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MiG-15bis Fagot

Nightfighter - The B-29 Superfortress Hunter

von Michael Götz (1:48 Tamiya)

MiG-15bis Fagot

Hier möchte ich euch nun meine Tamiya MiG-15 im Maßstab 1:48 vorstellen. Es handelt sich hierbei um einen Nachtjäger, den die nordkoreanische Luftwaffe ab 1952 einsetzte. Hier nun mehr dazu, warum die MiG-15 als Nachtjäger eingesetzt wurde:

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Am 23. Oktober 1951 wurde eine größere Luftoffensive gegen die MiG-Flugfelder von Namsi südlich des Yalu geflogen, zum Einsatz kamen 9 B-29 der 307th BW aus Kadena AB sowie ca. 55 F-84 Thunderjet der 49th und 139th Fighter Bomber Squadron, begleitet von ca. 34 F-86 der 4th Fighter Squadron. Als dieser Verband in die Nähe des Flugplatzes kam, wurden sie bereits von ca. 100-150 MiG-15 begrüßt. In den ersten Minuten schossen die MiGs 3 B-29 ab und durchbrachen sehr schnell den Jagdschutz der F-84. Andere MiGs lockten die F-86 weg und verwickelten diese in Luftkämpfe, so dass sich eine andere Gruppe ungeschoren um die B-29 kümmern konnte. Nach dem Gefecht war eine regelrechte Verwüstung unter den verbliebenen B-29 festzustellen, nur einer B-29 gelang es nach Kadena zurück zu fliegen, alle anderen legten Bruchlandungen auf verschiedenen Flugplätzen im Süden von Korea hin, mit vielen Toten und Verletzten. Dieser Tag ging als "Black Tuesday" in die Geschichte ein, und von nun an flogen die B-29 nur noch Nachteinsätze.

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Doch dieser Schutz sollte nicht lange anhalten, von Radarstellungen aus wurden die MiG-15 nachts an die B-29 herangeleitet und konnten sie mit Hilfe von Suchscheinwerfern dann auf Sicht angreifen. Der erste Abschuss auf diese Weise erfolgte von Maj. Karelin im Mai 1952. Die Hauptaufgabe der MiGs lag auch darin, die B-29 anzugreifen und sie von wichtigen Zielen fern zu halten. Schaut man sich einmal die Bewaffnung an, so erkennt man schnell, dass sie gerade zu dafür geschaffen wurde, Bomber sehr effektiv zu bekämpfen. Mit ihrer Bewaffnung von 1x37mm und 2x23mm Kanonen konnte sie sehr viel Schaden anrichten, aber es war nicht gerade leicht, auf schnelle Ziele wie z.B. die F-86 zu feuern. Jedoch, wenn ein Pilot einmal herausgefunden hatte wie er zielen musste, so konnte er mit dieser Bewaffnung eine F-86 mit nur einem guten Treffer abschießen! Die sehr guten Leistungsdaten verhalfen ihr in der ersten Phase mit einem guten Piloten zu einer doch recht hohen Überlegenheit gegenüber den ersten F-86 Maschinen.

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Die MiG konnte schneller und höher steigen, und so konnte es sich der Pilot aussuchen, ob er einen Luftkampf wollte oder nicht. Diese Überlegenheit in Steigleistung und Dienstgipfelhöhe konnte im Laufe des Krieges auch nicht von den stark verbesserten F-86 gebrochen werden. Da die Engländer den Russen ein paar Nene-Triebwerke überlassen hatten, konnten die Russen dieses sehr gute Triebwerk erfolgreich testen und kopieren. Die Kopie nannte sich nun VK-1 und wurde in die MiG-15 eingebaut. Das größte Übel daran war wohl, dass mit dieser Technik englische Jets wie die Meteor abgeschossen wurden! Die Luftkämpfe zwischen den MiGs und der F-86 konnten nur auf Grund des viel besseren Ausbildungsstandards zu Gunsten der Amerikaner entschieden werden. Ich halte ein 4:1 für realistisch und nicht ein 10:1 wie so oft geschrieben wurde.

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Die MiG, die ich hier ins Modell umgesetzt habe, wurde im Original bei der 351st Nightfighter Divison der nordkoreanischen Luftwaffe eingesetzt. Ich fand im Internet zwei s/w Fotos dieser Maschine und setzte sie ins Modell um. Es ist schon verdammt schwer, Unterlagen über getarnte MiGs zu finden, wobei ich Glück hatte und Kontakt zu einem russischen Modellbaukollegen über das ARC (www.aircraftresourcecenter.com) herstellen konnte, der wiederum Kontakt mit russischen Piloten aus dem Korea Krieg hatte. Wir kamen zu dem Schluss, dass die ganzen Decalbogen, die es auf dem Markt gibt, zu 90% gefaked sind und hier nur vom anderen abgezeichnet wurde. Die einzigen einigermaßen verlässlichen Unterlagen kommen vom einem russischen Heft, in dem schöne 3-Farben Tarnungen abgebildet sind. Die Nachtjäger wurden zuerst einfach mit grüner Farbe überlackiert und im späteren Verlauf grau lackiert. Sie bekamen wieder ein wildes grünes Muster auf die graue Farbe, und so wie wir es noch verstanden haben wurde später noch eine schwarze Unterseite hinzugefügt.

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Der erste Luftkampf Jet gegen Jet fand am 8. November 1950 über Korea statt, eine MiG-15 griff eine F-80C an und es gab ein kurzes aber heftiges Gefecht. Die F-80C war von der 16th FIS, 51st FIW und wurde von Lt. Russel Brown geflogen. Die MiG-15 kam aus Überhöhe und schoss eine Salve auf die F-80C, die aber vorbei ging. Der MiG-Pilot versuchte im Sturzflug der F-80C zu entkommen, was aber ein grober Fehler war. Die MiG war bei hohen Geschwindigkeiten recht unstabil und die große und schwere F-80C war bei diesem Manöver schneller und stabiler. Lt. Russel Brown holte die MiG schnell ein und schoss sie ab, es war somit der erste Luftkampf und Abschuss eines Jets gegen einen Jet!

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Im Verlaufe des Krieges zeigte sich jedoch, wie gut die MiG-15 gegen die ganzen anderen Muster bestehen konnte, und dass nur die F-86 als einziger Gegner in Frage kam. Alle anderen Muster, wie z.B. die Meteor, waren einfach zu groß und zu schwer, um in einem Luftkampf bestehen zu können. Natürlich gelang es auch solchen Maschinen hin und wieder eine MiG-15 abzuschießen. Aber das lag dann eher an einem schlechten MiG-Piloten als an der MiG-15 selber. So zeigte sich, dass die MiG in guten Händen ein sehr gefährlicher Gegner war, und dass das "Ass" ein MiG-15 Pilot war und nicht wie lange Jahre behauptet Maj Mc Connell auf seiner F-86 mit 16 Abschüssen. Der Russe Nikolai V.Sutyagin war mit 21 Abschüssen der erfolgreichste Pilot in diesem Krieg, gefolgt von Yevgeni G.Pepelyayev mit 19 Abschüssen. Maj Mc Connell war somit nur die Nummer 4, da noch ein Russe mit 17 Abschüssen vor ihm lag. Soviel zur Geschichte, wollen wir uns nun dem Modell zuwenden.

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Nachdem Monogram damals eine MiG-15 auf den Markt gebracht hatte dauert es jedoch noch eine längere Zeit, bis man einen vernünftigen Bausatz kaufen konnte. Leider hat Monogram die MiG-15 überhaupt nicht getroffen und sie viel zu groß und zu plump hergestellt. Tamiya brachte dann in den 90ern einen guten Bausatz auf den Markt. Leider ist der auch nicht ganz korrekt, und der wohl augenscheinlichste Fehler ist das viel zu steil auslaufende Leitwerk. Es passt besser an eine MiG-17 als an die MiG-15. Da der Kit etwas älter ist, hat man auch ein wenig an der Detaillierung gespart, und so verwendete ich folgende Zurüstsätze:

  • Ciro Ture Tail
  • Aires Resin Cockpit und Schubrohr
  • True Details Räder
  • KMC Speedbrakes

     

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Der Bausatz an sich ist von guter Qualität was die Passgenauigkeit angeht, es macht schon Spaß ihn ohne große Schleiforgien zusammen zu bauen. Die Innenteile des Luftbremsengehäuses an beiden hinteren Rumpfhälften müssen entfernt werden, da man bei der MiG-15, wenn sie diese ausgefahren hatte, direkt auf das Schubrohr schauen konnte. Nachdem ich am Heck das Leitwerk mittels Sägen und Skalpell entfernt hatte, klebte ich die beiden hinteren Rumpfhälften zusammen und begann mit der Montage des Ciro Leitwerk Korrektursets. Leider musste ich feststellen, dass es an drei Stellen schief war und ich es erst mühevoll richten musste. Nachdem diese Hürde genommen war, konnte es an das Heck geklebt werden. Um die Auflagefläche zu vergrößern, klebte ich vorher noch einen dicken Plastikstreifen ein.

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Danach machte ich das Aires Cockpit fertig und verklebte den vorderen Teil des Rumpfes. Das Aires Cockpit ist jedoch nicht zu empfehlen, da die Detaillierung nicht wirklich besser ist als beim Bausatz-Cockpit. Das Instrumentbrett ist wohl noch das Beste und das Ärgerlichste kam noch, als ich den Sitz verbauen wollte. Er passte einfach nicht in die Wanne, da er zu breit und auch noch zu hoch war. Für das Geld gibt es weitaus bessere Sets als das von Aires. Weiter ging es mit dem Triebwerk, das zu Hälfte aus dem Kasten genommen wurde.

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Das Schubrohr jedoch nahm ich von Aires, da man am Bausatzteil die Naht nicht ohne Schäden wegbekommt. Das Schubrohr von Aires ist überdies auch viel besser detailliert und verfügt über eine korrekte Austrittsdüse innerhalb des Rohres.

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Die Flügel waren schnell montiert, so dass ich zügig vorankam. Dann wurden die Ciro Höhenruder verbaut, die aber vorher auch ein wenig gerichtet werden mussten. Nach dem Überschleifen der Nähte und kleiner Spachtelarbeiten konnte es ans Lackieren gehen. Zuvor wurden aber noch die Luftbremsen von KMC überarbeitet, da die Korea MiG-15 damals vergrößerte Airbrakes bekommen hatten. Man nimmt einfach dünnes Plastiksheet, feilt es zurecht und verklebt das größere Teil einfach auf das KMC Teil. Zuerst lackierte ich Tamiya-Silber und setzte einige Bleche und Wartungsdeckel in anderen Metalltönen ab. Glanzlack drauf und nun konnten die Decals auf das Modell geklebt werden. Leider waren die Hoheitszeichen aus dem Tamiya-Kit sehr brüchig und ich verbrauchte schon ein paar mehr. Die Zahlen stammen von Microscale. Ein erneuter Glanzlacküberzug versiegelte die Decals und ich konnte das grüne Muster auf die MiG-15 sprühen. Nach einer Alterung durch die Airbrush sowie Ölfarbe sprühte ich seidenmatten Klarlack zur endgültigen Versiegelung. Bei der Endmontage wurden noch einige Details hinzugefügt, die ich vorher angefertigt hatte. Es wurden noch die Kontrollstäbe fürs Fahrwerk aus Metall verbaut und die Bewaffnung überarbeitet.

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Die Kanonenläufe bestehen nun aus 2 Kanülen, und nur die große 37mm Kanone habe ich aus dem Bausatz verwendet. Um sie realistisch aussehen zu lassen, habe ich die seitlichen Kühlöffnungen vorsichtig aufgefräst und das Rohr aufgebohrt. Sonstige Kleinigkeiten beendeten die Endmontage. Der Tamiya-Kit ist immer noch zu empfehlen, obwohl Trumpeter die bisher stimmigste MiG-15 heraus gebracht hat. Leider ist die Passgenauigkeit dieses Bausatzes mehr als schlecht, was ich schon selber erfahren musste. Wenn man den Aufwand mit dem Leitwerk mit einberechnet, so lässt sich der Tamiya-Kit trotzdem immer noch einfacher bauen als das Modell von Trumpeter. Bei Fragen oder Meinungen einfach eine Mail an infoww78@web.de schicken.

MiG-15bis Fagot

Michael Götz

Publiziert am 16. Januar 2007

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