Saab B-17ALuftzielschlepper am Fliegerhorst Langenlebarn, A, 1957-1963von Jürgen Klinglhuber (1:72 Marivox)Das OriginalDas Unternehmen SAAB wurde 1937 zum Bau von Militärflugzeugen als Zusammenschluss der AB Svenska Jarnvagsverkstaderna mit der Svenska Fygmotor AB im schwedischen Linköping gegründet. In der ersten Zeit wurden nur Lizenzproduktionen hergestellt, etwa das deutsche Bombenflugzeug Ju 86A oder die amerikanische NA-16. 1940 entstand der erste eigene Entwurf von Saab, der zweisitzige Sturzkampfbomber Saab 17. Es handelte sich um ein modernes Vollmetalldesign mit versenken Nieten und hatte in gewisser Hinsicht Ähnlichkeiten mit einer Kingfisher oder Helldiver. Das lässt sich wohl damit erklären, dass zu diesem Zeitpunkt bis zu 40 amerikanische Techniker bei Saab tätig waren. Da die Maschine als Sturzkampfbomber konzipiert wurde, mussten die Tragflächen entsprechend stark sein, sodass das Landgestell nicht im Flügelversenkt werden konnte. Es wurde im Flug nur unterhalb der Flügel geklappt und mit einer aerodynamischen Verkleidung versehen. Diese Konstruktion konnte somit gleichzeitig als Bremsklappe eingesetzt werden. Das Flugzeug konnte im Winter auch mit Skiern ausgerüstet werden und eine Wasserflugzeugversion mit Schwimmern gab es auch. Das Cockpit war sehr geräumig und für 2 Personen, den Piloten sowie den Beobachter/Funker, ausgelegt. 2 Stück 8mm Kanonen waren in den Flügeln integriert, eine weitere Kanone wurde falls nötig durch den Funker bedient. Technische Daten:Spannweite 13,7 m, Länge 9,8m, Höhe 4m. Leer wog die Saab B-17 2600kg, bei max. Zuladung wog der Vogel 3790kg. Top-Geschwindigkeit war 435km/h und bei Reisegeschwindigkeit von 390km/h kam die Maschine 1800km weit. Dienstgipfelhöhe war 8700m. Insgesamt wurden 325 Stück dieser Maschine in verschiedensten Konfigurationen ausgeliefert. Haupteinsatz waren die skandinavischen Länder sowie Ethiopien. Einige gingen auch an zivile Betreiber. So z.B. 19 Stk. der Version B-17A: diese operierten unter ziviler Registrierung für die Unternehmen Svensk Flygjänst AB und AVIA. Eines dieser Flugzeug wurde schließlich 1957 von der damals gerade wieder aufgebauten österreichischen Luftwaffe gekauft und als „Zielschlepper“ für Trainingszwecke eingesetzt. Das ModellDie Marivox Box ist reichhaltig an Teilen – es sind die verschiedensten Komponenten (Räder, Ski, Schwimmer) enthalten, um eine Vielzahl an Versionen zu bauen. Die Oberflächenstruktur ist relativ fein graviert dargestellt. Das Cockpit ist etwas spärlich, hier ist je nach Bedarf etwas „scratch building“ angesagt. Rumpfhälften und Tragflächen waren passgenau und ohne großen Kitt- bzw. Schleifaufwand schnell zusammen gefügt. Je nach Version stehen verschiedene Motoren bzw. Motorverkleidungen zur Verfügung. Mit der Passgenauigkeit der von mir verbauten Version war es allerdings nicht so weit her – Irgendwie passten die Cowling, der Motor und die Rumpfnase nicht zueinander. Mit Messer und Schleifmittel war das Problem aber schließlich akzeptabel weggearbeitet. Der Bombenschacht wurde von mir nicht benötigt und geschlossen dargestellt. Die Montage des Landegestells und sonstigen Exterieurs war problemlos. Wie schon gesagt können alle wichtigen Saab B17 Varianten aus dieser Schachtel dargestellt werden. Auch bezüglich der Decals bleiben keine Wünsche offen – es können damit Maschinen aus Schweden, Dänemark, Finnland, Ethiopien und Österreich dargestellt werden. Die Qualität ist super – beim Anbringen gab es keine Probleme. Ich muss zugeben, dass der Bau besser verlief und der Kit an sich besser ist als ursprünglich angenommen. Durch den Bau einer Saab 105OE von Marivox, der mir deutlich mehr Schwierigkeit bereitet hatte, war ich wohl etwas vorgefasst in meiner Meinung. Ein tolles Flugzeug und ein guter Kit – wenn es sich nicht gerade um einen kompletten Neuling in der Modellbau-Fangemeinde handelt, kann ich den Bausatz nur wärmstens weiterempfehlen. Jürgen Klinglhuber Publiziert am 28. April 2007 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |