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FMA IA 58 Pucará

Pampas-Krieger

von Peter Ohlenmacher (1:72 Special Hobby)

FMA IA 58 Pucará

Zwar ist die argentinische Pucará hierzulande nicht jedermann bekannt, aber dennoch ein interessantes Flugzeug, da sie speziell zur Guerilla- und Drogenschmugglerbekämpfung entworfen wurde. Im August 1966 begann die Entwicklung bei der Fábrica Militar de Aviones (FMA) in Córdoba. Die endgültige Spezifikation wurde im Januar 1968 vorgestellt und bereits im September des gleichen Jahres mit dem Bau des ersten Prototypen begonnen. Dieser absolvierte seinen Erstflug im August 1969, ausgerüstet mit zwei amerikanischen Garret TPE-331-U303 Turboprops. Aufgrund technischer und politischer Probleme wechselte man bei den folgenden Prototypen auf den französischen Antrieb Turboméca Astazou XVI-G, der auch bei allen Serienmaschinen zum Einsatz kam. Diese flogen ab November 1974; jetzt erhielt die Pucará auch ihren Namen, der sich auf eine als uneinnehmbar geltende Inka-Festung bezieht.

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Die Rohrbewaffnung besteht aus je zwei 7,62 mm Maschinengewehren in den beiden Rumpfseiten und zwei 20 mm Kanonen in der Rumpfwanne. An drei Pylonen können max. 1500 kg an Außenlasten mitgeführt werden, die ein breites Spektrum umfassen.´

Traurige Berühmtheit erlangte die Pucará während des Falklandkrieges, wo sie entgegen ihrer eigentlichen Bestimmung einem hochtechnisierten Gegner gegenübertreten mußte. So fiel dann auch lediglich ein britischer Westland Scout Hubschrauber am 28. Mai 1982 den Pucarás zum Opfer, dagegen wurden drei Pucarás abgeschossen, eine gilt als vermisst und fünfzehn Maschinen wurden am Boden zerstört. Sechs Maschinen wurden von den Briten erobert und nach England gebracht, wo sie heute in Museen ausgestellt sind.

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Auch die anfängliche Hoffnung auf weltweiten Export der Pucará zerschlug sich, so konnte als einziger echter Auslandskunde lediglich Uruguay gewonnen werden, das sechs Maschinen als Ersatz für veraltete P-51 Mustangs und T-6 Texans übernahm. Zur Bekämpfung der Drogenbarone wurden der kolumbianischen Regierung drei Pucarás von Argentinien zu Verfügung gestellt. Sechs Maschinen sollten nach Mauretanien gehen, doch aufgrund diverser Probleme wurden die bereits fertigen Flugzeuge von der Fuerza Aera Argentina (FAA) übernommen. Die Produktion endete 1988 nach drei Prototypen und nur einhundertacht Serienmaschinen.

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Das Modell

Beim Öffnen der Schachtel fördern wir drei Spritzlinge mit den Hauptkomponenten hervor, und die sehen auf den ersten Blick richtig gut aus. Die Gravuren an Rumpf und Flügel sind sehr fein ausgeführt, die Fahrwerksklappen dagegen sind zu dick ausgefallen. Die Kanzel liegt leider nur einteilig bei, doch ist sie relativ dünn und schlierenfrei. Diffizile Teile wie Schleudersitze, Antennen und Triebwerkauslässe sind aus Resin hergestellt, ein Ätzteilebogen mit Gurten, Cockpitarmaturen und Fahrwerkskomponenten vervollständigt das Ganze.

FMA IA 58 Pucará

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Der Zusammenbau

Die Reihenfolge in der Bauanleitung außer acht lassend, wurden als erstes alle Hauptkomponenten einer ausgiebigen Trockenmontage unterzogen. Schnell wurde mir klar, dass hier doch eindeutig mehr Arbeit als üblich anfallen würde. Nach dem Verkleben der Rumpfhälften habe ich das Rumpfmittelstück mittels eines Gießastrestes gespreizt, was nötig ist, damit bei der Flügelmontage später kein allzu großer Spalt bleibt. Den Cockpitboden habe ich provisorisch im Rumpf befestigt und dann alle Teile von oben eingebaut. Für den vorderen Sitz ist ein Sockel auf dem Boden vorgesehen, dieser muß entfernt werden, sonst paßt nach der Montage des Sitzes die Kanzel später nicht (so wie bei mir). Die Ätzteile sind sehr weich und lassen sich prima verarbeiten. Bei den Farben bin ich entsprechend der Bauanleitung vorgegangen, ich habe ein leichtes Washing mit brauner Ölfarbe vorgenommen und nach dem Trockenmalen einige Schalter und Hebel farblich hervorgehoben. Die Sitze sehen dem Original nur entfernt ähnlich, aber nach dem Anbringen der Gurte, neuer Abzugsschlaufen aus Draht und abschließender farblicher Behandlung machen sie doch keine schlechte Figur. Vor dem Verkleben des Rumpfmittelteiles mussten die Flügelansätze noch etwas gekürzt werden. Nicht zu vergessen ist der Ballast, man muß wirklich jedes Fleckchen nutzen, selbst die Triebwerksgondeln, sonst riskiert man einen „Tail-Sitter“.

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Die Tragflächen sollte man an den Innenseiten etwas dünner schleifen, das verbessert den Gesamteindruck. Auf den Triebwerksunterseiten habe ich noch eine Abluftöffnung angebracht, die auf Vorbildfotos zu erkennen war. Die Übergänge von Rumpf/Tragfläche und Triebwerk/Tragfläche mussten noch mit Sheet und gezogenen Gießästen aufgefüllt werden, an diesen Stellen kommt man um Spachtel- und Schleifarbeiten nicht herum.

Die Befestigung der Fahrwerksbeine wurde von mir mit Stahldrahtstückchen verstärkt; Bremsleitungen und deren Halterungen entstanden aus Kupferdraht, Sheet und heißgezogenen Wattestäbchen.

FMA IA 58 Pucará

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Die mitgelieferten Resinantennen habe ich wegen der Bruchgefahr nicht verwendet und durch Eigenanfertigungen aus Sheet oder Draht ersetzt. Ebenso die Ringantenne am Seitenleitwerk, da mir das zweidimensionale Ätzteil nicht gefiel.

Leider liegen dem Bausatz keinerlei Außenlasten bei, auch der Rumpfpylon fehlt. Damit die Pucará sich nicht ganz nackt präsentiert, habe ich ihr zwei Zusatztanks spendiert, die ihren Dienst eigentlich an einer F-4U Corsair versehen sollten, aber nach ein paar kleinen Modifikationen sehen sie auch an der Pucará ganz gut aus. Abschließend habe ich noch die MG- und Kanonenöffnungen aufgebohrt und eine Lüftungsbohrung in der Bugspitze eingebracht.

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Lackierung und Markierung

Mit den Decals lassen sich vier Maschinen aus der Zeit des Falklandkrieges markieren, zwei im damals üblichen grün-braun-blauen Tarnkleid und zwei in Naturmetall. Entschieden habe ich mich dann für eine der sechs ursprünglich für Mauretanien gedachten Maschinen. Diese waren an den Unterseiten hellblau lackiert, die Oberseitentarnung bestand aus Sand und Braun. Genauso wurden sie von der FAA übernommen, später wurde die Farbe der Cockpiteinfassung in den Sandton geändert.

Zuerst lackierte ich die Unterseite Aircraft Blue (Humbrol 65), gefolgt von der Alterung mittels Aufhellen der einzelnen Bleche und dem Abdunkeln der Gravuren. Nach dem Abkleben wurde die Oberseite zuerst in Gulf Armor Sand (Model Master 2136) lackiert und ebenso wie die Unterseite gealtert. Aufgrund der komplexen Form und des geringen Rumpf-Triebwerk Abstandes, hatte ich mich entschlossen, die Sandtarnung abzukleben; ein abendfüllendes Programm. Die Lackierung des Brauntones (Humbrol 186) war jetzt natürlich ein Kinderspiel. Auch hier wurde die Alterung in der zuvor beschriebenen Reihenfolge durchgeführt. Anschließend wurde der Vorderrumpf und die Tragflächen mit Parafilm abgedeckt, die MG- und Kanonenöffnungen sowie die Triebwerkauslässe vorsichtig ausgeschnitten und mit Model Master-Metalizer Stainless Steel lackiert.

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Die Bausatzdecals sind sehr dünn und weisen nahezu keinen Trägerfilm auf. Nach dem Aufbringen auf einer Schicht Future und der Behandlung mit etwas Weichmacher passen sie sich der Oberfläche perfekt an. Die, für die Darstellung der Vorbildmaschine benötigte,  Seriennummer konnte ich mir aus den auf dem Decalbogen vorhandenen zusammensetzen.

Beim Auslegen der Gravuren habe ich zwei Farben eingesetzt, braune Ölfarbbrühe für die beiden hellen Farbtöne und schwarzbraune für den dunklen Ton.

Die Endmontage

Vor allem die Fahrwerksmontage war ein bisschen fummelig, und ohne die vorher erwähnten Drahtstifte wäre es fast unmöglich. Auch das Befestigen der Fahrwerksklappen gerät, dank dem Fehlen jeglicher Fixpunkte, zu einem Geduldsspiel. Den Abschluss bildet das Anbringen der aus gezogenen Gießästen hergestellten Antennendrähte und eines geätzten Frontscheibenwischers.

FMA IA 58 Pucará

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FMA IA 58 Pucará

Peter Ohlenmacher,
www.Modellbaufreunde-Siegen.de

Publiziert am 03. November 2006

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