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Lockheed Martin F-22A Raptor

AWFC 422d Test and Evaluation Squadron, Nellis AFB 2003-2010

von Gabriel Basurco (1:144 Trumpeter)

Lockheed Martin F-22A Raptor

Zum Vorbild

Das derzeit modernste und leistungsfähigste Jagdflugzeug der Welt hatte seinen Erstflug vor immerhin 25 Jahren und war das erste Kampfflugzeug der 5. Generation. Es wurden nur weniger als zweihundert Maschinen gebaut, die pro Stück allerdings stolze 200 Mio. Dollar gekostet haben. Konzipiert als reiner Luftüberlegenheitsjäger und nicht als Mehrzwecksystem hatte der Raptor seine Feinde vor allem in den US-Haushaltsausschüssen, im Kampfeinsatz hat er seine Überlegenheit aber kaum beweisen müssen. Bereits 2011 wurde die Produktion eingestellt. Die ausgelieferten Maschinen sind weiterhin im Dienst, mit technikbedingten Auszeiten und Einschränkungen. Aus Gründen der Geheimhaltung darf Lockheed keine F-22 ins Ausland verkaufen.

Quelle: Wikipedia

Lockheed Martin F-22A Raptor

Man darf gespannt sein, wann die Vereinigten Staaten den Nachfolger aus dem Hut zaubern, den Jäger der 6. Generation, bestimmt findet sich viel darin wieder, was aus dem Raptor weiterentwickelt wurde. Die dargestellte Maschine ist aus der frühen Block 10 Serie, gebaut 2003. Von 2003 bis 2010 war sie bei der 422d Test and Evaluation Squadron im Dienst, wo es um Testung, Auswertung und Implementierung von neuen Waffensystemen und Weiterentwicklung der Einsatztaktiken geht. Die 422d TES ist Teil des 53rd Wing und der wiederum ist Teil des Air Force Warfare Center (AWFC). Heimatbasis war die Nellis AFB in Nevada.

Quelle: www.f-16.net und wikipedia

Lockheed Martin F-22A Raptor

Mein Modell

In 1:144 bekommt man den Raptor am ehesten von Trumpeter, dem Hersteller, der für eine gewisse Laxheit im Umgang mit dem Original bekannt ist. Der Kit lag lange im Schrank, das war insofern gut, dass ich inzwischen etwas mehr Erfahrung im Lackieren habe, sonst wäre das Modell wohl nicht präsentabel geworden.

Lockheed Martin F-22A Raptor

Tolle Fotos vom Original habe ich auf der Seite „wallpaper abyss“ gefunden, dort werden hochaufgelöste Fotos zum Download angeboten, gucken kost aber nix! Die Fotos offenbaren vor allem, wie verschiedenartig die Lackierung des Raptor je nach Lichtverhältnissen aussieht, jetzt weiß ich erst recht nicht, wie ein Raptor wirklich aussieht, der Reiz ist umso größer.

Lockheed Martin F-22A Raptor

Insgesamt ist die Wiedergabe des Originals durch Trumpeter nach meinem Eindruck sehr gut, als Referenz habe ich mir die Bauanleitung des Hasgawa-Kits in 1:48 runtergeladen, die äußeren Abmessungen und die Form stimmen demnach. In einem Punkt gibt es massive Abzüge, nämlich für die Waffenbuchten. Trumpeter hat sie als Wannen dargestellt, die über die ganze Länge die selbe Tiefe haben, so wie eine Kastenkuchenform. Daraus ergibt sich, dass die Waffenbuchten mit ihren Stirnseiten im rechten Winkel in die Lufteinlässe hineinragen und diese regelrecht versperren. Das sieht scheußlich aus, ein echtes Unding. Zu allem Überfluss sind die Buchten innen mit zufallsgenerierten Spaghetti verziert, solche Pseudodetails sind zum …!

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Lockheed Martin F-22A Raptor

 

Die Bauanleitung von Hasegawa zeigt, dass die bugseitige Wand, die die Waffenbuchten und Lufteinlässe trennt, in einer Schräge verläuft. Der Umbau war schon etwas aufwändig, wie so oft sieht man von dem Ergebnis nicht allzuviel. Nach achtern habe ich die Lufteinlässe noch verlängert. Konsequenterweise hätte ich noch die Fahrwerkschächte verbessern müssen, hätte dann allerdings auch die Fahrwerke verändern müssen, das hat mich doch abgeschreckt. Die Passung der Teile war insgesamt gut, bei gutem Versäubern und Anpassen wird man nur wenig spachteln müssen, am ehesten bei den Lufteinlässen. Zapfenlöcher muß man erweitern, besser schon vor der Lackierung.

Lockheed Martin F-22A Raptor

Das Cockpit ist oob gar nicht schlecht, ein paar Zusatzdetails kamen scratch dazu. Eine Besonderheit ist, dass die Cockpithaube schon im Kit mit der oberen Rumpfschale verklebt ist, halbwegs spaltfrei, fand ich nicht schlecht. Die Haube ist gleichmäßig und klar. Ich hatte den Ehrgeiz, die Tönung der Haube darzustellen und habe mit meinen Wacofin-Farben experimentiert, hatte jedoch das große Problem, dass die Farben aus dem Topf viel zu kräftig sind und verdünnt werden müssten. Meine bisherigen Versuche, das Zeug zu verdünnen sind stets gescheitert. Die Pinsel musste ich mit Azeton auswaschen, aber das ruiniert jeden Kunststoff. Eine wahre Erleuchtung war, den Mr. Color Verdünner auszuprobieren: funktionierte wunderbar, so konnte ich ein Rauchblau mischen, schön verdünnen und die Innenseite der Cockpithaube streichen. Am liebsten hätte ich noch den goldgelben Spiegeleffekt dargestellt, der Versuch mit gelbem Wacofin auf der Außenseite versagte leider auf der Ebene des mangelnden Widerstandes gegen das Masking Tape. Vielleicht bekommen wir bald verspiegelte Cockpithauben in die Kits, kann doch so teuer nicht sein!

Lockheed Martin F-22A Raptor

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Die weitere Lackierung war für mich das Spannendste, das silbrig schimmernde Grau des Originals ist faszinierend. Die Abfolge war wie folgt: Grundierung mit Mr. Base White 1000, dann das Anti-radar-hellgrau (selbstgemischt, Revell) über alles, dann alles abkleben, was in Anti-radar-hellgrau bleiben soll, dann Alclad Aluminium, dann Mittelgraumischung zum Übernebeln, dann Abkleben der Tarnflecken auf Distanz, dann Dunkelgraumischung für die Tarnflecken, die Abdeckungen der Sensoren/Antennen (Decals dafür gab es leider nicht) und zum Schluß Klarlack und die Decals. Das Ganze, speziell das Abkleben für das Anti-radar-grau, hat Nerven gekostet, vor allem, als ich auf halbem Weg die beiden Höhenleitwerke gefunden habe, die noch weiß grundiert in der Schatzkiste lagen. Aus unerfindlichen Gründen hat das Grau der Decals einen starken Grünstich, wer noch die Kraft hat, kann sich auf die Jagd nach alternativen Decalsätzen begeben.

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Fazit

Schlußendlich gefält mir das Ergebnis sehr gut, für das Motivfoto habe ich einen Screenshot aus dem Flugsimulator X geholt. Nellis AFB ist tatsächlich „dabei“, leider sind die imposanten Hangare nur zufällig von Microsoft ausgewählt und haben mit der Wirklichkeit nichts zu tun! Wie so oft habe ich das erst gerade jetzt herausgefunden, aber ich lasse die Modellversiumgemeinde gern an meinen Wirrungen teilhaben. Der Italiener sagt: „Si non è vero è bene trovato!“ (Falls es nicht wahr ist, ist es gut erfunden). Happy modelling, ich hoffe die Bilder gefallen!

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Gabriel Basurco

Publiziert am 08. Dezember 2022

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