteinlauf, eine geänderte Radar-Warnantenne im Heck und geänderte Hilfslufteinläufe am Rumpf (hinter den Tragflächen). Am 23. März 1955 wurde mit einer Tunnan sogar ein Geschwindigkeitsweltrekord aufgestellt. Mein Modell stellt eines der beiden Rekordflugzeuge, die blaue „D", des F-11 Verbandes in Nyköping dar. Das ModellDer Bausatz von Heller lässt den Bau zwei verschiedener Tunnan-Versionen zu. Einer meiner ersten Eindrücke nach dem Öffnen des Bausatzes war, dass es hier einiges zu tun gibt. Denn zum einen waren die Gravuren erhaben und zum zweiten ist alles sehr einfach detailliert. Ein Beispiel dafür ist das Bauteil des unteren Bugteils (Teil Nummer 12), das am Original die Kameras aufnimmt und den Bugfahrwerkschacht enthält. Die Abmessungen und Formen der Hauptbaugruppen sind aber korrekt, die Passgenauigkeit gut und die Gussausführung gratfrei. Gebastelt habe ich die „Tonne" zwischen April und November 2005. In und an der Kabine habe ich natürlich auch einiges verbessern und detaillieren können. Dafür habe ich die Ätzteile des IPMS-Austria Bausatzes der J-29F verwendet und diese mit einigen Eigenbauten ergänzt. Der Schleudersitz aus dem Bausatz selbst wurde von mir mit Kupferdraht und Ätzteilen für die Gurte aufgewertet. Die Haube aus dem IPMS-Bausatz war bei mir zu groß bzw. zu breit, deshalb musste eine neue her. Dazu habe ich mir aus der Original-Vacukanzel einen verkleinerten Stempel zum Tiefziehen hergestellt. Inzwischen gibt es von Pavla ein schönes Resinset für die Kabine inklusive einer Vacu-Haube. Der Lufteinlaufkanal läuft beim Original unterhalb des Cockpits entlang. Das am Modell nachzustellen, sollte kein Problem sein. Dachte ich! In der Praxis sah es so aus, dass der Kabinenboden zu tief im Rumpf ist und dem Lufteinlauf im Weg ist. Die Lösung hierfür war eine Abdeckung für den Lufteinlauf. Meine Tunnan stellt die frühe Variante, bei der die Tragflächen noch keinen Sägezahn hatten, dar. Deshalb wurden die Tragflächen zurück gebaut und der Sägezahn entfernt. Die Positionslichter an den Enden habe ich herausgesägt und aus Klarsichtplastikresten neu geformt und blau bzw. rot eingefärbt. Die Kameraklappen am Bug sind schwarz. Deshalb sollten die Klarsichtteile aus dem Bausatz nach dem Einkleben verschliffen und anschließend lackiert werden. Beim Fotostudium fiel mir auf, dass am Rumpf auf jeder Seite drei Hilfslufteinläufe fehlten. Diese mussten der Vollständigkeit halber natürlich ergänzt werden. Die Hauptschächte habe ich, wie den Bugschacht auch, einer weiteren Detaillierung unterzogen. Vorbild dafür waren einige Fotos und der Bausatz aus Österreich. Nach einer Standprobe stellte ich fest, dass die Fahrwerksbeine 4 mm zu lang sind. Die Bugklappen wurden dünner geschliffen und in den Hauptschächten habe ich die Einfahrhydraulik der Klappen hinzugefügt. Die schwedischen Tunnans flogen, bis auf einige Ausnahmen am Ende der Dienstzeit, im Silber- bzw. Alu-Look. Ich habe hierfür die Testors Metalizer Farben verwendet. Vor den Decals kam eine dünne Schicht vom Sealer auf die Oberfläche. Die Decals sind dem IPMS-Kit entnommen und mit MICRO SET + SOL ist die Verarbeitung problemlos. Das blaue „D" und die Werknummer am Heck sind am PC entstanden. Zum Abschluss der Lackierungs- und Markierungsarbeiten wurde das komplette Modell noch einmal mit dem Sealer von Testors übernebelt. Die Leiter ist ein Ätzteil Set vom IPMS Austria. Weitere Bilder
Renato Beck Publiziert am 11. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |