Grumman EA-6B Prowlervon Lubosch Wimmer (1:72 Hasegawa)Das Original:Gute Erfahrungen mit der EA-6A hatten verdeutlicht, wie wichtig ein Flugzeug für elektronische Kriegsführung ist. Grumman griff zu den bewährten Komponenten der kleineren A-6 Intruder und produzierte die immens leistungsstärkere Prowler. Im Gegensatz zur A-6 Intruder, die die Aufgabe als mittlerer Allwetter-Jagdbomber hat, ist die Prowler fast ausschließlich zur Störung von feindlichen Radargeräten und von Durchführung aller elektronischen Gegenmaßnahmen, die nötig sind, um den Gegner daran zu hindern, seine anfliegende Angriffe zu erkennen und lokalisieren. Die umgebaute Version, die EA-6B, hat ein um 1,80 m verlängertes Cockpit, damit die moderne und hochsensible elektronische Ausrüstung genügend Platz findet. Nicht zu vergessen auch Platz für die Besatzung; ein Pilot und drei Offiziere. Das Flugzeug wird von der US Navy und der Marine eingesetzt. Eine relativ niedrige Fertigungsrate von nur etwas über 170 Exemplaren über 15 Jahre, ist vorallem auf den Kostenfaktor der sehr teueren hochentwickelten Elektronik zurückzuführen. Deshalb wird auch nur eine "Handvoll" von Flugzeugen dieses Typs auf den jeweiligen Flugzeugträgern mitgeführt. Das Modell:Der 2001 von Hasegawa neu herausgebrachte Bausatz mit den Markierungen der VAQ-140 Patriots basiert auf dem Kit von einem Jahr zuvor, der High Visibility-Prowler. Die qualitativ guten und hauchdünnen Decals (ein sehr attraktives Dekor mit dem typischen Weißkopfadler) sind nicht mit dem früheren starken Film von Hasegawa zu vergleichen. Die Prowler selbst, also der Kunststoffbausatz, macht auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck. Besonders die saubere Oberflächendetaillierung mit feinen versenkten Gravuren ist bestens gelungen. Zum größten Teil ist auch die Paßgenauigkeit mit sehr gut zu benoten. Trotzdem muß an einigen Stellen korrigiert werden - Spachtelmasse ist insbesondere am unteren Rumpf, der Nase und am Tragflächenübergang schon vonnöten. Alles in allem gibt es aber keine unüberwindbaren Probleme. Der Bau:Diesmal habe ich keine Ätzteile aus dem Eduard-Programm verwendet, weil ein "nichtgeöffnetes" Cockpit dargestellt werden sollte. Vielleicht ein Fehler, der sich aber erst später herausgestellt hatte. Die vorderen "beiden" Klarsichthauben sind nicht in einem Stück (wie die hintere), sondern in zwei Hälften unverständlicherweise dargestellt. Zum Entsetzen mußte ich feststellen, dass sie miteinander und auf die Cockpit-Öffnung überhaupt nicht paßten... Und jetzt schleife ein Klarsichtsteil so zurecht, damit nichts wegfällt was benötigt wird. Gut, man könnte eine Form bauen und die Kanzel neu ziehen, aber .... Durch vorsichtiges Verschleifen konnte ich schlußendlich die beiden Teile anpassen. Jedoch ist eine (die rechte) Hälfte etwas höher geraten. Es wurden fast keine selbstgemachten Teile angebracht; eigentlich ist die Prowler "aus der Kiste gebaut", wie es im Modellbau-Jargon heißt. Im Cockpit erhielten nur die vier Sitze stilisierte Gurte und die seitlichen Abstützungen aus dünnem Plastik. Was auf jeden Fall neu gemacht werden muß, sind laut zusätzlich beigelegter Anleitung, die neue Anordnung der Antennen am fast gesamten Modell. Hilfreich sind die Zeichnungen, die zeigen, welche Antennen u.a. zunächst abgetrennt werden müssen und auf welche Stellen die neuen hauchdünnen Antenen aus Plastik-Sheets von Evergreen angebracht werden sollen. . Natürlich helfen auch Originalfotos von diesen Maschinen, jedoch haben die EA-6B Prowler durchwegs unterschiedliche Anordnungen der Antennen. Die Lackierung:So, nach alldem ( dem Verspachteln und Verschleifen natürlich auch...) wurde die "Maschine" leicht mit sehr hellem Grau grundiert. Danach kamen die von Hasegawa aufgeführten Farbtöne (Humbrol oder ModelMaster) an die Reihe. Nur das Blau-Grau verwendete ich von LifeColor und muß gleich dazu sagen, dass ich mit dieser Farbe hellauf begeistert bin; werde beim nächsten Modell wieder LifeColor ausprobieren... Etwas noch altern, Farbe abschaben und die Gravuren mit meiner Methode (mit Plaka-Farben einpinseln und kurz vor dem Trockenvorgang abwischen) nachbehandeln und mit Klarlack drübersprühen. Fazit:Es hat viel Spaß bereitet diesen für eine 72er Maschine recht großen Bausatz zusammen zu setzen - eine Intruder A-6 und Prowler E6-A "liegen" in den Startlöchern........ Lubosch Wimmer Publiziert am 11. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |