Republic F-84F ThunderstreakLuftwaffe, JaboG 36 "Westfalen"von Axel Theis (1:72 Special Hobby)Zum OriginalDie Bundesluftwaffe war nach den USA mit 450 gelieferten Maschinen der größte Nutzer der Republic F-84F. Neben der Jagdbomberversion erhielt die junge Bundesrepublik noch etwa 100 RF-84F Aufklärungsflugzeuge. Als erster fliegender Verband nahm die Waffenschule der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck mit zunächst drei Maschinen den Flugbetrieb Ende 1956 auf. Der letzte Verband, welcher die F-84F erhielt war das 3. Jagdbombergeschwader 36 in Rheine-Hopsten, Ende August 1961. Im Jahre 1965 begann aber schon die Umrüstung auf die F-104G. Zum ModellMein Modell ist eine F-84F-81-RE, geflogen in Rheine-Hopsten im Jahr 1963. Es entstand aus dem brandneuen Bausatz von Special Hobby. Ich verwendete den Bausatz mit der Nummer SH 72492. Direkt aus der Schachtel kann aber nur eine französisch / israelische Variante gebaut werden. Da aber alle notwendigen Teile, wie beispielsweise das etwas höhere Seitenleitwerk dabei sind, konnte ich eine Bundeswehrmaschine realisieren. Ich hatte noch den sehr guten Decalbogen Nummer ADM 72008 von Air Doc im Fundus. Für mich kam der Special Hobby Kit sehr überraschend, ich glaube es gab keine Vorankündigung vom Hersteller. Die Bausatzhandschrift deutet sehr auf Eduard hin, es gab vermutlich eine Kooperation mit Special Hobby. Ursprünglich hatte ich vor, den Sword Bausatz der F-84F zu bauen. So richtig konnte ich mich mit diesem Modell jedoch nicht anfreunden. Das lag hauptsächlich an den nicht so korrekt gestalteten Transparentteilen des Cockpits und einigen weiteren Unzulänglichkeiten. Der Special Hobby-Bausatz ist meiner Meinung nach die mit Abstand beste Ausgabe der F-84F in 1:72. Die Glasteile sind hervorragend, absolut vorbildgetreu und glasklar. Er ersetzt den Sword-Bausatz und das viel ältere Italeri-Modell. Ich glaube, Airfix hatte auch mal eine Thunderstreak im Programm. Es gibt allerdings doch eine Kleinigkeit beim SH-Kit zu bemängeln. Der Heckbereich ist etwas zu klein im Durchmesser geraten. Der Triebwerksauslass sollte bei 1:72 ca. 9 mm betragen und nicht wie beim SH-Modell 7 mm. Ich habe das früher mal an einer Ausstellungsmaschine in Hermeskeil in Rheinland-Pfalz nachgemessen, dort sind es 650 mm. Deshalb habe ich das bei meinem Modell korrigiert. Allerdings fällt das beim gebauten Modell nicht so gravierend auf. Daher sollte jeder Modellbauer für sich selbst entscheiden, ob er diese Zusatzarbeit stemmen möchte. Ich kann aber sagen, es war nicht sehr aufwändig und zeitraubend. Die Passgenauigkeit der Bauteile ist hervorragend und die Oberflächendetails mit versenkten und erhabenen Strukturen sind vom feinsten. Dem Bausatz liegen drei unterschiedliche Schleudersitze bei, Special Hobby deckt damit das ganze Spektrum aller Varianten ab. Es war, außer bei den veränderten Bereichen, kaum Flüssigspachtel nötig. Der Bau verlief völlig stressfrei und hat viel Bastelspaß gebracht. LackierungLackiert habe ich die Thunderstreak mit selbst abgemischten Acrylfarben von Tamiya. Für den Tarnanstrich sind dies RAL 7012 Basaltgrau, RAL6014 Gelboliv und RAL 7001 Silbergrau, für den Maßstab entsprechend aufgehellt. Die leuchtorange Farbe ist von Gunze/ Mr.Hobby, ebenfalls auf Acrylbasis. Alle Air Doc-Decals ließen sich sehr gut verarbeiten ohne zu silbern. Für die zahlreichen Wartungshinweise muss viel Zeit eingeplant werden. Abschlussarbeit war die Betonung von leichten Gebrauchsspuren sowie eine Versiegelung mit Mattlack von Ammo of Mig. Zum Schluss möchte ich meinen besonderen Dank an Special Hobby richten für diesen tollen Bausatz eines sehr wichtigen Flugzeugs, welches außer in den USA und Deutschland noch bei zahlreichen anderen NATO- Staaten verwendet wurde. Ich vermute mal, dass in nächster Zeit eine Bundeswehr-Variante auch kommt. Auch die RF-84F Thunderflash wäre willkommen, das als kleine Anregung an die Projektentwickler bei Special Hobby. Mein erstes Modell einer F-84F war von Faller in 1:100, welches ich Anfang der 1960er Jahre als Kind gebaut habe. Teile vom Gießast abgebrochen, mit Uhu-Alleskleber zusammengeklebt, in einer halben Stunde fertig gehabt, um damit zu spielen. Für mein aktuelles Modell habe ich fast vier Wochen gebraucht. Sehr geholfen bei der Realisierung des Modells hat mir das F-40 Heft über die Thunderstreak von Siegfried Wache.
Axel Theis Publiziert am 24. Januar 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |