MiG-29 Fulcrum-Avon Renato Beck (1:72 Italeri)Mein Modell stellt eine MiG-29A der ehemaligen LSK/LV der DDR mit der taktischen Kennung „684" dar. Die Maschine mit der Seriennummer 2960525 800 wurde im November 1988 in den Dienst der zweiten Staffel des JG 3 „W. Komarow" in Preschen übernommen. Sie gehört zu den Maschinen der späteren Serien. Dies ist äußerlich am Schmutzabweiser des Bugrades zu erkennen. Wie alle anderen MiG-29 der NVA wurde auch sie im Oktober 1990 in den Bestand der Bundesluftwaffe übernommen. Seit dem ist sie beim EprG. MiG-29 bzw. im JG 73 aktiv. Im April 2004 ist dieses Flugzeug nach Bydgoszcz überführt worden und ist dort der polnischen Luftwaffe übergeben bzw. geschenkt worden. Als Bausatz kam für mich nur der von Italeri in Frage. Anfang der 90er hatte ich mit diesem Bausatz meinen ersten Versuch, damals eine MiG-29UB. Jetzt, zwischen November 2002 und Juni 2003, meinen zweiten. Der Bau aus dem Set heraus bereitet keinerlei Probleme. Natürlich können eine Vielzahl von Verbesserungen vorgenommen werden. Auf meine Veränderungen werde ich im Folgenden etwas eingehen. Ein Fehler im Bausatz kam beim Anpassen der Tragflächen an den Rumpf zum Vorschein. Es entstand zwischen Rumpf und Tragflächen eine Stufe, die am Original so nicht existiert. Diese hab ich durch Einkleben von Plastikstreifen und Spachtelmasse, inklusive anschließender Spachtelei, ausgeglichen. Ein ähnlich unrealistischer Übergang entsteht bei der Montage der Teile A 17/18 sowie A 20/21, die Triebwerksgondeln, an die Rumpfunterseite (Teil A 6). Auch hier hilft nur Spachteln und Schleifen, damit eine gradlinige aerodynamische Triebwerksverkleidung entsteht. Um die Triebwerksablässe (Zapfluftauslässen) darzustellen, sind diese von mir an den entsprechenden Stellen aufgebohrt und dann dort Kanülen eingebaut worden. Die Kabinenausstattung aus dem Bausatz habe ich nicht verwendet. Ich habe das Cockpitset von Pavla inklusive Schleudersitz eingebaut. Ergänzt wurde das dann mit den Fotoätzteilen von Eduard, wie zum Beispiel das Armaturenbrett, die Seitenpanele und die Visiereinrichtung. Hier gibt es ein älteres und einen neueres Set, welche ich beide miteinander kombiniert habe. Zum ersten Mal überhaupt habe ich zum Spritzen der Klarsichtteile eine Maskierfolie von Eduard verwendet. Es braucht natürlich etwas Übung, aber sie war schon sehr hilfreich und eine lohnende Investition. Sehr viel Zeit habe ich mit den Fahrwerken und den Schächten verbracht. Am Bugfahrwerksschacht musste die Position und Form neu gestaltet werden. Der Schacht ist im Bausatz zu lang dargestellt. Also hab ich ihn vorn 5 mm und hinten 4,5 mm mit Plastikstreifen verschlossen. Im Bugschacht gibt es kaum Leitungen bzw. Kabel. Deshalb kann die Fantasieprägung im Modell entfernt werden. Den Boden der Hauptschächte habe ich zuerst heraus geschnitten, um ihn dann etwas tiefer wieder neu einzukleben. So erhielten die Schächte mehr Profil bzw. Tiefe. Dadurch musste dann natürlich auch die Länge der Fahrwerksbeine entsprechend verändert werden. Weitere Ergänzungen, wie Bremsleitungen, Landelichter und Einfahrhydraulik, ergänzen diese Baugruppe. Die Pylonen im Bausatz sind nicht in der richtigen Form dargestellt. Ich habe sie so umgearbeitet, dass die APU-470, APU-60 und die APU-73-ID dargestellt werden. Das ist mit Hilfe der guten Risszeichnungen (4+) auch kein Problem. Mein Modell ist mit einer Schreiberrakete UZR-73 ausgerüstet. Diese ist ein Eigenbau. Diverse Außendetails wie Staurohre, Antennen, Sensoren, statische Entlader oder die Lufteinlassklappen sind entweder Eigenbau oder entstammen den schon erwähnten Ätzteilsets. Gespritzt habe ich mein Modell mit den X-tra Farben. Die Unterseite habe ich X 136 (Hellgrau) gespritzt. Die Oberseite besteht aus einem Mix aus vier verschiedenen Farbtönen, die es von X-tra direkt für die NVA-Maschinen gibt. Das sind X 613 (Tan/Sand), X 614 (Dunkelbraun), X 615 (Hellgrün) und X 616 (Dunkelgrün), welche ich auch verwendet habe. Nach Abschluss dieser Arbeit kam ich dann zu der Erkenntnis, dass X 617 ein realistischerer Farbton anstatt der X 613 gewesen wäre. Für die grauen Antennenabdeckungen hab ich X 627, für die Radfelgen Revell 48 und für die Schubdüsen ein Mix aus X 500 und X 504 verwendet. Für die Decals habe ich den Bogen von HI-Decals, den NVA-Bogen von TOM und für die Ziffern einen von Truck-Line genutzt. Zum Schluss wurde mit Farblos-Seidenmatt versiegelt. Alle Metallteile sind erst nach dem Versiegeln gespritzt worden. Irgendwie und -wann kam mir der Gedanke, auch einiges von der Bodenausrüstung darzustellen. Der Transport- und Schleppwagen ist ein kompletter Eigenbau aus Plastik und Draht. Dabei haben mir die sehr gute Risszeichnung aus dem Zlinek Heft, einige Originalfotos und auch einige Modellfotos geholfen. Die Leiter sowie die Abdeckungen für die Triebwerke entstammen einem Ätzteilset der Firma Part. Renato Beck Publiziert am 11. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |