Casa C-212-400Escuadrón Aeronaval de Patrullaje Maritimovon Manuel Leyva (1:72 Special Hobby)
Zum OriginalDie Casa C-212 ist ein für primär militärische Zwecke entwickeltes Transportflugzeug. Hersteller war die Construcciones Aeronáuticas S.A. (CASA) aus Sevilla, welche seit 1999 Teil von EADS ist. Zwischen 1971 und 1993 entstanden mehr als 400 Exemplare der verschiedensten Versionen. Seit 2016 produziert der indonesische Flugzeughersteller PT Dirgantara Indonesia (Persero) die C-212 unter der Bezeichnung NC212i weiter. Der Hochdecker ist mit zwei Turboproptriebwerken Honeywell TPE331 ausgestattet. Das hier dargestellte Modell zeigt eine C-212-400. Die verbesserte 400er-Serie ist mit 925 PS starken TPE331-12JR-701C-Triebwerken ausgestattet und weist eine erhöhte Nutzlast sowie verbesserte Avionik auf. Der Erstflug fand am 4. April 1997 und ersetzte ab 1998 produzierte 300er-Serie. Zwischen 1981 und 1988 erhielt die venezolanischen Marine vier Transportflugzeuge des Typs C-212 Serie 200 Aviovar und vier Seeaufklärungsflugzeuge des Typs C-212-S43 sowie drei weitere Transportflugzeuge der modernisierten Version C-212-400. Die C-212-200 und 400 sind dem Taktischen Transportgeschwader der Marineflieger, die C-212-S43 dem Seeaufklärungsgeschwader der Marineflieger zugeteilt.
Zum BauDa ich den Bausatz bereits im Januar 2024 hier auf MV vorstellte, war es an der Zeit, dieses Modell auch endlich zu realisieren. Tatsächlich fing ich mit dem Bau bereits im Dezember 2023 an. Aber wie es so oft ist, kommen viele andere Dinge dazwischen, so dass ich letztlich erst im Oktober 2025 mich wieder dieses Projektes annahm. Der vorliegende Bausatz ist so konzipiert, dass man daraus diverse Versionen der C-212 bauen kann. Entsprechend bleiben auch viele Teile übrig. Für die vorliegende 400er Serie musste zunächst der vordere Rumpfbereich entfernt und durch den mit der „langen Nase“ ersetzt werden. Das ging auch problemlos vonstatten. Hier empfehle ich jedem, der ebenfalls diese Version bauen möchte, stabile Sägen wie bspw. von CMK zu nutzen. Fotogeätzte Sägen, wie ich sie von Trumpeter nutzte, bleiben dann doch häufiger hängen. Bevor die beiden Rumpfhälften mit dem Cockpit verbunden wurden, mussten die standardmäßig runden Fenster eckig ausgefeilt werden. Hier sollte unbedingt eine feine Vierkantfeile benutzt werden! Hier hätte im Übrigen Special Hobby eine bessere Lösung anbieten können, bspw. in Form einer austauschbaren Fensterleiste. Aber gut, das ist vielleicht Meckern auf hohem Niveau. Beim Zusammenfügen der Rumpfhälften zeigte sich das erste wirkliche Manko des Bausatzes: im Bereich der Heckklappe fügen sich die Hälften nicht bündig einander, da eine Hälfte etwas eingesunkener war als die andere. Dadurch stand eine Kante über, welche mit recht viel Spachtel- und Schleifarbeit beseitigt werden musste. Der restliche Bau der einzelnen Baugruppen ging aber ohne Probleme vonstatten. Nach der Grundierung und dem Preshading ging es auch schon an die Hauptbemalung. Hierzu nutzte ich wie immer Vallejo-Farben. Für das Grau trug ich Vallejo 71.120 Dark Ghost Grey in dünnen Schichten auf. Zur Versiegelung nutzte ich diesmal zum ersten Mal den Intermediate Gauzy Agent Shine Enhancer von AK Interactive - ein hervorragendes und unkompliziertes Produkt. Danach ging es auch schon an die Decals und zum zweiten und letzten Manko dieses Bausatzes. Denn Special Hobby lässt seine Decals mittlerweile von Eduard drucken und entsprechend sind das diese „neuartigen“ Decals, wo die obere Trägerfolie abgezogen werden soll (auch wenn das stets von Eduard dementiert wird). Und hier kam es mitunter, auch aufgrund mangelnder Erfahrung im Umgang mit diesen, zu einigem Stirnrunzeln und Fluchen. Daher habe ich letztlich nur am Seitenleitwerk und auf der Oberseite der Tragflächen die Decals entsprechend bearbeitet. Die restlichen Decals habe ich klassisch aufgetragen und behandelt. Auch wenn ich nach wie vor ein Skeptiker dieser neuen Decals bin, möchte ich einen Tipp geben: die Decals sollten nach der Behandlung mit Micro Set und Micro Sol mindestens anderthalb bis zwei Tage durchtrocknen. Danach kann vorsichtig die Deckfolie gelöst werden. Nachdem die Decals ebenfalls mit dem Gauzy Agent versiegelt wurden, ging es zum Washing. Hierfür benutzte ich fertige Produkte von Ammo of Mig. Abschließend kam eine Schicht Premium Seidenmattlack von Vallejo (62.063) auf das gesamte Modell. Weitere Verschmutzungen wie beispielsweise am Unterrumpf oder den Klappen trug ich mit Oilbrushers von Ammo of Mig auf und verblendete diese mit entsprechendem Verdünner, ebenfalls von Ammo. Und wie immer gilt: Sparsam sein mit Ölfarben. Weniger ist mehr! Zum Schluss muss ich sagen, dass trotz des einen oder anderen Frustmoments dieser Bausatz ein Vergnügen war und ich ernsthaft überlege, noch ein zweite venezolanische Variante zu bauen. Bis das aber passiert, wird noch etwas Zeit vergehen, da schon andere Projekte warten.
Manuel Leyva Publiziert am 31. Dezember 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |