Lockheed OP-2E Neptunevon Hajo Lippke (1:72 Revell)Die OP-2E war eine Sonderversion des P-2 Neptune Seefernaufklärers der US Navy. Während des Vietnamkrieges wurden diese Maschinen dafür verwendet - wie bei der U-Jagd - Lauschsensoren abzuwerfen, allerdings nicht über Wasser, sondern entlang des Ho-Tschi-Minh-Pfades. Dazu wurden die Maschinen grün lackiert, die Hoheitsabzeichen abgetönt, einige Sensoren und Außengeräte variiert sowie Minigun-Behälter und in Rumpföffnungen lafettierte M-60 montiert. Die Sensoren wurden an Mehrfachträgern unter den Flügeln transportiert, um dann im Zielgebiet mit Hilfe eines aus dem WW2-stammenden Norden-Bombenzielgerätes abgeworfen zu werden. Bei mir entstanden diese Sensoren aus den Spitzen von Zahnstochern, die dann mit Leitflächen aus Papier sowie Antennen aus gezogenem Spritzling bzw. Bindfaden erhielten. Weitere Umbaumaßnahmen waren die Entfernung des großen Seeüberwachungsradars unter dem Rumpf, sowie des Heckauslegers mit dem Magnetanomalie-Detektor, mit denen der Originalmodell ausgestattet ist. Am Heck wurden dann Täuschkörperwerfer montiert, ebenfalls zu sehen ist die ergänzte Kamera zur Begutachtung des „Wurfergebnisses“ der Sensoren sowie die M60-Maschinengewehre im hinteren Rumpf. Diese Waffenstationen waren innen noch mit ein wenig Detail an der Bordwand sowie Bordschützen und Munitionskästen ausgestattet worden. Ein weiteres Sondermerkmal der OP-2E war die Cockpitkanzel, die nicht wie bei der Seeüberwachungsmaschine nach oben ausgebeult war, sondern ein „flaches“ Dach hatte. Hier konnte ich beim Zubehörmarkt eine entsprechende Vaku-Haube ergattern. Das Bodenradar unter dem Bug ist ebenfalls ein Eigenbau, wenngleich hier als Bauteil ein entsprechendes Radargerät eines britischen AEW-Sea King das ganze erleichterte. Die Decals sind teilweise aus dem Bausatz, teilweise selbst angefertigt. Die großen, auffälligen „Stars’n’Bars“ wurden damals im Einsatz mit grün notdürftig überstrichen und damit abgetönt. Neben den Abwurfsensoren und den lafettierten M60 am Heck waren die OP-2E auch mit Minigun-Behältern ausgerüstet. Diese hingen an Pylonen unter den Flügeln und waren leicht nach unten geneigt, um während des Anflugs unterdrückenden Feuerschutz geben zu können. Trotz der zahlreichen Umbauten an der OP-2E blieb die ein meinen Augen elegante Grundstruktur der „Neptune“ erhalten. Der dunkelgrüne Flieger ist auf jeden Fall ein Hingucker und einer der Sonderlinge des Vietnam-Konflikts. Hajo Lippke Publiziert am 12. Mai 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |