General Atomics MQ-9 Reaper

von Olaf Sprenger (1:48 Revell)

Als ich vor Jahrzehnten mit dem Modellbau begann, wäre ich im Traum nicht auf die Idee gekommen, eine Drohne zu bauen - einmal abgesehen davon, dass es keine Bausätze dafür gab.

Schlimmstenfalls dienten sie als Zielobjekte und wurden abgeschossen (langweilig), bestenfalls flogen sie einen abgesteckten Kurs zur Artilleriebeobachtung (noch langweiliger). Das erste Mal, dass ich sie bewusst als interessant wahrnehm, war, als sie 1982 im Vorfeld der Schlacht um das Bekaa Tal für die Israelis Standorte und Radar-Frequenzen der syrischen SAMs ausspionierten.

Die Idee, über tausende Kilometer ferngelenkte Drohnen könnten mittels Satelitennavigation Echtzeit-Aufklärung betreiben, stundenlang über dem Ziel kreisen und sogar mit Lenkwaffen und Bomben Präzisioangriffe fliegen, wäre damals völlig außerhalb meiner Vorstellungskraft gewesen. Nun, die Zeiten haben sich geändert und auch Modellbauer müssen mit der Zeit gehen. 

Der Reaper ist schon ein interessantes Gerät. Gut aussehen tut er grade nicht, er wirkt eher wie ein bösartiges Insekt, aber auch das hat seinen Reiz. Technische Daten und diverse Hintergrundinfos findet man u.a. auf Wikipedia.

Heutzutage muss man damit rechnen, dass internationale Konflikte durch Drohnen ausgelöst werden, weil die Hemmschwelle für einen Angriff auf sie deutlich niedriger ist als bei einem bemannten Flugzeug.

Ein gutes Beispiel ist der Vorfall, der sich im März 2023 über dem Schwarzen Meer ereignete: Zwei Su-27 ließen Treibstoff auf einen Reaper ab und beschädigten ihn, so dass die Bodencrew ihn kontrolliert zum Absturz brachte. Zu sehen ist der Vorfall hier.

Mein Modell

Ursprünglich von Skunkmodels aus dem Jahr 2011, wurde der Bausatz zwischenzeitlich auch mal von Revell herausgebracht. Er hat eine gute Passgenauigkeit und Detaillierung, ist aber mit 42 cm Spannweite nicht gerade ein Winzling.

Worauf ist zu achten?

• Das Bugfahrwerk muss um ca. 1 cm gekürzt werden, da die Nase von Reaper-Drohnen am Boden leicht nach unten geneigt ist.

• Der Lufteinlauf des Reapers ist geteilt. In der Bauanleitung fehlt der Hinweis, obwohl ein Bauteil dafür vorhanden ist.

• Damit der Reaper auf seinen drei Rädern steht, habe ich 20 Gramm Buggewicht ergänzt.

• Die fragile Tragflächenantenne habe ich durch einen dünnen Metallstab ersetzt.

Zuletzt kam Tamiya-Mattlack über die Decals - fertig. Die Decals haben gute Revell-Qualität und haften gut. Die selbst gemachten  gelben Markierungen an den Hellfires und an den LGBs zeigen scharfe Waffen an.

Fazit: Ein schöner Bausatz mit aktuellem Bezug, der Bau lohnt sich.

Olaf Sprenger

Publiziert am 07. März 2025

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