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General Atomics MQ-9 Reaper

No. 02-001, 174h Tactical Fighter Wing, US Air National Guard, Hancock Field AFB, Syracuse, New York

von Alexander Jost (1:48 Revell)

General Atomics MQ-9 Reaper

Das Original - ein Text aus dem Jahr 2012

Die MQ-9 Reaper (Sensenmann) ist ein UAS (Unmanned Aircraft System) des US-Herstellers General Atomics. Sie wurde ab 2000 aus der kleineren MQ-1 Predator für den Einsatz als Luftnahunterstützungs-Drohne (hunter-killer UAV) entwickelt. Der Erstflug des Prototyps erfolgte am 2. Februar 2001. Die zunächst Predator B genannte Drohne ist viermal schwerer als die MQ-1 und kann eine mehr als zehnmal so große Waffenlast  tragen. Seit Februar 2003 wird die neue Drohne offiziell als MQ-9A und seit September 2006 als Reaper bezeichnet. An vier Unterflügel-Stationen lassen sich Raketen, Präzisionsbomben oder Zusatztanks anbringen. Mit der MQ-9 können an Doppelträgern vier Luft-Boden-Raketen AGM-114 Hellfire zur Panzerabwehr eingesetzt werden. Die US-amerikanische Präzisionsbombe GBU-12D/B Paveway II ist eine ungelenkte Bombe, die mit dem lasergelenkten Antriebssystem Paveway II ausgestattet ist. Die GBU-38 JDAM (Joint Direct Attack Munition) ist eine weitere mittels Nachrüstsatz zur Präzisions-Bombe aufgewertete Waffe. Die Lenkung erfolgt entweder durch ein kombiniertes INS/GPS-System oder mit Laserzielsystem. Die GBU-39 SDB (Small Diameter Bomb) ist nach der GBU-44 Viper Strike die kleinste präzisionsgelenkte Bombe der US-Streitkräfte und befindet sich seit September 2006 im Einsatz. Für Aufklärungszwecke und zur Zielerfassung verfügt ein Reaper über Sensoren im optischen und Infrarot-Bereich sowie Radar.

General Atomics MQ-9 Reaper

General Atomics MQ-9 Reaper

Ende 2006 aktivierte die United States Air Force mit der 42nd Attack Squadron auf der Creech Air Force Base in Nevada ihre erste Reaper-Staffel. Anfang 2009 besaß die USAF rund 28 Reaper. Für die nächsten Jahre ist die Beschaffung von weiteren 60 MQ-9 geplant. Seit 2007 setzt die USAF ihre MQ-9 in Afghanistan ein. In einem zentralen Gefechtsstand der Creech Air Force Base steuert ein “Pilot”, unterstützt von einem Aufklärungsoffizier jeweils einen Reaper. Vor Ort übernimmt ein “Pilot” die Kontrolle nur für Start und Landung. Mit der für die Luftnahunterstützung typischen Bewaffnung, bestehend aus zwei lasergelenkten 250 kg-Bomben GBU-12 Paveway II und vier lasergelenkten Luft-Boden-Raketen AGM-114 kann die Reaper rund 15 Stunden in der Luft bleiben. Bei Bedarf ist die Verfolgung, Erfassung und Bekämpfung stationärer oder beweglicher Ziele bei Tag und Nacht möglich. Am 27. Oktober 2007 erfolgte der erste Waffeneinsatz durch eine MQ-9 im Kampf. Die Royal Air Force (RAF) setzt ihre MQ-9, ebenfalls gesteuert von der Creech AFB, Nevada, in Afghanistan ein. Die RAF will mindestens zehn Reaper beschaffen. Ab 2012 soll RAF Waddington Heimatstützpunkt werden. Die ersten beiden von insgesamt sechs bestellten MQ-9 der italienischen Luftwaffe sind seit Mitte 2011 auf der Basis Amendola einsatzbereit. Am 10. August 2011 setzte Italien die Drohne erstmals für eine Mission über Libyen ein. Der 174th Fighter Wing der Air National Guard auf der Hancock Field Air Base in Syracuse, NY, hat bis März 2010 ihre F-16C vollständig durch MQ-9 ersetzt.

Hier ein Blick auf die gepunktete Oberflächen dieses besonderen Flugzeugs. Die große Spannweite im Verhältnis zur Rumpflänge verleiht ihm eine gewisse Eleganz, wie ich finde
Hier ein Blick auf die gepunktete Oberflächen dieses besonderen Flugzeugs. Die große Spannweite im Verhältnis zur Rumpflänge verleiht ihm eine gewisse Eleganz, wie ich finde

Ein Blick entlang der Tragflächen zeigt die große Spannweite des Fliegers
Ein Blick entlang der Tragflächen zeigt die große Spannweite des Fliegers

General Atomics MQ-9 Reaper

Technische Daten MQ-9A

  • Länge: 10,97 m
  • Spannweite: 20,12 m
  • Höhe: 3,80 m
  • Leergewicht: 2.223 kg
  • Startgewicht max.: 4.763 kg
  • Treibstoffkapazität: 1.815 kg
  • Höchstgeschwindigkeit: 482 km/h
  • Marschgeschwindigkeit (ohne externe Lasten): 313 km/h / (mit Lasten 276 km/h)
  • Dienstgipfelhöhe: 15.400 m
  • Einsatzradius: 3.065 km
  • Maximale Flugdauer: ca. 30 h
  • Antrieb: Turboprop Honeywell TPE-331-10
  • Leistung: 670 kW (900 PS)
  • Bewaffnung: max. 1.361 kg Waffenlast an vier Außenlastträgern

Quelle: revell.de (Text der Bauanleitung aus dem Jahr 2012)

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Der Revell-Bausatz

Beim vorliegenden Bausatz handelt es sich um Revells Nr. 04865 aus dem Jahr 2012, der baugleich zuvor bei Skunkmodels bzw. auch Kinetic erschienen war. Der Kit beinhaltet leider nur eine Decal-Variante, aber die ist okay: No. 02-001, 174h Tactical Fighter Wing, US Air National Guard, Hancock Field AFB, Syracuse, New York, 2011.

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Der Bau des Modells und Modifikationen

In den folgenden Fotos möchte ich auf ein paar kleinere Modifikationen des Bausatzes hinweisen. Hierzu habe ich jeweils Bildunterschriften verfasst.

Einzelne Modifikationen im Überblick

Die Bugrad-Federbeinschere wurde aus Silberdraht neu aufgebaut, die Revellteile sind einfach zu grob. Der Teleskoparm wurde um ca. 3 mm gekürzt. Außerdem brachte ich noch eine auf Originalfotos zu erkennende Druck- oder Sensorleitung an.Die Bugrad-Federbeinschere wurde aus Silberdraht neu aufgebaut, die Revellteile sind einfach zu grob. Der Teleskoparm wurde um ca. 3 mm gekürzt. Außerdem brachte ich noch eine auf Originalfotos zu erkennende Druck- oder Sensorleitung an.Die drei an den Flügelenden sitzenden Strobe- und Positionslicher wurden mit UV-Resin modelliertIch habe dem Bausatz für die Darstellung am Boden noch reichlich FOD-Abdeckungen und -Wimpel von verschiedenen Herstellern hinzugefügt Ich habe dem Bausatz für die Darstellung am Boden noch reichlich FOD-Abdeckungen und -Wimpel von verschiedenen Herstellern hinzugefügt  Ich habe dem Bausatz für die Darstellung am Boden noch reichlich FOD-Abdeckungen und -Wimpel von verschiedenen Herstellern hinzugefügt  Bei den dem Bausatz beiliegenden Hellfire-Raketen schnitt ich die Nase ab und deutete mit schwarzem Stiftlack und Tupfern von Acryl-Bronze und -Silber die unter der Glaskuppel liegenden Sensoren anTransparentes UV-Resin und eine starke UV-Lampe (im Bild oben links) waren dann erforderlich, um die Glaskuppel an der Raketenspitze zu modellieren:mit diesem ErgebnisUnd hier alle vier auf einen Streich. Nun noch die Lackierung ausbessern, Markierungen drauf, ein bisschen Washing - fertig!Auch der Propeller braucht etwas Zuneigung - die Klebenähte müssen weg, das Original ist saumlos...Maskieren vor dem Schleifen.Am Rumpf wurden links und rechts hinter den Fahrwerkschächten zwei Bohrungen für Anzeigen und Betankungsstutzen angebracht. Hier zu sehen noch eine auf der linken Seite zusätzlich angebrachte Gravur für eine WartungsklappeDie neue Klappe und die Betankungsöffnung sind gut erkennbar

Die Bugrad-Federbeinschere wurde aus Silberdraht neu aufgebaut, die Revellteile sind einfach zu grob. Der Teleskoparm wurde um ca. 3 mm gekürzt. Außerdem brachte ich noch eine auf Originalfotos zu erkennende Druck- oder Sensorleitung an.

Die Bugrad-Federbeinschere wurde aus Silberdraht neu aufgebaut, die Revellteile sind einfach zu grob. Der Teleskoparm wurde um ca. 3 mm gekürzt. Außerdem brachte ich noch eine auf Originalfotos zu erkennende Druck- oder Sensorleitung an. 

General Atomics MQ-9 Reaper

Blick auf die linke Seite der Drohne und den fleißigen Airman namens Jonathan, der sich mit einem Lappen an die Reinigung einiger Rumpfbereiche gemacht hat und nun noch einmal sanft über die Rumpfseite streicht
Blick auf die linke Seite der Drohne und den fleißigen Airman namens Jonathan, der sich mit einem Lappen an die Reinigung einiger Rumpfbereiche gemacht hat und nun noch einmal sanft über die Rumpfseite streicht

Das Bodenpersonal

Nun möchte ich euch noch kurz und mit einem Schmunzeln Jonathan und Greg vorstellen. Die beiden Airmen sind als Crew an der Reaper 02001 eingesetzt. Sie stammen ursprünglich aus der Ukraine, waren dort bei ICM als Wartungspersonal im Vietnamkrieg eingesetzt und wurden nun von mir umgeschult, um auch an modernen Waffensystemen verwendet zu werden. Dazu habe ich ihnen den modernen USAF Bodencrew-Tarnanzug verpasst, der im Dreifarbschema aus Beige, Hell- und Dunkelgrün mit feinem Pinsel aufgemalt wurde.

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Die FOD-Kissen wurden aus 2K-Spachtelmasse modelliert und in die Luftein- und auslässe des Jettriebwerks gesteckt. Dort wurden sie mit roter Acrylfarbe lackiert und mit dünnem Silberdraht und den FOD-Wimpeln (wahlweise Ätzteile, Papier, Kunststoff) drapiert. Außerdem gab ich eines von zwei "herumliegenden" Kissen in die rechte Hand von Greg, einem der beiden Airmen. Er muss die beiden noch zur nächsten Reaper bringen, und sie dort als Schutzabdeckungen einzusetzen.

General Atomics MQ-9 Reaper

Das glänzende Modell nach dem Aufbringen der Decals
Das glänzende Modell nach dem Aufbringen der Decals

Bemalung und Decals

Die Lackierung des Modells ist sehr überschaubar: Oberseite Hellblaugrau/ Light ghost grey FS 36375, für das ich ein leicht aufgehelltes Hellgrau Revell 76 wählte. Für die Unterseite in FS 36176 wählte ich leicht aufgehelltes Revell Steingrau 77. Beide Emaillefarben wurden freihand aufgesprüht.

Vor dem Anbringen der Abziehbilder wurde das gesamte Modell mit Mellerud Bodenglänzer überzogen - eine preiswerte Alternative zu den gebräuchlichen Glanzfirnissen auf Acrylbasis. Es trocknet schnell und glättet die lackierten Bausatzoberflächen.

Die dem Bausatz beiliegenden Decals sind leider nur sehr schwierig zu verarbeiten - zu dicker, starrer Trägerfilm, sehr geringe Klebekraft. Sie waren nur mit viel zusätzlichem Klarlack als Klebeverstärkung zu gebrauchen. Teilweise habe ich die silbernden Stellen der Trägerfilms mit der Oberflächenfarbe übergemalt. An den Hellfire-Raketen und den GBUs wurden die gelben Waffen-Markierungen/Streifen freihand auflackiert - Revell hat als Decals leider nur blaue Streifen für die Außenlasten beigefügt. Blaue Markierungen sind allerdings nur für Übungsmunition vorgesehen, aber ich wollte "scharfe".

General Atomics MQ-9 Reaper

General Atomics MQ-9 Reaper

Fazit

Insgesamt ein kurzweiliger Bau, der auch dem unbedarften Drohnen-Laien, wie ich es bisher war, Spaß bereiten kann.

Aber wie bei jedem Kriegsgerät, so ist auch bei diesem fliegenden Wunderwerk der Ingenieurskunst immer ein bisschen Nachdenklichkeit angebracht. So endet nun dieser Rollout in der Hoffnung, dass diese waffenstrotzenden Sensenmänner doch besser für immer am Boden verbleiben mögen, wenn die Menschheit nur friedlich wäre. Aber es bleibt wohl eher ein naiver Wunsch - und daher genug Inspiration für uns Modellbauer, auch weiterhin und immer wieder die ausgefeilte Technik des Unvorstellbaren in Szene zu setzen.

General Atomics MQ-9 Reaper

Literatur- und Quellenverzeichnis

  • Link zur Airbase in Syracuse/NY und der 174 attack wing, wo die Reapers seit mehr als zehn Jahren stationiert sind.
  • Die Bauanleitung des MQ-9 Reaper Bausatzes 04865 zum Download auf der Website des Herstellers Revell.
  • Ein paar brauchbare Fotos einer MQ-9 als Walkaround bei IPMS NEDERLAND und bei Inchhighguy

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Weitere Bilder des fertigen Modells

General Atomics MQ-9 ReaperEin Blick entlang der Tragflächen zeigt die große Spannweite des FliegersGeneral Atomics MQ-9 ReaperGeneral Atomics MQ-9 ReaperGeneral Atomics MQ-9 Reaper

General Atomics MQ-9 Reaper

 

April 2025

Alexander Jost

Publiziert am 26. April 2025

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