North American Rockwell OV-10B Broncovon Bernd Kehm (1:72 verschiedene Hersteller)Zum VorbildDie North American Rockwell OV-10 Bronco ist ein von zwei Turboprops angetriebenes zweisitziges leichtes Angriffs- und Aufklärungsflugzeug mit Kurzstart- und -landeeigenschaften. Das Flugzeug wurde ab 1964 von der US Air Force, der US Navy und dem US.Marine Corps intensiv in Vietnam eingesetzt und erwarb sich schon bald einen sehr guten Ruf sowohl unter ihren Piloten als auch bei den zu unterstützenden Einheiten. Die letzten OV-10D der Marines versahen ihren aktiven Dienst noch im zweiten Golfkrieg (1990 - 1991) und wurden ab 1995 nach und nach außer Dienst gestellt. Die Luftwaffe der Bundeswehr bestellte gegen Ende der 1960er-Jahre 18 OV-10B, die als Zielschleppflugzeuge eingesetzt wurden und die Hawker Sea Fury ersetzten. Der Unterschied zur OV-10A bestand zum einem im Fehlen der Waffenanlage, zum anderen wurde die schwenkbare Frachttür am Rumpfheck durch eine Glaskanzel ersetzt, durch die der entgegen der Flugrichtung sitzende „Operator“ das Schleppziel einsehen und kontrollieren konnte. Die Broncos waren Eigentum der Bundeswehr (99+16 bis 99+33), wurden jedoch von der zivilen Firma Rheinflugzeugbau betrieben und von zivilen Piloten geflogen, die aber oft Ex-Bw-Piloten waren. 1990 wurden sämtliche OV-10B außer Dienst gestellt. Ich konnte dieses Flugzeug während meiner Dienstzeit beim LTG 61 öfters bestaunen, da einer der Piloten im Dorf Penzing wohnte und gelegentlich mal übers Wochende seine Maschine im Fliegerhorst "parkte". So etwas wäre heute wahrscheinlich nicht mehr erlaubt? Mein ModellFür das Modell meiner "Bronco" verwendete ich den Bausatz der OV-10B von Revell (4128), der bereits 1983 auf den Markt kam und dementsprechend sehr einfach gehalten ist. Der Kit beinhaltet aber bereits die wichtigsten Teile und Decals zum Bau der Zieldarstellungsvariante wie das transparente Heckteil und den für die Zieldarstellungsmaschinen charakteristischen Rumpftank. Um die gröbsten Fehler des Revell-Bausatzes auszugleichen, verwendete ich zusätzlich den Bausatz von Academy. Da das Modell bereits sechs Jahre auf meinem Regal steht, kann ich leider nicht mehr exakt bestimmen, welche Teile von Revell und welche von Academy sind. Das Canopy ist aber mit ziemlicher Sicherheit aus dem Academy-Bausatz, das das Revell-Teil nach dem Entfernen vom Gussast nicht mehr zu verwenden war. Bemalt wurde das Modell mit dem Pinsel mit Aquafarben von Revell. Die Hauptfarbe ist dabei ein leicht aufgehelltes Gelboliv (Revell 42), das Orange für die Markierungen habe ich selbst gemischt. Vor dem Aufbringen der Decals wurde das ganze Modell mit einem glänzenden Anstrich versehen. Als Abschluss erfolgte ein Finish mit Humbrol Seidenmatt, dem etwas Revell Matt beigemischt wurde. Ein kleines Gimmick am Ende: Der "Operator", der sich gerade am offenen Heck der Maschine zu schaffen macht, dient gleichzeitig als Stütze, damit das Modell nicht nach hinten kippt. Ich hatte leider vergessen, vorne ein entsprechendes Gewicht einzusetzen! Bernd Kehm Publiziert am 17. September 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |