Dassault Rafale Cvon Karsten Böcker (1:48 Revell)Das Original
Die Rafale (französisch für Böe oder Windstoß) ist ein zweistrahliges Mehrzweckkampfflugzeug des französischen Herstellers Dassault Aviation. Es wurde fast vollständig im nationalen Alleingang entwickelt, nachdem Frankreich aus dem Eurofighter-Konsortium ausgestiegen war.
Technisch zählt die Rafale zusammen mit dem Eurofighter und der Saab JAS 39 Gripen zu einer Gruppe moderner europäischer Kampfflugzeuge in Delta-Canard-Auslegung. Durch ihre Auslegung als leichtes, vielseitiges, sowohl land- als auch trägergestütztes Mehrzweckkampfflugzeug unterscheidet sich die Rafale von diesen Modellen in einzelnen Punkten jedoch erheblich.
Der Erstflug eines Demonstrators wurde am 4. Juli 1986 absolviert und am 19. Mai 1991 nahm der erste seriennahe Prototyp den Testflugbetrieb auf. Seit Ende 2000 beziehungsweise Ende 2004 wird die Serienversion an die Aviation Navale und die Armée de l´Air ausgeliefert, die die Beschaffung von insgesamt 286 Maschinen planen. 180 Stück wurden fix bestellt, wobei die Auslieferung der 100. Maschine im dritten Quartal 2011 erfolgte.
Die französischen Streitkräfte, die die Rafale bei mehreren Einsätzen über Afghanistan sowie bei der internationalen Intervention in Libyen operativ einsetzten, sind der erste und mit Abstand größte Nutzer. Nach langen und intensiven Exportbemühungen gelangen im Jahr 2015 Exportaufträge von je 24 Maschinen an die Luftstreitkräfte Ägyptens sowie Katars. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dassault_Rafale Zum Bausatz
Vorweg: Es sollte ein Zwischending zwischen zwei anderen Bausätzen größerer Natur sein. Aber als ich mir den Bausatzinhalt ansah, dachte ich mir nach den ersten sehr positiven Eindrücken: Der Vogel ist viel zu schade, um nur kurz mal „zusammengeklatscht“ zu werden.
Die Bauanleitung, der Decal-Bogen als auch die einzelnen Spritzgussäste sind von sehr hoher Qualität. Deswegen ging der Bau auch sehr gut vonstatten. Die Passgenauigkeit ist hoch und die Bauanleitung leitet auch den Beginner sehr gut zum schönen Modell. Vorausgesetzt, der Beginner möchte nicht die sehr aufwändige „Arctic Tiger-Version“ bauen. Die Lackierung und die Anbringung der Decals dürften sehr schnell für den Anfänger zum Verdruss werden. Fortgeschrittene würden die Grundfarben der Arctic-Tiger-Version eher airbrushen.
Beginnend mit dem Cockpit habe ich mir sehr schnell einen Piloten gewünscht. Den habe ich auch samt Bodenpersonal bei Hasegawa „Ground Crew II 1/48“ gefunden. Bis der allerdings in das enge Cockpit gepasst hat, waren zahlreiche orthopädisch-chirurgische Eingriffe notwendig, die ein lebender Mensch wohl nicht überstanden hätte. Die Sicherheitsgurte wurden aus Kupferblech zurechtgeschnitten. Die sehr saubere Glashaube lässt auch später noch einen schönen Einblick ins Cockpit zu.
Ansonsten bin ich der Bauanleitung für die normale C-Version gefolgt - wobei ich locker mit den vorhandenen zusätzlichen Fahrwerksteilen eine vollständige trägergestützte Rafale M hätte bauen können. Da saß das Fahrwerk für die C-Variante aber schon im Schacht. Damit die Rafale auch kein „Tailsitter“ wird, habe ich direkt hinter dem Piloten 15 Gramm Klebegewichte aus dem Kfz-Bereich eingeklebt. Es ist mehr als genug Platz da. Die Rafale steht auch schön stabil auf dem eigenen Fahrwerk.
Die Rafale soll sich gerade zum Parken bereitstellen. Deswegen sind die Vorflügel nicht ausgefahren und die Höhenruder leicht abgesenkt. Das geht bei dem Bausatz ganz leicht: einfach leicht nach unten abknicken, aber nicht abbrechen. Mit geringem Aufwand könnte man auch die Vorflügel abtrennen und in Startposition wieder ankleben. Habe ich nicht, das Potential ist aber da.
Als Bewaffnung haben es mir die beiden MICA-EM und IR-Varianten sowie die beiden Marschflugkörper SCALP-EG angetan. Dementsprechend habe ich die Stationen unter den Flügeln angelegt und später belegt.
Die Lackierung erfolgte zu 95 % mit Airbrush. Erst Vorschattierung, leichte Lichtgrau-Grundierung, dann Glanzlack für die bessere Aufbringung der Klebebilder. Mit Weichmacher wurden die Bilder besser den Rundungen angepasst und später mit Mattlack überlackiert. Ich habe bei Weitem nicht alle notwendigen und angegebenen Klebebilder benutzt. Soviel Geduld, naja,…. Gealtert wurden lediglich die Übergänge von der Außenhülle zu den Triebwerksauslässen. Soll ja nicht die älteste Rafale sein.
Als dann meine Rafale fertig war, hatte ich einen wunderschönen leichten Jäger moderner Bauart vor mir stehen, der sehr elegant und agil wirkt. Im Vergleich zur F-15E oder F-18D im gleichen Maßstab wirkt die Rafale aber sehr zierlich und leicht verspielt.
Es hat mich aber am Bausatz auch was gestört, was andere auch schon bemerkt haben: Bei den Triebwerkseinlässen hätten weiter hinten im Inneren noch Triebwerksschaufeln gut getan. Letztlich muss man schon sehr genau reinschauen, „um zu sehen, dass man nichts sieht.“ Der Bausatz hat sein „Level 4“ zu Recht. Er ist gut und einfach zu bauen und bietet wirklich viel Bastelspaß.
Und wer noch ein wenig lesen möchte: Es gibt neben der Fachliteratur noch zwei Comic-Serien oder wie man auch mittlerweile sagt: Graphic Novelles, in dem die Rafale eine Hauptrolle spielt: Team Rafale aus dem Verlag „Bunte Dimensionen“ und Zentauren, ebenfalls vom Verlag „Bunte Dimensionen“. Karsten Böcker Publiziert am 19. Juli 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |