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Boeing P-8A Poseidon

VX-20, NAS Patuxent River, Maryland

von Jost Schreiber (1:72 BPK - Big Planes Kits)

Boeing P-8A Poseidon

Das Original

Die Boeing P-8A Poseidon ist ein Seefernaufklärer und U-Boot-Jagdflugzeug. Das zweistrahlige Flugzeug ist das Ergebnis des „Multimission-Maritime-Aircraft“-Programms der US Navy und basiert auf dem Kurz- und Mittelstreckenflugzeug Boeing 737-800. Die US Navy ersetzt mit der P-8 die P-3 Orion-Flotte. Die Bundesmarine erhält ab August 2025 acht Maschinen, die alle in Nordholz, nahe Cuxhaven, stationiert sein werden. Auch hier werden die P-3 Orion abgelöst. Mittlerweile wurde bei der P-8 einiges an neuem Equipment getestet. Das markanteste Teil ist das AN/APS-154 Radar, das sich unter dem vorderen Rumpf befindet und im Flug abgesenkt werden kann. Weitere Pods sind in der Testphase. Für die Kommunikation wird das MUOS UHF SatCom als Dome vor dem Seitenleitwerk installiert.

Boeing P-8A Poseidon

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Das Modell

Das Modell von BPK zeigt eine P-8A Poseidon mit eben diesem AN/APS-154 Advanced Airborne Sensor (AAS) Radar und dem MUOS UHF SAT Comm Dome. (Stand: September 2024). Neben der P-8A des ukrainischen Hersteller BPK im Maßstab 1:72 gibt es mittlerweile auch die P-8A mit dem AN/APS-154 Radar. Für den neuen Bausatz wurde der Abziehbildbogen ergänzt und einige Fehler korrigiert. Wer eine P-8A bauen möchte, sollte auf den Kit 7223 zurückgreifen, egal, ob mit oder ohne Radar gebaut wird. Der Bau des Modells ist sehr anspruchsvoll und nicht unbedingt für Anfänger geeignet. Eine in die Tiefe gehende Recherche ist unabdingbar, ist doch die Bauanleitung in vielen Teilen unklar. Besonders die genaue Position vieler Teile ist ohne Vermessen und Fotoreferenzen nur schwer möglich. Ich empfehle daher unbedingt den Kauf des sehr guten Buches über die P-8 von John Gourley.

Die Qualität der Plastikteile ist mal so, mal so. Schöne Details wechseln sich ab mit wenig Details. Besonders war die vordere rechte Seite des Rumpfes nahezu ohne Details. Das hat sich bei dem neuen Bausatz geändert. Hier hat BPK wohl nachgearbeitet. Nummern an den Teilen sucht man beim ersten Bausatz vergeblich und es muss immer wieder in der Bauanleitung nach vorne geblättert werden. Immer wichtig: den entsprechenden Spritzling in der richtigen Richtung zu halten, sonst könnte man das falsche Teil erwischen! 

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Der Rumpf

Der Rumpf besteht aus fünf Teilen. Entgegen der Bauanleitung sollte man erst jeweils das vordere und hintere Rumpfteil mittels Verbindungslaschen zusammenfügen, um später einen glatten Übergang zu bekommen. Das Cockpit (fertiggestellt) mit Bugfahrwerk kann man später einbauen. Die Position der sieben oberen Antennen muss ausgemessen werden. Das Rotating Beacon und die runden und eckigen Antennen im vorderen Bereich oben und unten müssen selber hergestellt werden. Die beiden Antennen F10 sind bei der P-8 nicht verbaut und müssen weggelassen werden. Weiter kann man im hinteren, unteren Heckbereich zusätzlich Antennen und Öffnungen anbringen. Am Seitenleitwerk können zwei Antennen, zwei Artificial Feel-Rohre und fünf Static Dischargers angebracht werden, am Höhenleitwerk jeweils zwei Static Dischargers. Für die Aufnahme der Höhenleitwerke empfiehlt es sich, einen 3 mm Stab zur besseren Stabilität durchzuschieben. Für das Seitenleitwerk sollten zwei Führungs- und Abstandsblöcke angebracht werden, bei dem Kit mit Radar sind welche dabei. Der UHF SatCom Dome ist eine Eigenanfertigung und stammt aus meinem Umbausatz der E-6B Upgrade Block II. Bei den beiden Overwing Hatches hat BPK einen Fehler gemacht, sie sind ca. 1 cm zu weit  vorne angebracht. Ich habe das zu spät gesehen, aber korrigiere das nicht. Vielleicht beim dritten Bausatz, denn der zweite ist auch schon weit fortgeschritten.

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Die Triebwerke...

...machen einen sehr guten Eindruck und bestehen aus Resin– und Spritzgussteilen. Später werden noch Leitbleche als Fotoätzteilen angebracht. Unter den beiden Generatorenbeulen habe ich noch dünnes Plastiksheet gesetzt. Es ist darauf zu achten, was für eine Serialnummer das Modell haben soll. Bei den Triebwerken gibt es eine frühe und eine späte Version. Die späte Version unterscheidet sich insofern von der frühen, dass sie einen kürzeren Exhaust Cone hat. Die Triebwerke wurden komplett fertiggestellt, mit Decals versehen und dann an die fast fertigen Tragflächen angebaut.

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Die Tragflächen...

...lassen sich ohne Probleme bauen. Der kleine Zapfen (Bild 4) muss aber entfernt werden, er ist nicht an der P-8 vorhanden. Hier können auch jeweils vier Static Dischargers angebracht werden. Aber darauf achten, zwei von oben, an den Winglets zwei von unten. Die Position der Pylons oder nur der Platten muss recherchiert werden. Am Tragflächenmittelstück habe ich die Fahrwerke vorher eingebaut. Auch sind hier die Positionen der Antennen und Vents unklar - gute Fotos im Netz helfen. Zusätzlich können Antennen, ein Auslass und rechts und links die Öffnungen für die CMDS Dispencer angebracht werden. Die P-8 hat zwei Rotating Beacons links und rechts neben den Air Conditioning- und Kühlluftaustritten, die angefertigt werden müssen. Somit wird Teil M7 nicht verwendet.

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Die Lackierung

Für die Lackierung wird FS16515 Voodoo Grey (auch manchmal Boeing Grey genannt) verwendet, wobei Boeing Grey ein etwas anderer Farbton ist. FS16515 (FS36515) gibt es von verschiedenen Herstellern. Aber keiner trifft den genauen Farbton. Alle sind zu beige-stichig. Es muss mehr ins blau-stichige gehen. Ich mische mir, wie schon bei meinen E-3 Sentrys, meine eigene Farbe aus ca. 55 % Xtracolor FS16320 Dark Compass Grey und FS17875 Insignia White (oder auch Revell 4). Wie bei all meinen Großmodellen baue und lackiere ich Rumpf und Tragflächen separat. Für die Naturmetallbereiche verwende ich AK Extreme Metal.

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Die Decals...

...des Bausatzes habe ich nicht verwendet, da sie teilweise zu breit sind (Laufwegbegrenzungen, Türrahmen), zu groß (Bugnummern, Rumpf-Hoheitszeichen) oder auch eine falsche Farbe haben. Die Decals aus dem Bausatz mit Radar sind da weitaus besser und reichhaltiger. Ich habe den hervorragenden Satz von Furball verwendet, der sehr stimmig und realistisch ist. Dazu hat er eine top Qualität. Die abschließende Versiegelung habe ich mit Tamiya Acryl Glanzlack aufgebracht, der mit AK Thinner der 3. Generation verdünnt wurde und so ein seidenmattes Finish erzielte.

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Der Radar-Pod

Bevor BPK den Bausatz mit AN/APS-154 herausbrachte, hatte ich mir bereits aus den USA das Radar in 3D-Druck von Phase Hangar bestellt. Der Vergleich fällt unentschieden aus. Hat das Radar aus dem Bausatz weniger Details auf der nach unten zeigenden Seite, so war das Phase Hangar Radar nicht so sauber gedruckt und wies einige Beschädigungen auf. Letztlich habe ich mich aber für das 3D-Radar entschieden und die Beschädigungen beseitigt. Auf dem Decalbogen des Bausatzes sind schöne Markierungen, das von Phase Hangar kommt ohne Decals. Jetzt wo BPK die Radar-Version auf dem Markt hat, lohnt ein Kauf von Phase Hangar nicht mehr. Durch Porto, Mehrwertsteuer und DHL-Pauschale entstehen hohe Kosten.

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Weitere Bilder des fertigen Modells

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Boeing P-8A Poseidon

 

Fazit

Alles in allem, trotz einiger Mankos, ein klasse Bausatz, welcher zu einem tollen Modell wird. Die nächste P-8A Poseidon ist schon in Arbeit, und die Marineversion steht schon in den Startlöchern.

Jost Schreiber

Publiziert am 07. Juni 2025

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